Gezaehmt im Bett einer Lady
sie mit ihm.
Er entschied sich zu gehen. Er konnte ebenso gut vor der Tür mit seiner Unentschiedenheit ringen. Er war schon auf dem Weg zum Ausgang, als Bertie sich umdrehte und ihm nacheilte.
„Sie sind leicht davongekommen“, flüsterte Trent laut genug, um noch bei Notre Dame gehört zu werden. „Ich war sicher, sie würde Sie zerfleischen - und das tut sie auch, wenn sie dazu aufgelegt ist, und es ist ihr völlig egal, wer es ist. Nicht, dass Sie mit ihr nicht fertigwerden könnten, aber von ihr bekommt man Kopfschmerzen, und wenn Sie mit dem Gedanken spielen sollten, einen trinken ..."
„Champtois hat eine neue mechanische Puppe bekommen, die Sie faszinierend finden werden“, teilte Dain ihm mit. „Warum bitten Sie ihn nicht, dass er sie für Sie aufzieht, damit Sie ihr Zusehen können?“
Berties fast quadratisches Gesicht hellte sich entzückt auf. „Eine von diesen ... Wie nennen Sie sie noch mal? Ehrlich? Was macht sie?“
„Warum gehen Sie nicht und sehen Sie selbst?“, schlug Dain vor.
Bertie trollte sich zu dem Ladenbesitzer und begann unverzüglich in einem Französisch auf den armen Mann einzureden, das jeder rechtschaffene Pariser als hinreichenden Grund zum Selbstmord betrachtet hätte.
Nachdem er Bertie von der offenkundigen Absicht abgebracht hatte, ihm zu folgen, musste Lord Dain nur noch wenige Schritte tun, um aus der Tür zu treten. Aber sein Blick wanderte zu Miss Trent, die wieder in die Betrachtung von etwas versunken war, das sich in dem Schmuckschaukasten befand, und von Neugier fast zerfressen zögerte er.
2. Kapitel
Über dem Surren und Klicken der mechanischen Puppe hörte Jessica den Marquess zögern, so klar und deutlich wie das Trompetensignal zu Beginn einer Schlacht. Dann marschierte er los. Kühne, arrogante Schritte. Er hatte sich entschieden und kam mit schwerer Artillerie.
Dain ist selbst schwere Artillerie, dachte sie. Nichts, was ihr Bertie oder sonst wer über ihn hätte sagen können, hätte sie darauf vorbereiten können. Kohlrabenschwarzes Haar und kühne schwarze Augen und eine verwegene Eroberernase und ein verboten sinnlicher Mund - das Gesicht allein reichte, um ihm die direkte Abstammung von Luzifer nachzuweisen, wie Withers es behauptet hatte.
Und was den Körper anging ...
Bertie hatte ihr gesagt, Dain sei ein sehr großer Mann. Sie hatte halb mit einem Gorilla gerechnet. Sie war hingegen nicht auf einen Hengst gefasst gewesen: groß und herrlich proportioniert - und mit mächtigen Muskeln versehen, wenn das, was sich unter seinen eng sitzenden Hosen abzeichnete, als Hinweis taugte. Sie hätte gar nicht dort hinsehen dürfen, auch wenn es nur ein ganz flüchtiger Blick gewesen war, aber ein Körperbau wie seiner forderte Aufmerksamkeit und lenkte sie auf sich ... überallhin. Nach diesem wenig damenhaften Moment hatte sie jedes Quäntchen ihres sturen Willens zusammennehmen müssen, um den Blick auf sein Gesicht zu richten. Selbst das war ihr nur gelungen, weil sie Angst hatte, dass sie anderenfalls auch noch den winzigen Rest, der von ihrem Verstand übrig war, einbüßen und etwas ganz Entsetzliches tun könnte.
„Nun denn, Miss Trent“, erklang seine tiefe Stimme von irgendwo eine Meile oberhalb ihrer rechten Schulter. „Sie haben meine Neugier geweckt. Was zum Teufel haben Sie hier gefunden, das Sie derart fesselt?“
Sein Kopf mochte sich eine Meile über ihr befinden, aber der Rest seines harten Körpers war unanständig nah. Sie konnte die Zigarre riechen, die er vor Kurzem geraucht haben musste, und ein edles -und bestimmt unverschämt teures - maskulines Rasierwasser. Ihr Körper begann wieder mit dem langsamen Simmern, das sie zum ersten Mal vor wenigen Minuten erlebt und von dem sie sich noch nicht restlos wieder erholt hatte.
Ich werde ein langes Gespräch mit Genevieve führen müssen, sagte sie sich. Diese Gefühle und Empfindungen konnten unmöglich das sein, was sie Jessicas Vermutung nach wohl waren.
„Die Uhr“, antwortete sie beherrscht. „Die mit dem Bild der Frau in dem rosa Kleid.“
Er beugte sich vor, um in die Auslage zu spähen. „Sie steht unter einem Baum? Meinen Sie die?“
Er legte seine in einem teuren Lederhandschuh steckende linke Hand auf den Schaukasten, und ihr wurde der Mund ganz trocken. Es war eine sehr große, kräftige Hand. Sie war sich des Umstandes deutlich bewusst, dass er sie mit einer Hand hochheben konnte.
„Ja“, sagte sie und widerstand dem Drang, sich die trockenen Lippen zu
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