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KLAMM - KLAMM – EIN SCHLAUCH WURDE IN MEINEN ANUS EINGEFÜHRT UND WASSER EINGELEITET , jetzt aber Konzentration, Verhör, das Ganze beginnt mit einem Verhör, ein absurdes Verhör und eigentlich gar kein richtiges Verhör, mehr so ein Anti-Verhör, dazu später mehr, Notizen, Notizen mit Bleistift an den Rand, erste Szene eingekringelt,
erst mal nur ganz grob die Tour de force, damit ich eine Ahnung kriege, wie’s funktionieren kann, und nur so kann’s funktionieren, zumindest so ähnlich, das weiß ich jetzt. Eine relativ lange Szene wird das am Anfang, das spür ich und bin schon halb drin, Notizen, Notizen, aber weiter, Schnitt, K. in seinem Käfig, Bart natürlich und lange Haare, Robinson Crusoe, ganz egal, ob er da noch kahl war, bei mir hat er jetzt sooo einen Bart, und über Details später, also er in dem Käfig, blauer Himmel Sonnenschein, eine richtig knackige Sonne ist das, karibisch-kubanisch, und er sitzt da auf dem Boden, denn stehen kann er eh nicht, viel zu klein der Gitterbungalow (Sand oder Blech der Boden? Blech wär’ doch naheliegend, damit keiner einen Tunnel, zumindest nicht auf dumme Gedanken ... und Sand kann man ja zu allem Möglichen, zum Beispiel in die Augen, da muss ich noch mal nachlesen und in meine Protokolle schauen), aber die eigentliche Show findet nebenan statt. Ein Junge kriecht über den Boden (doch Sand jetzt bei mir). Der hat keine Beine mehr. Die Oberschenkel vielleicht zur Hälfte noch da. Und blutigschmutzige Verbände um die Stümpfe. Ziemlich gelb geeitert auch. Was soll man machen, Farbfilm. Der Junge, unter zwanzig ist er bestimmt noch, kriecht Richtung Eimer, ein Toiletteneimer, das sieht man, weil er ziemlich eingeschmuddelt ist. Der Eimer steht am Gitter, und der Junge hält sich an den Gitterstäben fest, zieht sich hoch, versucht, sich auf den Eimer zu wuchten, seine abgeschnittene Hose, vielleicht sogar eine Bermudashorts, schon halb runtergelassen, so dass sein Arsch rausguckt, aber dezent. Gar nicht so einfach, er rutscht immer wieder ab, der Eimer kippt um, er stellt ihn wieder hin, versucht’s noch mal, quälend langsam, und K. schaut. Dann plötzlich Bewegung in den Gängen zwischen den
Käfigen, alles mit Draht verschalt und verschachtelt, ein Trupp Soldaten kommt, gepanzert, Knieschützer, Helme, Knüppel, sie donnern an dem Jungen vorbei, wie zufällig viel zu nah mit ihren Knüppeln am Gitter, da fällt er wieder vom Eimer, obwohl er's fast geschafft hat, seinen Arsch ... abrupt bleiben sie vor K.s Käfig stehen, KLANG KLANG KLANG wird der aufgeschlossen, und rein in die gute Stube, dass es raucht, er wird bearbeitet, liegt am Boden, kriegt eine Kapuze über den Kopf, wird gefesselt und weggeschleift, er wird eine ganze Weile geschleift, dann BUMM , Tür auf, er auf dem Boden, Kapuze weg, Käfig zu, ein anderer Käfig ist das, am Rand der Anlage, riesige Drahtverhaue, überall Schilder DON ’ T MOVE , Totenköpfe, die Sonne steht anders, er setzt sich in die Mitte des Käfigs, blickt sich um. In einem der Nachbarkäfige kriecht ein Junge ohne Beine über den Boden, zu seinem Toiletteneimer, der am Gitter steht. Der Junge sitzt schon fast drauf, da sieht er K. und ruft ihn, scheint ihn zu kennen, scheint sich zu freuen, der Eimer kippt um, weil er sich so freut, und die Scheiße läuft über den Boden, sie kommunizieren. Notizen, Notizen, Bleistift auf den Rand, worüber Kommunikation? Wer ist Abdul? Wer ist Salah, über den sie reden? Wo ist Salah? Sie kauderwelschen auf Arabisch und Englisch. Privat: Hat Abdul Frau? K. hat Frau in Germany.
Salah Lehrer von K.? Arabisch. Schwätzchen wird beendet von Soldaten, die K. wieder unvermittelt mitnehmen und rumschleifen, Ortswechsel als stetiges Prinzip, die Räder der Maschine reißen an seinen Gliedern, Notizen, Notizen,
ob er onaniert in den Nächten?
Wieder keine Sicht. Kapuze. Schwarz. Hört er Rockmusik, richtig laut, das Lager wird gerockt. Er scheint eine Ewigkeit unterwegs zu sein.
On the road again
.
Und dann wieder in einen Käfig geschmissen. Und wieder ganz anders ist der, massiver die Gitter, etwas größer, eine festgeschraubte Pritsche und nicht nur eine Isomatte wie in den anderen zuvor. Und es ist Nacht. Scheinwerfer und Lichter wie in einer Disko. Die Käfige um ihn scheinen leer zu sein. Nein, in einem liegt einer, direkt neben seinem Eimer. Der hat keine Beine. K. ruft, aber der reagiert nicht. Alles um K. herum wie ein Niemandsland zwischen den Fronten. Leer. Es kommt einer
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