Gewagtes Spiel der Leidenschaft
ließ ein wenig nach, als sie von dem köstlichen Buttermilch-Donut abbiss.
„Ich weiß nicht so recht, wieso Sie eigentlich hier sind“, brachte sie trotz vollem Mund heraus, „aber wenn ich ehrlich sein soll, ist mir das auch völlig egal. Sie können eine Waffe auf mich richten und mich ausrauben, Sie können sogar das Baby mitnehmen. Hauptsache, Sie lassen die Donuts hier, dann bin ich glücklich und zufrieden.“
Kitty verkniff sich ein Lächeln und drückte ihre leuchtend roten Lippen auf Peytons Kopf. „Ich würde sagen, Sie sind so erschöpft, dass Ihnen sogar die Kraft fehlt, um müde zu sein, nicht wahr?“
Nach ein paar Minuten in den Armen der Frau gab Peyton lange genug Ruhe, um den Kopf an ihre Schulter sinken zu lassen. Dann setzte Stille ein, als der Kleinen die Augen langsam zufielen und sie in jenem gleichmäßigen Rhythmus zu atmen begann, der beim Schlafen einsetzte.
Die Anspannung fiel wie ein zentnerschweres Gewicht von Wendy ab. „Oh, Gott sei Dank“, murmelte sie.
Claire lächelte amüsiert. „Haben Sie letzte Nacht überhaupt geschlafen?“
„Ab und zu mal ein oder zwei Stunden“, gestand sie ihrem Besuch. „Sich um ein Baby zu kümmern ist anstrengender, als ich erwartet hätte.“
„Ja, meine Liebe, da sagen Sie was Wahres.“ Kitty stieß einen leisen Pfiff aus, während sie zweifellos an ihre Zeit als frischgebackene Mutter zurückdachte. Mit übertriebenem Hüftschwung ging sie zum Kinderkörbchen, um das Baby vorsichtig hineinzulegen. „Und ich konnte mich wenigstens sieben Monate lang geistig darauf einstellen.“
Nachdem sie die schlafende Peyton hingelegt hatte, wurde es im Zimmer völlig still. Claire begab sich in die Küche und kehrte Minuten später mit einer Tasse dampfendem Kaffee zurück. „Mit Zucker und Milch“, sagte sie, als sie die Tasse Wendy reichte. „Ich nehme an, Sie trinken ihn so wie alle normalen Leute.“
Dankbar trank Wendy einen Schluck, während Kitty fragte: „Können wir sonst noch etwas für Sie tun? Irgendwas zu essen kochen vielleicht? Meine Kochkünste taugen zwar nichts, dafür hat Claire das MacGyver-Gen und zaubert aus einem fast leeren Kühlschrank ein Festmahl.“
Wendy zweifelte keine Sekunde daran. „Nein, ich glaube, ich will noch etwas Platz für einen weiteren Donut lassen.“
„Ganz sicher?“, vergewisserte sich Claire leise, um das Baby nicht aufzuwecken. „Ich könnte Ihnen ein Omelett machen. Oder lieber etwas anderes? Als ich nach der Milch für den Kaffee gesucht habe, ist mir im Kühlschrank ein Päckchen Gouda aufgefallen.“ Lächelnd ergänzte sie: „Ich könnte Ihnen ein Sandwich mit gegrilltem Käse machen, bei dem Ihnen vor Begeisterung die Tränen kommen werden.“
„Nein, wirklich nicht. Danke.“
„Sie sollten den gegrillten Käse probieren“, warf Kitty ein. „Der ist unglaublich gut.“
„Nein, nein, das ist nicht nötig.“ Plötzlich erwachte ihr Argwohn, und sie sah zwischen den beiden Frauen hin und her. „Täusche ich mich, oder wollen Sie mich aus irgendwelchen schändlichen Gründen mit Essen gefügig machen?“
Kitty und Claire tauschten einen hastigen Blick aus.
Wendy fühlte sich in ihrem Verdacht bestätigt. „Kommen Sie schon. Raus mit der Sprache. Was läuft hier?“
Als Claire mit einem Mal rote Wangen bekam, ahnte Wendy, dass es ein Zeichen für ein schlechtes Gewissen war. Kitty war besser in diesem Spiel, da sie sich noch immer nichts anmerken ließ.
„Okay, Sie haben irgendwelche schlechten Nachrichten für mich. Oder Sie wollen, dass ich irgendeiner Sekte beitrete. Also? Was ist es?“
Claire biss sich auf die Lippe und schob energisch das Kinn vor, während Kitty die Augen verdrehte und sichtlich aufgebracht seufzte. „Na gut“, sagte sie. „Wir machen uns Sorgen um Jonathon.“
Wendy gab einen überraschten Laut von sich und lehnte sich auf dem Sofa nach hinten. „Sorgen? Wegen Jonathon?“
„Was da zwischen Ihnen und Jonathon läuft“, warf Claire ein, „hat ganz eindeutig in irgendeiner Weise mit Peyton zu tun.“
Bevor Wendy etwas sagen konnte, redete Kitty bereits weiter.
„Jonathon würde sich dazu nicht äußern, deshalb nehme ich an, dass Sie auch nichts sagen. Bitte, das ist Ihr gutes Recht. Aber wir sind nicht auf den Kopf gefallen. Vergessen Sie nicht, dass Sie Ford den Grund für Ihre Kündigung genannt haben, und gerade mal vierundzwanzig Stunden später erklären Sie und Jonathon, dass Sie heiraten werden. Wenn ich raten soll, würde
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