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Gewitter der Liebe

Gewitter der Liebe

Titel: Gewitter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lee Hawkins
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Dauer niemals glücklich gemacht. Auch wenn er dir ein Haus gebaut hat … das hatte nichts zu bedeuten.«
    »Und ich dachte tatsächlich, dass er dieselben Ziele hätte wie ich.« Julias Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. »Er hat mir die ganzen Jahre etwas vorgemacht. Vermutlich wärmt ihm schon längst die nächste Frau sein Bett an.«
    Lilly griff nach ihrer Hand. »Denk nicht mehr darüber nach, ich bitte dich. Du wirst nicht die letzte Frau sein, deren Herz er gebrochen hat, aber das sollte dich nicht entmutigen. Eines Tages wirst du ihn vergessen und dich an die Ehe mit Nathan gewöhnt haben.«
    »Er ist so lieb, und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nichts für ihn empfinde.«
    »Das weiß er und will dich trotzdem heiraten. Ich rate dir, sein Angebot gründlich zu überdenken, damit du und Joseph eine Zukunft habt. Du weißt selbst, wie grausam Kinder sein können und dass man Joseph in der Schule hänseln wird, weil er keinen Vater hat.«
    Julia stutzte. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Und als ledige Mutter macht man auch nicht gerade einen guten Eindruck«, fuhr Lilly fort. »Du musst nicht nur an dich denken, sondern auch an den Jungen.«
    »Ja.« Julia seufzte tief. »Ich werde es mir überlegen. Aber jetzt schenk mir bitte noch etwas Punsch ein, ich bin am Verdursten.«
    * * *
    Sie nahm sich viel Zeit, um über Nathans Angebot nachzudenken, sehr viel Zeit. Immer wieder wog sie die Vor- und Nachteile einer Zweckehe ab, immer wieder fragte sie sich, ob sie die richtige Entscheidung treffen würde.
    Nathan hielt sich zurück, er bedrängte sie nicht und sprach das Thema nicht mehr an. Er wusste, dass Julia, wenn sie seine Frau werden würde, seine Gefühle nie erwidern würde – selbst wenn die Gedanken an Ross einmal nicht mehr zwischen ihnen standen. Doch das störte ihn nicht, er fühlte sich weder als Opfer, noch als Wohltäter.
    Auch wenn nun das Warten auf eine Antwort zwischen ihnen stand, so versuchten sie beide doch, ihren normalen Alltag weiterzuführen. Julia war den ganzen Tag im Geschäft tätig, meistens im Büro und manchmal half sie auch im Laden aus.
    Mit Lilly traf sie sich wieder regelmäßig, wie in alten Zeiten. Die Freundin hatte das Grundstück gekauft und ließ ein solides Haus darauf bauen, ganz nach ihren Wünschen.
    Man hatte die beiden Männer, denen man Brandstiftung vorgeworfen hatte, verurteilt und öffentlich gehenkt. Ob diese drastische Maßnahme andere Feuerteufel abschreckte oder ob man die wahren Täter verurteilt hatte – seit der Hinrichtung war es zu keinem weiteren Brand gekommen.
    Inzwischen schrieb man Frühjahr 1952, und allmählich gelang es Julia, wieder nüchterner zu denken. Zwar liebte sie Ross noch immer, aber sie wusste, dass sie monatelang einer Illusion nachgetrauert hatte. Und so nahm sie schließlich Nathans Heiratsantrag an.
    Nach der Trauung wurde Nathan getauft, damit alles seine Ordnung hatte. Danach fand eine kleine, bescheidene Feier statt, bei der die einzigen Gäste Lilly, Mrs Garland und Nathans beiden Angestellte waren. Julia hatte es so gewollt, und Nathan war es recht.
    Die Hochzeitsnacht verbrachte Julia im Gästezimmer, Nathan hatte es ihr angeboten. Er konnte nicht einschlafen, erinnerte ich an Julias verstohlenen Kuss nach der Trauungszeremonie. Nun war er mit ihr verheiratet, war es jedoch auch wieder nicht. Sie würde nie eine hingebungsvolle Ehefrau werden, doch das hatte er von vornherein gewusst. Das machte ihn nicht unbedingt glücklich, und ihm war klar, dass er den Rest seines Lebens stumm leiden würde.
    Im Bekanntenkreis hatte man ihm bewundernd auf die Schulter geklopft, weil er der Meinung anderer nach ein großes Opfer gebracht hatte, indem er eine ledige Mutter geheiratet hatte.
    Aber diese Menschen hatten ja keine Ahnung, sie wussten nicht, was er für diese ledige Mutter empfand. Die Leute wussten nur, dass Julia sitzen gelassen worden war und versorgt werden musste.
    Auch Julia konnte in dieser Nacht kaum schlafen, das schlechte Gewissen plagte sie. Sie fühlte sich, als würde sie Nathan ausnutzen, obwohl sie sich immer wieder sagte, dass es sein Wille gewesen war, sie zu heiraten. Wenn sie doch nur ein bisschen Liebe für ihn empfinden könnte! Dann würde sie sich weitaus besser fühlen.
    Sie würde ihm ihr Leben lang dankbar sein für das, was er für sie getan hatte, aber was passierte, wenn Nathan später eine Frau traf, in die er sich verliebte? Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie seine

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