Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens (German Edition)
Tatsächlich sagen sie mehr darüber aus, wie wir denken, daß andere sich verhalten, als darüber, was wir selbst fühlen:
A. „Ich habe das Gefühl, ich bin den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite, nicht wichtig.“
Die Worte nicht wichtig beschreiben, wie ich denke, daß andere mich einschätzen, statt einem tatsächlichen Gefühl wie vielleicht: „Ich bin traurig “ oder „Ich fühle mich entmutigt in dieser Situation“.
B. „Ich fühle mich mißverstanden.“
Hier weist das Wort mißverstanden auf meine Einschätzung vom Verständnispotential eines anderen Menschen hin, statt auf ein tatsächliches Gefühl. In dieser Situation fühle ich mich vielleicht ängstlich oder verärgert oder irgendwie anders.
C. „Ich fühle mich ignoriert .“
Das ist eher eine Interpretation des Verhaltens anderer als eine klare Aussage über unsere Gefühle. Ohne Zweifel hat es Zeiten gegeben, wo wir dachten, wir würden ignoriert, und unser Gefühl war Erleichterung, weil wir für uns selbst sein wollten. Ohne Zweifel hat es auch andere Zeiten gegeben, wo wir uns verletzt fühlten, wenn wir dachten, wir würden ignoriert, weil wir dazugehören wollten.
Wörter wie „ignoriert“ drücken statt unserer eigenen Gefühle eher unsere Interpretation anderer Menschen aus. Es folgen jetzt Kostproben solcher Wörter:
abgeschnitten
herabgesetzt
niedergemacht
angegriffen
hintergangen
provoziert
ausgebeutet
in die Enge getrieben
sabotiert
ausgenutzt
manipuliert
übergangen
bedroht
mißbraucht
unterbrochen
benutzt
mißverstanden
unter Druck gesetzt
beschämt
nicht beachtet
unterdrückt
betrogen
nicht ernstgenommen
ungewollt
bevormundet
nicht geachtet
uninteressant
eingeengt
nicht gehört
unwichtig
eingeschüchtert
nicht gesehen
verlassen
festgenagelt
nicht verstanden
vernachlässigt
gequält
nicht unterstützt
vernichtet
gezwungen
nicht respektiert
vertrieben
gestört
nicht wertgeschätzt
zurückgewiesen
Wie wir uns einen Gefühlewortschatz aufbauen
Wenn wir unsere Gefühle ausdrücken wollen, dann hilft es uns, Wörter zu benutzen, die spezifische Gefühle benennen, statt Wörter, die vage oder allgemein sind. Wenn wir z.B. sagen: „Ich habe ein gutes Gefühl dazu“, dann kann das Wort gut bedeuten, daß wir glücklich sind, aufgeregt, erleichtert oder eine Vielzahl anderer Gefühle empfinden. Wörter wie gut oder schlecht verhindern, daß der Zuhörer mit dem, was wir wirklich fühlen, leicht in Kontakt kommen kann.
Das folgende Wörterverzeichnis wurde zur Stärkung des Potentials, Gefühle zu artikulieren und ein ganzes Spektrum emotionaler Befindlichkeiten klar zu beschreiben, zusammengestellt.
Wie wir uns wahrscheinlich fühlen werden, wenn sich unsere Bedürfnisse erfüllen
angeregt
fasziniert
motiviert
aufgeregt
freundlich
munter
angenehm
friedlich
mutig
aufgedreht
fröhlich
neugierig
ausgeglichen
froh
optimistisch
befreit
gebannt
ruhig
begeistert
gefaßt
satt
behaglich
gefesselt
schwungvoll
belebt
gelassen
selbstsicher
berauscht
gespannt
selbstzufrieden
berührt
gerührt
selig
beruhigt
gesammelt
sicher
beschwingt
geschützt
sich freuen
bewegt
glücklich
spritzig
eifrig
gutgelaunt
still
ekstatisch
heiter
strahlend
energiegeladen
hellwach
überglücklich
energisch
hocherfreut
überrascht
engagiert
hoffnungsvoll
überschwenglich
enthusiastisch
inspiriert
überwältigt
entlastet
jubelnd
unbekümmert
entschlossen
kraftvoll
unbeschwert
entspannt
klar
vergnügt
entzückt
lebendig
verliebt
erfreut
leicht
wach
erfrischt
liebevoll
weit
erfüllt
locker
wißbegierig
ergriffen
lustig
zärtlich
erleichtert
Lust haben
zufrieden
erstaunt
mit Liebe erfüllt
zuversichtlich
Wie wir uns wahrscheinlich fühlen werden, wenn sich unsere Bedürfnisse nicht erfüllen
ängstlich
erschüttert
schüchtern
ärgerlich
erstarrt
schockiert
alarmiert
frustriert
schwer
angeekelt
furchtsam
sorgenvoll
angespannt
gehemmt
streitlustig
voller Angst
geladen
teilnahmslos
ärgerlich
gelähmt
todtraurig
apathisch
gelangweilt
tot
aufgeregt
genervt
überwältigt
ausgelaugt
haßerfüllt
voller Sorgen
bedrückt
hilflos
unglücklich
beklommen
in Panik
unter
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