Gewagtes Spiel der Leidenschaft
ich sagen, Sie beide spielen das glücklich verheiratete Paar, damit Ihre Familie Ihnen nicht Peyton streitig machen kann.“
So viel zu dem Vorhaben, die Wahrheit vor Jonathons Freunden zu verbergen.
„Auch wenn sich das verwickelt und bizarr anhören mag“, fuhr Kitty fort. „Wir werden Ihnen keinen Strich durch die Rechnung machen.“
„Wir werden vielmehr sogar mitspielen“, ergänzte Claire. „Egal, was Sie von uns benötigen, Sie werden es bekommen.“
„Aber wenn Sie vorhaben, eine glückliche Familie zu spielen, dann seien Sie vorsichtig.“
Im ersten Moment wusste Wendy nicht, was sie sagen sollte. Nachdenklich schlenderte sie zum Kinderkörbchen, wo Peyton lag und fest schlief. Ihr ging die Unterhaltung mit Jonathon über den Ehevertrag durch den Kopf, und sie musste einsehen, dass er nicht als Einziger befürchtete, sie könne sich in ihn verlieben. War sie denn tatsächlich so leicht zu durchschauen?
Sie drehte sich zu Kitty und Claire um und rang sich zu einem unbekümmerten Lächeln durch. „Ich weiß, Jonathon ist ein toller Kerl. Das fand ich schon immer. Aber ich weiß vermutlich besser als Sie beide zusammen, wie sein Verhältnis zu Frauen ist. Er geht nicht so leicht aus sich heraus, und ich werde ganz bestimmt nicht den Fehler machen und mich in ihn verlieben.“
Als Claire und Kitty sich darauf vielsagende, aber für Wendy unverständliche Blicke zuwarfen, fragte Wendy verunsichert: „Was ist?“
Claire schwieg beharrlich, dann schließlich räumte Kitty ein: „Eigentlich machen wir uns um ihn Sorgen.“
„Sie machen sich um Jonathon Sorgen?“, vergewisserte sie sich, während sie zum Sofa zurückkehrte und sich wieder hinsetzte.
Diesmal nickte Claire zumindest.
Kitty machte eine beiläufige Geste. „Natürlich wollen wir auch nicht, dass Ihnen das Herz gebrochen wird. Aber Sie sind eine kluge, praktisch denkende Frau, deshalb meinen wir, dass Sie schon auf sich aufpassen werden.“
„Aber Sie fürchten, dass Jonathons Gefühle verletzt werden? Jonathon, der geniale, analytische Firmenchef?“ Wendy wollte fast kichern, aber dann sah sie die Mienen der beiden Frauen. „Das ist wirklich Ihr Ernst, oder?“
Beide nickten gleichzeitig.
„Ich weiß, Jonathon wirkt manchmal ein wenig …“ Claire unterbrach sich, da sie nach dem richtigen Wort suchte.
„Distanziert?“, warf Kitty ein. „Rücksichtslos?“
Claire warf ihr einen giftigen Blick zu. „Du bist keine große Hilfe.“
„Wie wäre es mit ‚herzloser Bastard‘?“, schlug Wendy vor.
„Volltreffer!“, stimmte Kitty zu.
„Was er aber eigentlich nicht ist“, widersprach Claire rasch. „Vergessen Sie nicht, ich kenne ihn länger als Sie. Immerhin sind wir alle in Palo Verde aufgewachsen.“
„Aber Sie sind jünger als er“, wandte sie ein. „Sie sind nicht zusammen zur Schule gegangen.“
„Doch, doch, wir waren zusammen auf der Schule, nur war er einige Klassen über mir“, stellte Claire richtig. „Und ich habe ihn verliebt erlebt. In seinem letzten Schuljahr. Er war …“ Wieder hielt sie inne, da sie offenbar überlegte, wie sie sein Gefühlsleben am besten beschreiben konnte. „Er hatte sich Hals über Kopf in diese junge Frau verliebt. Er war völlig verrückt nach ihr, und er hätte alles für sie getan.“
„Wer war sie?“, hörte Wendy sich fragen.
Claire zögerte. „Nur eine Mitschülerin. Kristi stammte nicht aus Palo Verde. Ihre Eltern hatten sich scheiden lassen, und ihr Vater war mit ihr dort hingezogen.“
„Und die beiden sind miteinander gegangen?“
„Nicht so richtig“, gab Claire zu. „Ich hatte das Gefühl, dass er ihr hinterherlief. Sie hat immer viel geflirtet, und er war entschlossen, sie für sich zu gewinnen. Also tat er alles, wozu ein Achtzehnjähriger in der Lage ist. Er schenkte ihr Blumen … Schmuck … das komplette Paket eben.“
Blumen und Schmuck? Sie wusste, als Kind und als Jugendlicher hatte er nie viel Geld gehabt. Einmal hatte er ihr sogar erzählt, er habe mit zwölf angefangen, fürs College zu sparen. Beim besten Willen konnte sie sich nicht vorstellen, dass dieser Mann etwas von seinen kostbaren Ersparnissen genommen haben sollte, um Geschenke zu kaufen – für eine Freundin!
„Einmal“, berichtete Claire, „sprach sie davon, dass ihre Mutter ihr zum Geburtstag immer eine Torte aus einer bestimmten Konditorei in San Francisco geschenkt hatte. Also machten sich die Jungs auf den Weg nach San Francisco, nur damit er ihr eine von
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