Gewohnheiten - per Autopilot ans Ziel
genügend
Zeit für die Vorbereitung genommen oder haben zu wenig Aufwand betrieben, um
sich den entscheidenden Vorteil zu sichern, den Sie beim Start der Gewohnheitsveränderung
gebraucht hätten.
Welche Rolle spielt
Selbstdisziplin?
Wenn Sie das Gefühl haben, bei
dem Versuch, eine Ihrer Gewohnheiten zu ändern, ein scheinbar unmenschliches
Maß an Selbstdisziplin aufbringen zu müssen, dann haben Sie während des frühen
oder mittleren Spiels geschlampt. Sich bei einem Gewohnheitswechsel Zuviel
abzuverlangen ist kein gutes Einsatzgebiet für Selbstdisziplin, sondern die
Folge aus einer unwirksamen Strategie. Reiner Kraftaufwand hilft hier nicht
viel weiter.
Stellen Sie sich einen
angestrengten Schachspieler im End-Spiel vor. Handelt es sich hier um einen
guten Spieler? Oft ist das ein Zeichen von Schwäche. Für einen erfahrenen,
disziplinierten Spieler ergibt sich das End-Spiel nahezu von selbst, mit einem
positiven Ergebnis, das sich bereits durch gute Vorbereitung abgezeichnet hat.
Sollten Sie nicht durch die
erste Woche kommen ohne den starken Drang, die Einübung der neuen Gewohnheit zu
beenden, da Sie das Weitermachen zu anstrengend finden, dann wurde der Fehler
bereits lange vor dem Tag 1 begangen. In diesem Fall haben Sie versucht, das
Schäfer-Matt zu spielen, aber Ihr Gegner ist nicht dumm genug, auf diese Taktik
reinzufallen.
Manchmal ist im End-Spiel schon
ein wenig Selbstdisziplin gefordert, besonders, wenn Sie sich eine besonders
herausfordernde Gewohnheit vorgenommen haben. Aber wenn sie in den frühen
Phasen eine solide Grundlage geschaffen haben, dann ist das End-Spiel eine
Fahrt in ruhigem Gewässer.
Der Selbstdisziplin kommt eine
besondere Rolle in der Vorbereitung auf das Schachspiel zu. Bereiten Sie sich
ausreichend vor, um die bestmöglichen Züge im frühen und mittleren Spiel zu
machen, so dass Sie, sobald Sie das End-Phase erreichen, einfach und geradeaus
das Schach-Matt spielen können. Selbstdisziplin ist also bereits erforderlich,
bevor das Schachspiel überhaupt beginnt. Haben Sie dem Studium, der Übung und
dem Training ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet, bevor Sie Ihren Gegner zu
einer Schachpartie herausfordern? Kennen Sie Ihre Stärken und wissen, wie Sie
diese wirksam einsetzen können? Kennen Sie die gegnerischen Schwächen und
wissen Sie diese zu Ihrem Vorteil zu nutzen? Sind Sie auf einen Sieg
vorbereitet?
Wer einen Gewohnheitswechsel
diszipliniert angeht, der kann dem End-Spiel gelassen entgegensehen. In dem Moment,
an dem Sie die neue Gewohnheit beginnen, haben Sie der alten Gewohnheit bereits
das Fundament geraubt und notwendige Stützen errichtet, um die neue
Verhaltensweise zu begünstigen. Wenn schließlich Tag 1 der neuen Gewohnheit
beginnt, dann haben Sie bereits die Oberhand gewonnen.
Wie können Sie sich einen
Vorteil verschaffen, wenn Sie Gewohnheiten ändern wollen? Wie können Sie
Hindernisse aus dem Weg räumen, Fluchtwege versperren, Bedrohungen abwehren,
Hebelwirkung einsetzen, das Zentrum kontrollieren? Welche Früh- und
Mittel-Spiel-Strategien und Taktiken garantieren quasi den Erfolg, schon bevor der
erste Tag gekommen ist?
Schach-Strategien für die
eigenen persönliche Entwicklung anzuwenden ist übrigens ein gutes Beispiel
dafür, wie auf kreative Art Probleme gelöst werden können, indem man viele
verschiedene Interessen kultiviert und grundlegende Konzepte von einem
Wissensgebiet auf ein anderes überträgt.
Wie kann man sich nicht-tägliche Gewohnheiten
aneignen?
Sind Sie schon mal aus dem
Tritt gefallen, wenn Sie versucht haben, nicht-tägliche Gewohnheiten zu
erlernen oder aufrechtzuerhalten, wie beispielsweise an drei oder vier Tagen in
der Woche Sport zu treiben oder an den Wochentagen morgens um 5 Uhr
aufzustehen? Wie bereits angekündigt möchte ich jetzt einige Ideen vorstellen,
die eine Aneignung solcher Gewohnheiten einfacher macht.
Wenn man bestimmte Aufgaben an
jedem Tag der Woche erledigt, dann kann eine solche Gewohnheit recht einfach
gepflegt werden. Sobald Sie aber ein oder zwei Tage aussetzen, ist es viel
schwerer, danach wieder zu beginnen. Wenn Sie beispielsweise jeden Wochentag
früh aufstehen und am Samstag und Sonntag ausschlafen, dann ist es montags
morgens viel schwerer aufzuwachen und gar nicht so unwahrscheinlich, dass Sie
verschlafen. Bevor Sie es merken, haben Sie Ihren guten Vorsatz in den Wind
geschrieben und jeder Tag wird nun zu einem Wochenendtag.
Mach es trotzdem jeden Tag
Die erste Lösung ist, eine
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