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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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dem Handschuhfach zog er eine P40-Halbautomatik und schraubte einen Schalldämpfer auf den Lauf. Dann legte er die Pistole auf den Beifahrersitz und verstaute ein paar lange Kabelbinder und eine Rolle Isolierband in den Taschen. Schließlich überprüfte er noch mit einem Handgriff, ob das KA-BAR im Futteral an seinem Unterschenkel steckte. Außerdem hatte er bei seinen Aufträgen immer eine Spitzzange für alle Fälle griffbereit, denn er hatte schon früh gelernt, dass die einfachsten Methoden die besten waren. Fingernägelziehen war sehr schmerzhaft.
    Bevor es losging, gab es nur noch eine Sache zu tun. Er zog ein kleines Fläschchen aus der Jackentasche und schüttete sich zwei kleine blaue Tabletten in die Hand. Es handelte sich um das synthetische Morphin und Schmerzmittel Oxy-Contin, in der Szene besser bekannt unter dem Namen »Hillbilly-Heroin«. Mithilfe des Fläschchens zerdrückte er die Tabletten auf einem kleinen Spiegel und schnupfte dann das Pulver. Einem Stromstoß gleich lief ein Zucken durch seinen Körper, und er spürte eine Art Explosion in seinem Kopf.
    »Die Party kann losgehen«, murmelte er und glitt lautlos aus dem Wagen.
    Kurz vor drei Uhr stieg der Ripper wieder in sein Auto. Er zog sich die Mütze vom Kopf und blieb eine Minute lang regungslos sitzen, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Rabe, bitte kommen«, meldete er sich über das verschlüsselte Handy.
    »Was haben Sie herausbekommen?«
    »Connor wollte Aufnahmen von einer Region in Pakistan sehen, wo 1984 eine B-52 abgestürzt ist. Er behauptet, dass bei dem Absturz ein Marschflugkörper verloren gegangen ist, eine verdammte Atombombe, die einige Leute gerne in die Finger kriegen würden.«
    »Eine Atombombe? Hat er den Marschflugkörper lokalisieren können?«
    »Nein, Ma’am. Die Aufnahmen von der Absturzstelle, die vor fünfundzwanzig Jahren gemacht wurden, sind spurlos verschwunden. Aber Malloy hat mithilfe eines KH-14-Satelliten die Region abgesucht und ist dabei tatsächlich auf ein Bergungsteam in der näheren Umgebung der Absturzstelle gestoßen.«
    »In Echtzeit?«
    »Ja, Ma’am. Laut Malloy verfügte das Team über jede Menge Ausrüstung und schien im Begriff aufzubrechen.«
    »Und Connor hat das alles gesehen?«
    »Ganz genau.«
    »Hat Connor Malloy verraten, was er als Nächstes vorhat?«
    »Nein. Malloy kam es nur so vor, als hätte ihn das Ganze ziemlich fertiggemacht.«
    »Hat Connor sonst noch mit jemandem über seine Entdeckung gesprochen?«
    »Nicht solange er mit Malloy zusammen war.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Und was nun?«, fragte Jake the Ripper und wischte die Klinge seines Messers an seinem Hosenbein ab. »Was machen wir jetzt mit Connor?«
    »Gute Frage«, erwiderte seine Auftraggeberin, und für einen kurzen Moment konnte der Ripper ihren Akzent hören. Für eine Frau zu arbeiten war schon schlimm genug, aber obendrein noch für eine Ausländerin, das war schier unerträglich. »Was machen wir mit ihm?«

29.
    Ashok Balfour Armitraj, besser bekannt unter dem Namen Lord Balfour, saß in einem vollgestopften, chaotischen Büro im ersten Stock des Außenministeriums und strich mit den Fingern nervös über die tadellosen Bügelfalten seiner Hose. Ihm war heiß, und er war kurz davor, seine sorgsam einstudierten und gepflegten Manieren zu vergessen.
    »An der Entscheidung gibt es nichts zu rütteln«, sagte der Oberst von der Ausländerpolizei. »Ihre Aufenthaltsgenehmigung wurde aufgehoben. Sie haben dreißig Tage, um das Land zu verlassen.«
    »Die ganze Angelegenheit beruht auf einem Missverständnis«, wiederholte Balfour zum hundertsten Mal. »Wenn Sie einen Blick auf meine Papiere werfen, werden Sie feststellen, dass ich alle notwendigen Genehmigungen vorweisen kann. Mir wurde von oberster Stelle versichert, dass meine Aufenthaltsgenehmigung unbegrenzt ist.«
    Mit steifen Fingern zog er ein Baumwolltaschentuch aus dem Jackett und wischte sich den Schweiß von der Stirn. An diesem Tag war bereits alles schiefgelaufen. Pünktlich um neun war er zum verabredeten Termin im Außenministerium erschienen, doch man hatte ihn dort einfach eine geschlagene Stunde ohne Erklärung warten lassen. Nicht einmal ein Getränk hatte man ihm während des Wartens angeboten. Als er endlich in das Büro geführt wurde, erwartete ihn dort nicht, wie gewohnt, ein einfältig grinsender Beamter, sondern der Oberst in der goldbestickten Uniform, der sich bequemt hatte, aus der Chefetage im obersten Stock herunterzusteigen, um ihm die

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