Gewagter Einsatz
absichtlich ausdruckslos.
„Und wir können davon ausgehen, dass er nach dem gleichen Muster vorgeht wie bei seiner Frau, oder?"
Trent nickte. „Wahrscheinlich wird er anfangen, Frauen umzubringen, die so aussehen wie du, gleiche Haarfarbe, gleiche Figur."
Wie Dixie. Und auch wenn er es nicht laut aussprach, sah er doch, dass sie das Gleiche dachte. Das kurze Aufblitzen von Panik in ihren Augen verriet sie.
Sie schluckte und holte tief Luft. „Er wird andere Frauen umbringen, bis er genügend Erregung und Erwartung aufgebaut hat, um mich zu jagen."
„Richtig. Und er wird nicht aufhören. Nicht, bis wir ihn erwischt haben..."
„Oder bis er mich umgebracht hat."
Trent zwang sich zu nicken. Risa hatte Recht, von einem Punkt einmal abgesehen. Kane würde niemals aufhören. Er würde die nächste Frau finden, die ihn ungerecht behandelt hätte und an der er Rache üben konnte. Und alles würde wieder von vorn losgehen, nach dem alten Schema. Seine Fantasien würden gewalttätiger werden, sein Hunger nach dem Schmerz und der Angst seiner Opfer stärker. Er würde mehr Grausamkeit anwenden, um ihn zu befriedigen. Aber er würde niemals aufhören. Mörder wie Dryden Kane waren unersättlich.
Es blieb nur eins. Man musste sie fangen.
Oder töten.
Risa kam einen weiteren Schritt herein. „Da Kane im Grunde mich und nicht Dixie haben will, könnten wir das zu unserem Vorteil nutzen."
Ein ungutes Gefühl beschlich Trent. „Du wirst doch nicht das vorschlagen, was ich denke?"
„Warum nicht? Wenn er mich will, brauche ich nur den Lockvogel zu spielen, um ihn aus seinem Versteck zu locken, habe ich Recht?"
Trent schnappte nach Luft. „Du bietest dich als Lockvogel für einen Serienmörder an? Für einen gefährlichen Mann wie Kane? Hast du den Verstand verloren?"
„Du warst immer dafür, selbst die Initiative zu ergreifen. Und mein Vorschlag könnte funktionieren. Warum sollten wir es nicht probieren?"
Am liebsten wäre er zu ihr gestürmt und hätte sie kräftig geschüttelt, damit sie wieder zu Verstand kam. Er hatte Mühe, seine Hände bei sich zu behalten. „Es ist zu gefährlich, deswegen."
„Und nichts zu tun ist nicht gefährlich? Für Dixie? Und für mich? Er wird sie sowieso umbringen und dann Jagd auf mich machen, wie auch immer!"
Trent schwang die Beine vom Bett und stand auf. Seine Gefühle diktierten ihm zu sagen, Dixie wäre ihm völlig egal. Ihm sei nur Rees wichtig, der er am liebsten das Badelaken fortgerissen, sie aufs Bett geworfen und ihr gezeigt hätte, zu welcher Leidenschaft er fähig war, wenn es um sie ging. Er wollte sie in die Arme ziehen und nie wieder freigeben.
Sein Verstand gewann. Nichts von alledem durfte er tun. Außerdem war ihm Dixies Leben genauso viel wert wie jedes andere. Seine Umarmung konnte Risa nicht beschützen, das hatte er ausreichend bewiesen. „Dabei mache ich nicht mit."
„Du würdest mich immer noch beschützen, Trent. Aber wir könnten vielleicht auch Dixie retten. Sei doch vernünftig."
„Vernünftig?" Er lief rot an vor Zorn. „Soll ich zusehen, wie du dich als Köder einem blutrünstigen Hai vorwirfst? Das kannst du vergessen."
„Dixies Zeit läuft ab." Ihre Stimme klang schrill vor Angst.
„Ich habe gesagt, vergiss es." Er hob seine Hose vom Boden auf und schlüpfte hinein.
Selbst wenn es ihre einzige Chance war, die Schwester zu retten, würde er nicht zulassen, dass Risa ihr Leben aufs Spiel setzte, damit Kane seinen Unterschlupf verließ.
Anklagend deutete sie mit dem Zeigefinger auf ihn. „Wenn es ein anderer Fall wäre, eine Frau, die du nicht kennen würdest, dann wäre es okay, nicht wahr? Du würdest mitspielen."
Er presste die Kiefer zusammen, so fest, dass seine Zähne schmerzten.
„Antworte mir!" verlangte sie.
„Ich weiß es nicht. Tatsache ist, dass es um diesen Fall und keinen anderen geht. Und ich werde dich nicht in dieser Weise benutzen. Ganz sicher nicht."
Risa schüttelte den Kopf, ihr dichtes schokoladenbraunes Haar wirbelte um ihre nackten Schultern. Sie sah aus, als würde sie gleich vor Enttäuschung anfangen zu weinen. Doch er konnte keine Tränen in ihren Augen entdecken. Stattdessen schnappte sie sich ihre zerknüllten Sachen vom Boden, presste sie gegen die Brust und starrte ihn entschlossen an. „Wie gut für mich, dass du nur eine Nebenrolle in der Jagd auf Kane spielst. Pete Wiley wird begeistert sein angesichts der Chance, ihn aus der Deckung zu locken. Und du kannst nichts dagegen tun." Sie
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