Gewitter über Pluto: Roman
Maritta die von
Shelley Duvall mit groÃen Augen und Pferdegebià nicht unattraktiv, doch extrem
dünnhäutig gespielte weibliche Hauptfigur in »Shining«, »daà sie diesem
Arschloch überhaupt nicht Paroli bietet. Ich glaube, daà die Männer genau von
so was verrückt werden. Die einen werden verrückt, weil ihre Frauen
machthungrige Furien sind, die anderen, weil ihre Frauen ständig mit offenem
Mund dastehen und keinen Ton rauskriegen.«
»Na, soweit ich weiÃ, fängt sie im Laufe des Films ziemlich zu
schreien an.«
»Ja, aber viel zu spät. Nichts ist schlimmer als ein Schreien, das
mit Verspätung kommt. Lieber zu früh schreien, auch wenn kaum noch jemand
begreift, was du eigentlich willst, als zu spät schreien. Man sollte Männer
immer zur rechten Zeit einschüchtern. Bist du zu spät dran, stehst du als
hysterische Kuh da.«
Während wir also gemeinsam zusahen, wie sich Shelley Duvall von
einem grandios widerlichen Jack Nicholson zur Sau machen lieà und dabei nur ein
weinerliches »Ja, Jack!« herausbrachte, faÃte ich Maritta an die Brust. Ich
liebe ihre Brüste. Vielleicht bin ich ein altersgeiler Trottel, aber ich kann
nur sagen, daà Marittas Busen die perfekteste Form darstellt, die ich kenne.
Und das sage ich nicht, weil ich meine Frau auf diesen Körperteil reduziere.
Ich nehme die Form ja nicht für das Ganze. Man kann einen Busen lieben, ihn
vergöttern, ohne deshalb den Charme und die Intelligenz oder auch nur die
Augenfarbe seines Gegenübers zu übersehen. Zudem bin ich ganz sicher kein
Busenfetischist, der immer und überall nur Brüste sieht. Die Busen anderer
Frauen interessieren mich nicht. Marittas Busen genügt mir vollkommen, weil es
einen schöneren nicht gibt. Ich sage ihr das auch, und zwar so oft, bis sie
mich ermahnt, ihr nicht auf die Nerven zu gehen. Dann höre ich natürlich damit
auf.
Wenn ich nun erklären müÃte, wie dieser Busen aussieht â und wen
würde das nicht interessieren? â, dann würde ich sagen⦠nein, ich werde jetzt nicht mit irgendwelchen dummen Melonen
und anderen Früchten daherkommen oder Landschaftsformationen bemühen. Wenn
schon, dann überirdisch, wenn schon, dann möchte ich von einem
Doppelsternsystem sprechen, das von Nähe und Ausgewogenheit bestimmt wird, also
nicht wie jenes über unseren Köpfen, wo zwischen den beiden ungleichen Sonnen
eine ewige, dunkle, stark verdreckte Leere waltet.
Marittas Busen ist groÃ, aber nicht riesig, fest, aber nicht hart.
Er ist hell, aber nicht weiÃ. Die Warzen und ihre Rondeaus haben etwas Gemaltes
an sich. Und man weià ja, daà der gröÃte Reiz der Kunst eigentlich darin
besteht, etwas zu berühren, was zu berühren die Museumsregeln verbieten.
Marittas Busen liegt in meinen Händen, als sei er genau dafür
geschaffen worden, auch wenn das leider nicht die Wahrheit ist. Aber Liebe und
Begeisterung führen zu Ãbertreibungen. Nun, es soll uns nichts Schlimmeres
zustoÃen!
Maritta plazierte ihre Hand besänftigend auf der meinen und
erklärte: »Wir sehen uns jetzt den Film fertig an, okay?«
Mir war völlig entgangen, wie groÃartig das Finale ist, und damit
meine ich nicht die Verfolgungsjagd durch das verschneite Labyrinth aus hohen
Hecken, sondern die abschlieÃende Kamerafahrt auf ein gerahmtes Foto hin, das
an einer Wand im Hotel hängt und eine Ballgesellschaft aus dem Jahre 1921
zeigt. Ganz vorne erkennt man nach und nach einen Mann, der vollkommen
identisch scheint mit jenem Jack Torrance, welcher ja gerade erst in den
Wahnsinn gedriftet und sodann fulminant zu Tode gekommen ist. Natürlich bezieht
sich der Film auf eine mysteriöse Zeitschleife, die hier irgendwie die
Zwanzigerjahre mit dem Beginn der Achtzigerjahre verbindet. Für mich aberâ¦nun,
für mich ist es Normalität, daà jemand den Zeitraum von sechs Jahrzehnten ohne
EinbuÃen des ÃuÃeren überdauert. Allerdings ist das kein Grund, die eigene
Familie umbringen zu wollen.
Nach dem Film gingen wir nach oben, legten uns ins Bett
und hatten Sex. â So, wie ich sagen kann, ich liebe den Busen meiner Frau, aber
eben nur den ihren, kann ich das auch für den Sex behaupten. Es ist die beste
Art, einen Tag zu beenden. Besser noch, als ein Buch zu lesen, obwohl ich
wahrlich ein Freund von Büchern bin. Und bedeutend besser, als
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