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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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Connor. »Eigentlich hatte ich gehofft, dass du mir vielleicht bei einer Sache weiterhelfen kannst, über die niemand einen Bericht angefertigt haben dürfte.«
    »Und mit so einer Sache kommst du ausgerechnet zu mir? Einem unbedeutenden alten Kongressabgeordneten aus Nebraska?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du in dieser Angelegenheit der richtige Mann bist.«
    Grant lehnte sich steif im Sessel zurück und strich sich mit den Fingern eine Haarsträhne aus der Stirn. Vor seiner Entscheidung, Kongressabgeordneter zu werden, war er dreißig Jahre lang bei der Air Force gewesen. Zu Beginn seiner Karriere hatte er Bomber vom Typ B-52 geflogen und sich im Laufe der Jahre bis zum Major General beim Strategic Air Command, besser bekannt unter dem Kürzel SAC, emporgearbeitet. Das SAC war für das luftgestützte Atomwaffenarsenal der USA zuständig und kooperierte eng mit dem Nuclear Emergency Support Team, kurz NEST, einer Antiterroreinheit, die bei Zwischenfällen mit radioaktiven Stoffen aktiv wurde.
    »Hast du Informationen über Unfälle mit Atomwaffen, über die nichts an die Öffentlichkeit gelangt ist?«, bohrte Connor nach. »Ich gebe dir mein Ehrenwort, dass alles, was ich hier erfahre, unter uns bleibt.«
    »Natürlich gab und gibt es Dinge, über die wir lieber den Mantel des Schweigens breiten«, erwiderte Grant. »Erst vor Kurzem haben wir einen unserer Geschwaderkommandeure zu uns beordern müssen, weil ein paar Flugzeuge aus seiner Truppe mit Atombomben an Bord die USA überflogen haben. Aber wenn du wissen willst, ob wir seit den Siebzigern noch eine Atombombe verloren haben, dann lautet meine Antwort: nein, Sir, nicht eine einzige. So wahr ich hier stehe.«
    »Großes Pfandfinderehrenwort?«
    Grant hob nach alter Pfadfindermanier feierlich die Hand mit drei ausgestreckten Fingern. »Bei allem, was mir heilig ist. Und jetzt bist du an der Reihe, Frank. Worum geht es hier eigentlich?«
    Connor goss sich ein Glas Wasser ein, das auf dem Tisch bereitstand. Er wusste, dass er Grant einen Köder anbieten musste, aber er war nicht bereit, all seine Karten offen auf den Tisch zu legen. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass auf dem Schwarzmarkt etwas zum Verkauf angeboten wird«, begann er vorsichtig. »Es ist bislang nur ein Gerücht, keine Bange, aber einer meiner Agenten hielt die Quelle für glaubwürdig genug, um mich über die Sache ins Bild zu setzen.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Es könnte sich um einen amerikanischen Marschflugkörper handeln.«
    »Welcher Typ? Tomahawk? ALCM?«
    »Einer von der großen Sorte. Ein luftgestützter Marschflugkörper. Zur Basis breiter werdende Flossen. Das komplette Paket.«
    »Wie glaubwürdig ist das Gerücht? Hat dein Agent das Ding gesehen?«
    »Nur auf einem Foto. Wir wissen nicht, ob es echt ist.«
    Grant schien von Connors Worten nicht sonderlich beunruhigt zu sein. »Wenn an dem Gerücht etwas dran ist, wird es sich um eine Cruise Missile mit konventionellem Sprengkopf handeln. Ich würde mir an deiner Stelle nicht allzu große Sorgen machen.«
    »Bist du sicher, dass es keine Atombombe ist?«
    »Eine Atombombe? Willst du mich auf den Arm nehmen?« Grant lachte, als ob das die unglaubwürdigste Behauptung wäre, die ihm jemals zu Ohren gekommen war, und Connor ein echter Idiot, wenn er so etwas auch nur eine Sekunde lang ernst nahm. »Völlig ausgeschlossen, dass uns ein nuklearer Marschflugkörper abhandenkommt, ohne dass Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden, um ihn wiederzufinden.«
    »So etwas habe ich mir schon gedacht«, lenkte Connor ein. »Wie es aussieht, handelt es sich um einen älteren Marschflugkörper. So um die zwanzig Jahre alt. Aber der Anbieter sagt, es handelt sich um eine Atombombe.«
    Grant trommelte ungeduldig mit den Zehen auf dem Boden. »Kompletter Blödsinn. Völlig ausgeschlossen, dass irgendjemand auf diesem Planeten unbemerkt an einen nuklearen Marschflugkörper herankommen kann.«
    »Gut zu wissen, Joe.«
    »Wo, sagtest du, wird das Ding zum Verkauf angeboten?«
    »In Pakistan«, entgegnete Connor. »An der Grenze zu Afghanistan. Laut meinem Informanten wurde das Ding hoch oben in den Bergen gefunden. Wie gesagt, wir sprechen über einen Vorfall, der lange zurückliegen muss. Der Marschflugkörper war jahrelang dort oben unter Schnee und Eis begraben.«
    Beim Wort Pakistan schien Grant regelrecht zu erstarren. Das ungeduldige Klopfen mit dem Fuß stoppte abrupt, und sein Gesicht wurde aschfahl. »Moment mal, Frank. Ich bin nicht

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