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Gewäsch und Gewimmel - Roman

Gewäsch und Gewimmel - Roman

Titel: Gewäsch und Gewimmel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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Katja, die wieder mit ihrem fleißigen Anwalt liebäugelt, daß dieser botanische Kerl sich ausgerechnet und wirkungsvoll hinter dem Wohnungsmuff vor mir versteckt! Inszenierter Familienmodder. Nicht schlecht gedacht und fast gelungen. Aber nur fast. Es gilt: Jetzt gerade und keine Gnade! Selbst wenn sie sich ab sofort beim Gedanken an die biologische Schlafmütze die Nase zuhalten muß.
Rätselscherz oder Naturerscheinung?
    Fluvioglaziale und Glazifluviatile Ablagerungen? Schrofen? Gries?
Tückischer Winkeffekt
    Duschanbe. Während sie mit ein paar anderen Leuten auf einem Lastwagen in die auffällig bunten Berge fährt, wird der aus Deutschland über Amerika nach Tadschikistan gereisten Eva Wilkens plötzlich klar, warum sie so unerhört oft gegen ihren Willen an die Eltern denkt.
    Es war deren paralleles Abschiedswinken, als würden den beiden die Arme durch die Luft trudeln und mitsamt den schwermütigen Körpern auf Nimmerwiedersehen davonwehen.
    Warum sollten sie das tun? Aber es sah nun mal so aus, sah unnachsichtigerweise aus der Entfernung so aus.
Nächtlicher Schrecken
    Auch Frau Fendel in der Irenenstraße kommt leider mit einer bestimmten Sache nicht zurecht und hütet sich sehr wohl, Herrn Dillburg damit zu belasten, den teuren, geplagten Mann.Nein, nein, sie würde sich gern Trost holen, aber ausgerechnet ihn will sie unbedingt schonen. Er soll nichts wissen von ihrer Angst, wenn sie mitten in der Nacht hochfährt und die Welt plötzlich mit einem Finger auf sie zeigt: Raus! Weg mit dir! Oder als bräche etwas Lebenswichtiges zusammen und risse sie mit sich in den Untergang. Frau Fendel greift dann zu ihrer einzig erprobten Medizin, einem alten Kinderbuch, das ihre kleinen Söhne, die Zwillinge, damals zu albern fanden, ein Bilderbuch über das Leben der Zwerge im Wurzelreich. Und siehe da: Sie beruhigt sich! Marienkäfer spielen auf Streichinstrumenten, Wichtelzwillinge prügeln sich und tragen die Schleppe der Braut.
Maserungen
    Jeden Morgen, sagt sich die Krankentherapeutin Elsa, masert, mustert, zerstückelt mich die verfluchte Zeitung und will für den Resttag mich und meine Patienten erledigen. Und doch lasse ich es geschehen mit mir, weil ich ja weiß: Gleich fährt, unerschütterlich wie die Schlagzeilen, der kastenbrotförmige Bus am Haus entlang, auf und ab und hin und her, und ich springe, wie jeden Morgen, leicht in die Höhe, damit der Reißverschluß der Hose, aufs Neue schneeweiß, besser zugeht, und fasse, Punkt Viertel nach acht, Mut. Bin auf der Hut und fasse Mut, fasse Courage für die Massage.
    Am Ende des Arbeitstages ist sie ein bißchen deprimiert. Keiner der Patienten hat sie, wie sonst so oft, für eine junge Frau gehalten. Kopf hoch, Elsa! Vielleicht haben sie es gedacht und sich nur nicht getraut, zum Ausdruck zu bringen, was gerade heute so offensichtlich war? Sie nimmt sich für alle Fälle erschrocken vor, ihren zur Zeit noch geduldigen Freund in der Nacht zu erfreuen und das andere für sich zu behalten.
Fünf gravierende Lüste
    Er werde, kündigt der berühmte Pratz auf einer Pressekonferenz am Tag vor einer Preisverleihung an, neben seinem neuen Romanprojekt auch etwas Essayistisches in Angriff nehmen: die Erstellung eines kleinen Gartens der Lüste. Es solle dabei nicht nur 1. um die eine, großmächtige und ehrwürdige Lust am Vögeln gehen, vielmehr auch 2. um die, Gutes zu tun, 3. um die Lust am Bösen, 4. um die Lust, sich zeitweilig dem Schwergewicht einer Masse anzuschließen (»Beachten Sie hier die Schwäche vieler meiner älteren wie auch jüngsten Kollegen, sich fett in einen bestehenden oder imaginierten Sound fallen zu lassen und das für Stil zu halten! Apropos Sound: Helfen Sie mir, aber täusche ich mich? Jetzt machen die jungen Autorinnen in ihrem Outfit offenbar alle auf Flüchtling. Hyänen in einschläfernder Vertrauenstracht.«) und 5. um die Freude, sich Feinde zu machen.
    Er hoffe, es werde ihm gelingen, unter diesen Vergnügungen einen Wettstreit um die Siegespalme anzuzetteln.
Dreimal Blut
    Die drei Frauen, eine Mutter mit ihren beiden Töchtern, die ein bißchen älter als Ilse sind, standen an der Gartenpforte. Sie schwitzten und lächelten. Ilse sah keine Wunden an ihnen, aber ohne Zweifel rochen alle drei nach Blut. Es ging etwas Überhebliches von den dreien aus, jedoch nicht von dem frechen Dreierlächeln, jedenfalls nicht hauptsächlich. Das Hochmütige kam von ihrem niederschmetternden, wichtigtuerischen Geruch.
Rote Haare
    »Ich wundere

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