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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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sollte bloß lachen und Weggehen. Das hatte er schon tausendmal zuvor getan, weswegen er wusste, dass es einer der besten Abgänge überhaupt war. Man konnte unmöglich zustechen, wenn Dain einem ins Gesicht lachte. Er war häufig genug gestochen worden. Das hier war einfach ... ärgerlich.
    Trotzdem wollte das Lachen einfach nicht kommen, und er konnte ihr nicht einfach den Rücken kehren.
    Sie war bereits um die Ecke verschwunden.
    Er stürmte ihr nach und packte sie am Arm, sodass sie stehen bleiben musste. „Jetzt zügeln Sie mal Ihre geschäftige Zunge und hören mir zu“, verlangte er ruhig. „Ich bin keiner von Ihren Gesellschaftsmüßiggängern, die ein Winzling von einem Mädchen nach Belieben verspotten kann, nur weil es sich sonst was auf seinen Verstand einbildet. Ich kümmere mich keinen Deut darum, was irgendwer sieht, denkt oder sagt. Ich bin nicht ritterlich, Miss Trent, und ich bin auch nicht süß, zur Hölle mit Ihrer Unverfrorenheit.“ „Und ich bin keine von Ihren dummen Kühen!“, entgegnete sie scharf. „Ich werde nicht dafür bezahlt, das zu tun, was Sie wollen, und auch kein Gesetz auf der Welt verpflichtet mich dazu. Ich sage, wonach immer mir der Sinn steht, und in diesem Moment steht mir der Sinn danach, Sie zu ärgern. Weil mir genauso zumute ist. Sie haben mir den Abend ruiniert. Mir wäre nichts lieber, als Ihnen Ihren ebenfalls zu ruinieren, Sie verzogener, selbstsüchtiger, gehässiger Wüstling !“
    Sie trat ihm gegen den Knöchel.
    Er war so verblüfft, dass er ihren Arm losließ. Er starrte auf ihren winzigen Fuß in dem Stiefelchen. „Gütiger Himmel, haben Sie wirklich gedacht, Sie könnten mir damit wehtun?“ Er lachte. „Bist du übergeschnappt, Jess?“
    „Sie großer betrunkener Mistkerl!“, rief sie. „Wie können Sie es wagen?“ Sie riss sich den Hut Vom Kopf und schlug ihm damit auf die Brust.
    „Ich habe Ihnen nicht die Erlaubnis gegeben, meinen Vornamen zu benutzen.“ Sie schlug erneut zu. „Und ich bin kein Winzling von einem Mädchen, Sie dickköpfiger Ochse!“ Noch ein Schlag, dann noch einer.
    Dain starrte sie restlos verblüfft an. Er sah ein zierliches Frauenzimmer, das ganz offensichtlich versuchte, ihm mit einem Produkt der Hutmacherkunst körperlichen Schaden zuzufügen.
    Sie schien wirklich wütend zu sein. Während sie ihn an der Brust mit ihrem albernen Hut kitzelte, schimpfte sie wie ein Rohrspatz wegen irgendeiner Gesellschaft und eines Gemäldes von irgendwem und Mrs Beaumont und wie er alles verdorben hatte und es ihm noch leidtun würde, weil sie sich nicht länger auch nur einen Deut darum kümmerte, was mit Bertie geschah, der ohnehin für niemanden auf der Welt von Nutzen sei, und dass sie geradewegs nach England zurückkehren würde und einen Laden aufmachen, wo sie höchstpersönlich die Ikone versteigern wollte, für die sie zehntausend Pfund bekommen werde, und dass sie hoffte, Dain möge daran ersticken.
    Dain war sich nicht sicher, woran er ersticken sollte, vielleicht an Gelächter, weil er überzeugt davon war, dass er nie zuvor in seinem Leben etwas so Komisches zu Gesicht bekommen hatte wie Miss Jessica Trent in einem Wutanfall.
    Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen schleuderten Silberblitze und ihr glattes schwarzes Haar fiel ihr in dichten Wellen auf die Schultern.
    Es war ganz schwarz, so wie sein eigenes. Aber anders. Sein Haar war dick, drahtig und lockig. Ihres war ein Wasserfall aus Seide.
    Ein paar Strähnen hatten sich aus den Nadeln gelöst und baumelten neckend vor ihrem Busen.
    Und das war der Punkt, an dem er abgelenkt wurde.
    Ihre apfelgrüne Pelisse war bis zu ihrem weißen Hals zugeknöpft. Zwar hochgeschlossen, lag sie doch eng genug an, dass sich die Rundungen der Brüste unter dem Stoff abzeichneten.
    Mit beispielsweise Denises großzügigem Vorbau verglichen, war Miss Trents vernachlässigbar. Im Verhältnis aber und an einer schlanken zartgliedrigen Figur mit einer winzigen Taille erschienen ihm die femininen Kurven mehr als üppig.
    Das Kitzeln des Hutes begann ihn zu stören. Er packte ihn und zerdrückte ihn in der Hand, warf ihn zu Boden. „Das reicht“, sagte er. „Langsam wird es mir lästig.“
    „Lästig?“, rief sie empört. „Lästig? Ich werde Ihnen lästig zeigen, Sie eingebildeter Trottel.“ Dann holte sie aus, machte eine Faust und traf ihn mitten aufs Zwerchfell.
    Es war ein guter, solider Hieb, und hätte sie auf einen Mann gezielt, der weniger kräftig gebaut war, hätte der

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