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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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stand der Prinz über ihr. »Wenn deine Freunde wirklich so gut über mich Bescheid wissen, werden sie bestimmt rausfinden, wohin ich dich gebracht habe. Die Frage ist nur, ob sie dich rechtzeitig finden, bevor die Sonne dir den Rest gibt, mein Täubchen.«
    Emma blickte Raschid nach, als er in den Wagen stieg und davonfuhr. Das Geräusch der Wagen verlor sich in der Ferne. Dann war die Wüste vollkommen still.
    Emma war allein.
    Und dann setzten die Schmerzen ein. Stärker als alles, was sie bislang je erlebt hatte.
    Emma presste die Hände auf ihren Bauch und begann zu weinen.

9.
    Schockiertes Schweigen breitete sich in der Kammer aus und ließ alle für einen Moment erstarren.
    »Was zum Teufel hast du getan?«, stieß Jonathan entsetzt hervor. »Mein Gott! Du hast ihn umgebracht!«
    Doch die Worte schienen an Hamid abzuprallen. Statt des Skalpells hielt er jetzt sein Handy in der Hand. Zum Erstaunen aller zielte er damit auf den Wächter, der ihm am nächsten stand. Ein lauter Knall hallte durch den Raum, Blut spritzte an die Wand, und der Mann sackte leblos zu Boden. Das Handy war eine getarnte Schusswaffe. Ehe Jonathan noch reagieren konnte, feuerte Hamid einen Schuss auf den zweiten Wächter ab und traf ihn mit tödlicher Treffsicherheit mitten in die Stirn. Der Mann kippte nach hinten und stieß gegen Sultan Haq, der fieberhaft nach seiner Waffe tastete.
    »Wer bist du?«, fragte Jonathan.
    »In Deckung!« Hamid riss Jonathan zu Boden und schoss dabei gleichzeitig auf Sultan Haq. Der erwiderte das Feuer. Unzählige Schüsse dröhnten schmerzhaft laut durch den engen Raum. Die Kugeln prallten von den Felswänden ab. Jemand stieß einen Schmerzensschrei aus. Schützend hielt sich Jonathan die Hände über den Kopf. Genauso plötzlich, wie er begonnen hatte, war der Schusswechsel auch schon wieder beendet. Stille breitete sich aus, und Jonathan hob langsam den Kopf. Sultan Haq und zwei seiner Wächter waren verschwunden.
    »Schnapp dir ein Gewehr.« Hamid nahm einem der erschossenen Wächter das AK-47 ab und überprüfte das Magazin. »Wir müssen auf dem schnellsten Weg hier raus, bevor Haq seine Männer zusammentrommeln kann.«
    Jonathan stürzte zum zweiten toten Wächter und riss ihm das Maschinengewehr aus der Hand. Ihm schwirrten so viele Fragen durch den Kopf, dass er nicht wusste, wo er anfangen sollte. Also hielt er lieber den Mund.
    »Weißt du, wie man damit schießt?«, erkundigte sich Hamid.
    »Ich habe schon mal auf Konservendosen geschossen.«
    »Großartig. Sie haben mir gesagt, dass du kein Anfänger bist.« Hamid nahm ihm die Waffe aus der Hand, entfernte das Stangenmagazin, schlug es gegen den Oberschenkel, schob es wieder in die Waffe, drehte das Gewehr auf die Seite und lud einmal durch. Keine seiner Bewegungen erinnerte noch an den schüchternen, ewig jammernden Arztgehilfen. Hier zeigte sich ein völlig neuer Hamid. Er war verwegen, entschlossen und durch und durch professionell.
    »Das Magazin ist voll«, sagte er und drückte Jonathan die Waffe an die Brust. »Ziel immer nach unten, und gib nur kurze Feuerstöße ab. Und jetzt los. Wir müssen unsere Männer befreien, bevor Haq sie umbringt.«
    Jonathan blickte abwechselnd auf den Leichnam von Abdul Haq und das Gewehr in Hamids Hand. Langsam wurde ihm klar, was hier vor sich ging. Hamid arbeitete für Division, und Division hatte Jonathan ein weiteres Mal benutzt, um einen ihrer Agenten beim Feind einzuschleusen, diesmal um Abdul Haq zu töten.
    Irgendwo in der Höhle ratterte eine Maschinengewehrsalve los. Hamid steckte den Kopf durch die Türöffnung und blickte sich im schwach beleuchteten Gang nach allen Seiten um. »Bleib dicht hinter mir, und mach genau das, was ich mache. Bist du so weit?«
    Jonathan nickte. Er zitterte am ganzen Körper.
    Hamid steckte zuerst den Lauf der Kalaschnikow durch die Tür. Für den Bruchteil einer Sekunde beugte er sich in die Höhle und feuerte in Richtung Decke. Mit lautem Knall zersplitterten die Glühbirnen, und im Gang war es mit einem Schlag stockfinster. Jonathan spürte einen Lufthauch. Im nächsten Moment hörte er eine Stimme, die ihm vom anderen Ende des Ganges zurief: »Los, komm!«
    »Mist«, murmelte Jonathan und trat mit eingezogenem Kopf durch die Tür. Sofort blitzten überall im Gang Mündungsfeuer auf. Über seinem Kopf schlugen Kugeln in die Decke ein, und ein scharfkantiger Felsbrocken streifte ihn an der Wange. So schnell ihn seine Füße trugen, rannte Jonathan geduckt hinter

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