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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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was.“ Er schnitt eine Grimasse.
    „Weil es gammelt“, bemerkte Dain.
    „Das liegt daran, dass es ziemlich alt ist“, stellte Miss Trent fest.
    „Hat vermutlich eher die letzten zehn Jahre in der Gosse gelegen“, versetzte Dain.
    „Sie hat einen interessanten Gesichtsausdruck“, teilte Miss Trent Champtois auf Französisch mit. „Ich kann nicht entscheiden, ob es traurig oder glücklich ist. Was wollen Sie dafür?“
    „Quarante sous. “
    Sie legte es zurück.
    „Trente-cinq“, antwortete er.
    Sie lachte.
    Champtois unterrichtete sie, dass er selbst dreißig Sous dafür bezahlt habe. Er könne es daher unmöglich für weniger veräußern.
    Sie sandte ihm einen mitleidigen Blick.
    Tränen traten ihm in die Augen. „Trente, Mademoiselle.“
    In dem Fall, teilte sie ihm mit, werde sie nur die Uhr nehmen.
    Am Ende zahlte sie zehn Sous für das schmutzige, stinkende Ding, und wenn sie die Verhandlungen noch mehr in die Länge gezogen hätte, überlegte Dain, hätte Champtois ihr am Ende auch noch etwas dafür gezahlt, damit sie es nahm.
    Dain hatte nie zuvor den abgebrühten Champtois derartigen Qualen unterworfen gesehen, und er konnte nicht verstehen warum. Sicherlich, als Miss Trent am Ende den Laden verließ - und, dem Himmel sei Dank, auch ihren Bruder mitnahm -, waren die einzigen Qualen, die Lord Dain litt, Kopfschmerzen, die er allerdings dem Umstand zuschrieb, beinahe eine Stunde nüchtern in Bertie Trents Gesellschaft verbracht zu haben.
    Später am selben Abend in einem Privatzimmer in seiner Lieblingslasterhöhle, die unter dem unschuldigen Namen Vingt-Huit firmierte, ergötzte Lord Dain seine Gefährten mit einer Schilderung der Farce, wie er es nannte.
    „Zehn Sous?“, sagte Roland Vawtry lachend. „Trents Schwester hat Champtois von vierzig auf zehn Sous heruntergehandelt? Beim Jupiter, ich wünschte, ich wäre dort gewesen.“
    „Nun, es ist inzwischen klar, was geschehen ist, nicht wahr?“, bemerkte Malcolm Goodridge. „Sie wurde zuerst geboren. Da sie die ganze Intelligenz abbekommen hat, war kein Krümelchen mehr für Trent übrig.“
    „Hat sie auch das Aussehen geerbt?“, fragte Francis Beaumont, während er Dains Weinglas nachfüllte.
    „Ich konnte nicht die allerkleinste Ähnlichkeit in Bezug auf Farbgebung, Gesichtszüge oder Gestalt entdecken.“ Dain nippte an seinem Wein.
    „Das ist alles?“, hakte Beaumont nach. „Wollen Sie uns im Ungewissen lassen? Wie sieht sie aus?“
    Dain zuckte die Achseln. „Schwarzes Haar, graue Augen. Etwa fünfeinhalb Fuß groß und gute hundert Pfund.“
    „Ach, du hast sie auch gewogen?“, erkundigte Goodridge sich grinsend. „Würdest du sagen, diese hundert Pfund verteilen sich ansprechend?“
    „Wie, zum Teufel, sollte ich das wissen? Wie kann das irgendjemand wissen, mit all diesen Korsetts und Tournüren und in was sonst Frauen sich noch zwängen oder womit sie sich ausstopfen! Es sind nur Tricks und Lügen, bis sie nackt vor einem stehen.“ Er lächelte. „Dann kommen andere Lügen.“
    „Frauen lügen nicht, Mylord Dain“, ertönte eine Stimme mit leichtem Akzent von der Tür. „Es sieht nur so aus, weil sie in einer anderen Form der Wirklichkeit existieren.“ Der Comte d’Esmond trat ein und schloss sachte die Tür hinter sich.
    Obwohl er Esmond nur mit einem lässigen Nicken grüßte, war Dain froh, ihn zu sehen. Beaumont war perfide geschickt darin, aus Leuten genau das herauszuholen, was sie am wenigsten preisgeben wollten. Auch wenn Dain ihn durchschaute und ihm gewachsen war, hatte er keine Lust, sich zu konzentrieren, was nötig war, um sich gegen den Schuft zu behaupten.
    Wenn Esmond anwesend war, konnte Beaumont sich um niemand anderen kümmern. Selbst Dain fand den Comte manchmal ablenkend, allerdings nicht aus denselben Gründen. Esmond war so schön, wie ein Mann nur sein konnte, ohne wie eine Frau auszusehen. Er war schlank, blond und blauäugig und hatte das Gesicht eines Engels.
    Als er sie vor einer Woche miteinander bekannt gemacht hatte, hatte Beaumont lachend vorgeschlagen, seine Frau, eine bekannte Künstlerin, zu bitten, sie zusammen zu malen. „Sie könnte das Gemälde ,Himmel und Hölle   nennen“, hatte er gesagt.
    Beaumont begehrte Esmond heftig. Esmond begehrte Beaumonts Ehefrau. Und die begehrte niemanden.
    Dain fand die Situation köstlich amüsant.
    „Sie kommen gerade recht, Esmond“, erklärte Goodridge. „Dain hatte heute ein Abenteuer. Es gibt da eine junge Dame, die kürzlich erst

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