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Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens (German Edition)

Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens (German Edition)

Titel: Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marshall B. Rosenberg
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Einstimmen auf seine Position spürte, fing er an, den Müll wegzubringen, ohne daß ich ihn daran erinnern mußte.
    Bretts Lied
    Wenn ich wirklich sehe,
daß du ohne Forderungen kommst,
dann antworte ich, wenn du rufst.
Aber wenn du wie ein 
vornehmer und mächtiger Boss daherkommst,
dann kriegst du das Gefühl, du läufst gegen eine Wand.
Und wenn du mich
so edelmütig
an all das erinnerst, was du schon für mich getan hast,
dann stell dich besser darauf ein:
Es geht in die nächste Runde!
Dann kannst du schreien,
du kannst geifern,
jammern, meckern und explodieren;
den Müll trage ich deshalb noch lange nicht raus.
Und jetzt – auch wenn du deinen Stil änderst –
werde ich ein bißchen brauchen,
bevor ich vergeben und vergessen kann.
Weil es mir so schien, als ob du mich
nur dann als menschliches Wesen betrachtet hast,
wenn ich so war, wie du mich haben wolltest.
    Zusammenfassung
    Die vierte Komponente der GFK beschäftigt sich mit der Frage, um was wir einander bitten möchten, damit sich die Lebensqualität eines jeden einzelnen verbessert. Wir versuchen vage, abstrakte oder zweideutige Formulierungen zu vermeiden, und denken daran, die positive Handlungssprache zu benutzen, indem wir statt dem, was wir nicht wollen, das ausdrücken, was wir wollen.
    Je klarer wir uns beim Sprechen über die Art der Resonanz sind, die wir als Rückmeldung haben möchten, desto wahrscheinlicher ist es, daß wir sie auch bekommen werden. Da die Botschaft, die wir aussenden, nicht unbedingt dem entspricht, was aufgenommen wird, ist es nötig zu lernen, wie wir herausfinden können, ob unsere Botschaft präzise gehört wurde. Wenn wir uns in einer Gruppe mitteilen, ist es besonders wichtig, uns über die Art der Resonanz im klaren zu sein, die wir haben möchten. Sonst geben wir möglicherweise einen Impuls für unproduktive Diskussionen, die wertvolle Gruppenzeit vergeuden.
    Bitten werden als Forderungen aufgefaßt, wenn die Zuhörer glauben, daß sie beschuldigt oder bestraft werden, sobald sie nicht zustimmen. Wir können andere darin unterstützen, uns zu vertrauen, daß wir bitten und nicht fordern, indem wir deutlich machen, daß wir uns ihre Zustimmung nur wünschen, wenn sie aus freiem Willen gegeben wird. Das Ziel der GFK ist es nicht, Menschen und ihr Verhalten zu ändern, damit wir unseren Willen durchsetzen; es besteht vielmehr darin, Beziehungen aufzubauen, die auf Offenheit und Einfühlsamkeit basieren, so daß sich über kurz oder lang die Bedürfnisse jedes einzelnen erfüllen.
Gewaltfreie Kommunikation in der Praxis: Mit dem besten Freund die Sorge darüber teilen, daß er Raucher ist
Albert und Fred sind seit über dreißig Jahren die besten Freunde. Albert, ein Nichtraucher, hat über die Jahre hinweg alles versucht, um Fred davon zu überzeugen, mit seinen zwei Päckchen Zigaretten am Tag aufzuhören. Eines Tages, nachdem er das ganze vergangene Jahr über miterlebt hat, wie sich Freds hartnäckiger Husten verschlimmert, kann sich Albert nicht mehr bremsen, und die ganze Anspannung und Aufregung, die unter seinem unausgesprochenen Ärger und seiner Angst vergraben waren, brechen aus ihm heraus. 
Albert: Fred, ich weiß, wir haben schon so oft über das Thema gesprochen, aber hör’ mal zu. Ich habe Angst, daß dich die verdammten Zigaretten umbringen! Du bist mein bester Freund, und ich möchte dich so lange wie möglich bei mir haben. Bitte denke nicht, daß ich dich verurteile, das tue ich nicht - ich mache mir nur einfach große Sorgen. (In der Vergangenheit hatte Fred Albert oft vorgeworfen, ihn zu verurteilen bei seinen Versuchen, ihn vom Rauchen abzubringen.)  
Fred: Nein, ich merke ja, daß du dir Sorgen machst. Wir sind schon so lange gute Freunde ...
Albert: (Formuliert eine Bitte.) Wärst du bereit, damit aufzuhören? 
Fred: Ich wünschte, ich könnte es.
Albert: (Hört auf die Gefühle und Bedürfnisse, die Fred davon abhalten, der Bitte zuzustimmen.) Scheust du einen Versuch, weil du nicht scheitern möchtest?
Fred: Ja ... du weißt ja, wie oft ich es schon versucht habe ... Ich weiß, daß die Leute nicht mehr soviel von mir halten, weil ich nicht aufhören kann. 
Albert: (Stellt eine Vermutung an, um was Fred möglicherweise bittet.) Ich halte deshalb nicht weniger von dir. Und wenn du es versuchst und scheiterst, wird sich daran nichts ändern. Ich wünsche mir einfach, daß du es probierst.
Fred: Dank dir. Aber da sind noch die anderen ... eigentlich jeder: Du kannst

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