Gewohnheiten - per Autopilot ans Ziel
Angreifer sich in eine ungünstige
Position manövriert. Diese Angriffsstrategie zu nutzen ist also nur eine gute
Idee, wenn man gegen einen absoluten Neuling spielt.
Wenden Sie die
Schäfer-Matt-Strategie an, wenn Sie eine alte Gewohnheit ablegen oder eine neue
Gewohnheit annehmen wollen? Nehmen Sie direkt von Anbeginn ein Schach-Matt ins
Visier, um gleich darauf Ihren Versuch scheitern zu sehen?
Wenn Sie versuchen, eine Gewohnheit
zu ändern, ohne dass Sie dem frühen und dem mittleren Spiel ausreichende Zeit
widmen, dann wird die angestrebte Veränderung mit allergrößter
Wahrscheinlichkeit nicht von Dauer sein. Lediglich den aller einfachsten
Gewohnheiten ist mit einer solchen Gewaltstrategie beizukommen.
Das Frühe Spiel
Beim Schach ist es das Ziel des
frühen Spiels, die Figuren strategisch aufzubauen und für den Erfolg zu rüsten.
Führen Sie Ihre Figuren ins Feld. Entwickeln Sie eine solide Bauernstruktur.
Gewinnen Sie die Kontrolle über das Zentrum des Spielbretts. Üben Sie Druck auf
die Figuren Ihres Gegenspielers aus. Verteidigen Sie Ihren König. Das Ziel des
frühen Spiel ist es, einen guten Start hinzulegen, aus dem Sie sich
möglicherweise Vorteile verschaffen können. Bis zum End-Spiel ist es noch ein
weiter Weg.
Im frühen Spiel des
Gewohnheitswechsels stellt man sich ebenfalls für den zukünftigen Erfolg auf.
Lesen Sie Bücher, um sich mit dem entsprechenden Thema vertraut zu machen.
Sprechen Sie mit Leuten, die diesen Wechsel, den sie vornehmen wollen, bereits
vollzogen haben. Stellen Sie einen Plan auf und beschreiben Sie auf einem Blatt
Papier, wie Sie im Weiteren vorgehen wollen. Diese Eröffnungszüge sollten nicht
zu kompliziert ausfallen, Sie sollten sie aber auch nicht ignorieren.
Das Mittlere Spiel
Im mittleren Spiel wird man
beim Schach im Normalfall schon etwas aggressiver, aber noch werden Sie nicht
zum Schach-Matt ausholen. Hauptsächlich schauen Sie nach Gelegenheiten,
Vorteile in Bezug auf Material, Position und Stoßkraft zu gewinnen. Wenden Sie
solide Taktiken an, um Ihren Gegner zu schwächen, bis sich eine Gelegenheit zum
Schach-Matt auftut.
Im mittleren Spiel des
Gewohnheiten-Wechsels ist es das Ziel, die Stützen und Streben um die
Gewohnheit herum anzugehen, noch wird die Gewohnheit selber nicht angegriffen.
Welche Taktiken können Sie nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen? Wenn
Sie beispielsweise Ihre Ernährungsweise ändern wollen, dann schmeißen Sie all Ihre
problematischen Lebensmittel raus. Suchen Sie sich fünf Restaurants aus, in
denen man gesundes Speisen serviert bekommt, lernen Sie zehn neue, gesunde
Rezepte auswendig und überzeugen Sie einen Freund oder eine Freundin, mit Ihnen
zusammen ebenfalls diese Ernährungsumstellung durchzuführen. Erzählen Sie
anderen Leuten von Ihrem Vorhaben und bitten Sie diese um Unterstützung. Für
jede Gewohnheit, die Sie wechseln möchten, sollten Sie sich mit mindestens
einem Dutzend taktischer Züge vorbereiten, um Ihre Chancen zu erhöhen.
Das End-Spiel
Beim End-Spiel im Schach ist es
Ihr Ziel, den gegnerischen König Schach-Matt zu setzen. Wenn Sie im frühen und
im mittleren Spiel Ihre Sache gut gemacht haben, dann sind Sie in einer starken
Position Schach-Matt zu erringen. Sollten Sie zu eilig durch die ersten beiden
Phasen gehetzt sein, dann besteht die Gefahr, dass Ihr eigener König matt
gesetzt wird. Das End-Spiel ist oftmals sehr direkt und geradeaus. In der Regel
ist es zu diesem Zeitpunkt bereits klar, ob Sie gewonnen oder verloren haben.
Beim End-Spiel in Sachen
Gewohnheiten ist es das Ziel, die Veränderung nachhaltig anzulegen, damit sie
von Dauer ist. An diesem Punkt sollten Sie den 30-Tage-Test starten, den wir im
vorangegangenen Artikel besprochen haben. Der eigentliche Übergang zur neuen
Gewohnheit findet nur im End-Spiel statt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist man
einzig damit beschäftigt, sich Vorteile herauszuspielen, die dann die End-Phase
zum Erfolg führen.
Glücklicherweise darf man im
Spiel des Gewohnheiten-Wechsels, anders als beim Schach, soviel Zeit in dem
frühen und mittleren Spiel verbringen, wie man möchte. Man braucht sich keinen
Gedanken zu machen, dass die Zeituhr läuft oder dass man vom Gegner überrumpelt
wird.
Wenn Sie im End-Spiel
scheitern, dass also die neue Gewohnheit sich nicht verfestigt, dann wurde der
Fehler in aller Regel nicht in der Schluss-Phase gemacht. Wahrscheinlich haben
Sie es im frühen oder mittleren Spiel vermasselt. Sie haben sich nicht
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