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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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ertrinkt“, sagte sie. „Und Sie seinen Kopf unter Wasser halten. Ich bin nicht groß genug oder einflussreich genug, Ihre Hand wegzustoßen. Alles was ich habe, ist etwas, das Sie gerne hätten, das Sie mir aber nicht wegnehmen können.“ Ihre silberfarbenen Augen blitzten. „Es gibt nur einen Weg für Sie, Lord Beelzebub, es zu bekommen. Geben Sie ihn frei.“ Wäre er imstande gewesen, wie ein Erwachsener zu denken, hätte Dain einräumen müssen, dass ihre Logik unfehlbar war - dass er sogar genauso gehandelt hätte, wenn er sich in ihrer Klemme befunden hätte. Er hätte es vielleicht sogar zu billigen gewusst, dass sie ihm offen und ohne Umschweife mitteilte, was sie bezweckte, statt auf weibliche Ränke zurückzugreifen, um ihn zu manipulieren. Er war jedoch nicht fähig zu erwachsener Logik.
    Das Aufblitzen von Zorn in ihren Augen hätte wirkungslos von ihm abprallen müssen. Stattdessen drang es bis tief in ihn und setzte eine innere Lunte in Brand. Er dachte, diese Lunte sei Wut. Er dachte, dass wenn sie ein Mann wäre, er sie gegen die nächste Wand geschleudert hätte. Er dachte, dass er, da sie eine Frau war, einen ebenso wirkungsvollen Weg finden musste, ihr eine Lektion zu erteilen.

Er wusste nicht, dass sie wegzuschleudern genau das Gegenteil von dem war, was er in Wahrheit mit ihr tun wollte. Er wusste nicht, dass die Lektion, die er ihr erteilen wollte, die der Venus war, nicht des Mars, die von Ovids Ars Armatoria, nicht Caesars De Bello Gallico.
    Daher beging er einen Fehler.
    „Nein, das sehen Sie leider nicht klar genug“, sagte er. „Es gibt immer noch einen anderen Weg, Miss Trent. Sie glauben, dass es keinen gibt, weil Sie davon ausgehen, dass ich nach den netten kleinen Regeln spiele, in die die Gesellschaft so vernarrt ist. Sie denken zum Beispiel, weil wir an einem öffentlichen Ort sind und Sie eine Dame, dass ich mich manierlich benehmen werde. Vielleicht denken Sie sogar, ich gäbe etwas auf Ihren Ruf.“ Er lächelte boshaft. „Miss Trent, vielleicht hätten Sie gerne einen Augenblick, um es sich noch einmal zu überlegen.“
    Ihre grauen Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Ich glaube, Sie drohen mir.“
    „Lassen Sie es mich so klar und unmissverständlich sagen, wie Sie Ihre Drohung ausgesprochen haben.“ Er beugte sich zu ihr. „Ich kann Ihrem Ruf in weniger als dreißig Sekunden einen Knacks geben. Und in drei Minuten kann ich ihn in Staub verwandeln. Wir wissen beide, nicht wahr, dass ich mir, nachdem ich bin, wer ich bin, noch nicht einmal sonderlich Mühe geben muss, um das zu erreichen. Sie sind bereits jemand, über den Mutmaßungen angestellt werden, einfach, weil Sie sich in meiner Gesellschaft haben sehen lassen.“ Er machte eine kurze Pause, ließ die Worte wirken.
    Sie sagte nichts. Ihre schmalen Augen sprühten wütende Funken.
    „Es geht so“, fuhr er fort. „Wenn Sie mein Angebot von fünfzehnhundert annehmen, werde ich mich benehmen, Sie zu Ihrer Kutsche geleiten und dafür sorgen, dass Sie sicher nach Hause gelangen.“
    „Und wenn ich ablehne, werden Sie versuchen, meinen Ruf zu zerstören“, sagte sie.
    „Oh, ich werde es nicht bei dem Versuch belassen“, erwiderte er.
    Sie setzte sich sehr gerade hin und faltete ihre zierlichen behandschuhten Hände auf dem Tisch. „Den Versuch würde ich gerne sehen“, verkündete sie.

4. Kapitel
    Dain hatte Miss Trent mehr als genug Gelegenheiten gegeben, ihre Fehler einzusehen. Seine Warnung hätte nicht deutlicher ausfallen können.
    Jedenfalls bedeutete, in solch einer Situation zu zögern, Zweifel zuzugeben, oder schlimmer noch: Schwäche. Das bei einem Mann zu tun, war gefährlich. Das bei einer Frau zu tun, tödlich.
    Und so lächelte Lord Dain und beugte sich vor, bis seine große Usignuolo-Nase nur noch einen Zoll von ihrer entfernt war. „Dann beten Sie besser, Miss Trent“, riet er ihr sehr leise.
    Dann fuhr er mit seiner Hand - seiner großen, dunklen, bloßen Hand, denn er hatte seine Handschuhe zum Essen aus- und nicht wieder angezogen - in den Ärmel ihres Mantels, bis er an dem ersten Knopf in der langen Reihe auf ihrem frivolen perlgrauen Handschuh kam.
    Er drückte die winzige Perle aus dem Knopfloch.
    Sie schaute auf seine Hand, rührte aber keinen Muskel.
    Dann, da er sich des Umstandes bewusst war, dass die Augen aller im Raum auf ihnen ruhten und das Stimmengewirr von eben sich zu leisem Geflüster gesenkt hatte, begann er mit ihr auf Italienisch zu reden. Im Tonfall eines

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