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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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schlechten Neuigkeiten persönlich zu überbringen. Seit fast einer Stunde bemühte sich Balfour nun schon vergebens, dem Mann klarzumachen, dass die ganze Angelegenheit ein Irrtum sein musste.
    »Unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigungen werden ausschließlich von mir ausgestellt«, sagte der Oberst. »Und Ihre Papiere habe ich noch nie zuvor gesehen.«
    »Das mag ja sein«, konterte Balfour noch immer von seinem Recht überzeugt. »Aber es wurde mir fest versprochen und zugesichert. Ich habe schließlich sehr viel Kapital in Ihr Land investiert.«
    »Dafür sind wir Ihnen auch sehr dankbar«, versicherte ihm der Oberst mit gespielter Aufrichtigkeit. »An den Tatsachen ändert das aber nichts. Ihnen bleiben noch dreißig Tage.«
    Balfour stieß einen tiefen Seufzer aus und hob resigniert die Hände. Der Mann ließ ihm einfach keine andere Wahl. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Oberst in die Schranken zu weisen. »Vielleicht sollten wir General Gul herbitten, bevor wir weitersprechen.«
    »General Iqbal Gul?«
    »Ganz recht. Er war es, der meine Genehmigungen erteilt hat. Der General ist ein Freund von mir.«
    »Das wird leider nicht möglich sein.«
    »Und warum nicht?«
    »General Gul arbeitet nicht mehr bei der ISI.«
    »Das ist doch lächerlich«, warf Balfour ein. »Natürlich arbeitet er bei der ISI – er ist ihr stellvertretender Direktor.«
    Der Oberst beugte sich über den Tisch zu Balfour. »Sie wissen es also noch nicht?«
    »Wovon reden Sie eigentlich? Ist General Gul etwas zugestoßen? Geht es ihm nicht gut?«
    »Sie müssen sich wirklich keine Sorgen um seine Gesundheit machen«, entgegnete der Oberst. »General Gul ist verhaftet worden. Vor genau einer Woche wurde er vom Amt suspendiert.«
    Der Boden unter Balfours Füßen schien plötzlich zu schwanken. »Aus welchem Grund wurde er verhaftet?«
    »Die Anklage lautet auf Bestechung und Korruption.«
    Balfour warf einen Blick auf den imposanten Stapel Papier vor ihm auf dem Tisch. Darin war alles penibel aufgelistet, was er offiziell seit seiner Ankunft in Pakistan in Land und Staat investiert hatte. Mit Ausnahme natürlich von der Zahlung über eine Million Dollar an General Iqbal Gul für die unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis und die monatlichen fünfzigtausend Dollar auf dessen Privatkonto in Liechtenstein, damit sich daran auch garantiert nichts änderte.
    Balfour beugte sich vor und legte dem Oberst die Hand auf den Arm. »Vielleicht können wir beide diese Angelegenheit ja unter uns regeln. Ich bin mir sicher, dass wir eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung finden. Was halten Sie von einer Einladung zum Essen heute Abend?«
    Der Oberst wich Balfours Blick nicht aus. »Ihre Angelegenheit fällt nicht mehr in meinen Zuständigkeitsbereich«, erklärte er unbeeindruckt. »Darum kümmert sich jetzt die Polizei. Mehr habe ich Ihnen nicht zu sagen.«
    Dreißig Tage.
    Balfour dachte an sein Zuhause und die Geschäfte, die er von den Flughäfen in Islamabad und Karachi aus tätigte. Waffenhandel war eine kostspielige Angelegenheit. Ihm gehörten sieben Flugzeuge und eine voll ausgestattete Reparaturwerkstatt voller Ersatzteile. Wenn er das Land verließ, müsste er all das zurücklassen. Alles in allem ein Verlust von zehn Millionen Dollar, und darin waren die Gelder, die er an General Gul gezahlt hatte, noch nicht einmal mit eingerechnet. Aber was ihm am meisten zu schaffen machte und seinen Herzschlag in die Höhe trieb, war die Tatsache, dass man ihn zwang, das Land zu verlassen. Für Ashok Balfour Armitraj gab es keinen Ort mehr auf der Welt, an den er gehen konnte.
    »Überzeugen Sie sich selbst, Oberst«, versuchte er es noch mal auf die kameradschaftliche Tour. »Mein Visum läuft erst nächstes Jahr aus.«
    »Tatsächlich? Erst nächstes Jahr, sagen Sie?«, erkundigte sich der Oberst lächelnd. »Darf ich Ihren Pass mal sehen?«
    Erleichtert legte Balfour seinen indischen Pass auf den Tisch. Endlich schien der Mann zur Vernunft zu kommen. »Das Visum wird erst in elf Monaten ungültig.«
    Ungeduldig durchblätterte der Oberst den Pass. Das Lächeln auf seinem Gesicht war wie weggewischt. Als er das Visum endlich gefunden hatte, legte er den Pass vor sich hin, holte ein Lineal aus der Schreibtischschublade, legte es in die Mitte des Passes an und riss das Visum heraus.
    »Hey!«, rief Balfour entsetzt und fuhr von seinem Stuhl hoch. »Was fällt Ihnen ein?«
    Der Oberst zerknüllte das herausgerissene Blatt in der Faust. »Ihr Visum

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