Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Richard aufmerksam ihre Gefolgschaft und beobachtete das ungezwungene Verhältnis, das zwischen Herrin und Dienerschaft herrschte. Die Atmosphäre auf Casphairn Manor war von einer Wärme und Kameradschaftlichkeit geprägt, wie Richard sie zuvor lediglich unter Soldaten erlebt hatte. Und wenn man die Abgeschiedenheit des Tales bedachte, die langen harten Winter und das unberechenbare Wetter, so war dieser Zusammenhalt auch äußerst nützlich und notwendig.
    Alles in allem gefiel es Richard auf Casphairn Manor.
    Nicht so jedoch Worboys.
    Er saß an einem Seitentisch und wirkte wie gelähmt. Richard schnitt innerlich eine Grimasse und stellte sich schon einmal seelisch darauf ein, dass er früher oder später wohl Worboys' Kündigung würde entgegennehmen müssen. Er war an eine strenge Einhaltung der Gepflogenheiten, wie sie in den erstklassigen Häusern Londons üblich war, gewohnt, und die Situation auf Casphairn Manor würde ganz sicherlich nicht Worboys' hohen Ansprüchen genügen.
    Gott allein wusste, wie man es hier mit dem täglichen Schuhe-polieren hielt.
    »Möchtest du etwas Wein?«
    Richard drehte den Kopf und sah, wie Catriona nach der Karaffe griff. Er streckte die Hand aus, nahm ihr die Karaffe ab und betrachtete prüfend die goldene Flüssigkeit darin. »Und was ist das?«
    »Löwenzahnwein. Wir keltern ihn selbst.«
    »Oh.« Richard zögerte einen Augenblick und goss sich schließlich ein halbes Glas voll ein. Dann reichte er die Karaffe weiter an Mrs. Broom, die sich zwischenzeitlich auf dem Stuhl neben ihm niedergelassen hatte.
    »Ihr müsst mir unbedingt verraten«, sagte sie, »was Eure Lieblingsgerichte sind.« Sie schenkte Richard ein breites Lächeln. »Damit wir einmal sehen, was wir tun können, um Eurem Geschmack Rechnung zu tragen.«
    Richard erwiderte Mrs. Brooms Freundlichkeit mit dem ihm eigenen trägen Cynster-Lächeln. »Wie aufmerksam von Euch. Ich werde mir darüber gern einmal ein paar Gedanken machen.«
    Mrs. Broom strahlte übers ganze Gesicht und wandte sich dann wieder ab.
    Richard drehte sich zu Catriona um, die voll und ganz in ihre Mahlzeit vertieft war. Richard hob sein Glas und kostete einen Schluck Wein. Dann blinzelte er verwundert. Er probierte noch einmal, etwas langsamer, und genoss den herben Geschmack, das reichhaltige Bouquet des Weines.
    Er setzte das Glas ab und nahm seinen Suppenlöffel. »Wie viel von diesem Wein habt ihr eingelagert?«
    Catriona warf ihm einen raschen Blick zu. »Wir machen jeden Sommer so viele Fässer, wie wir können. Aber über die Jahre behalten wir immer ein paar davon über.«
    »Und was macht ihr damit? Mit den Fässern, die ihr übrig behaltet?«
    Catriona legte den Suppenlöffel nieder und zuckte lediglich die Achseln. »Ich vermute mal, dass die alten Fässer immer noch unten in den Kellergewölben lagern. Ich habe dir ja gesagt, dass sie recht weitläufig sind – das Haupthaus ist schließlich komplett unterkellert.«
    »Die kannst du mir dann ja morgen mal zeigen.« Als sie ihn misstrauisch anblickte, lächelte er. »Deine Kellergewölbe scheinen ausgesprochen faszinierend zu sein.«
    Plötzlich ertönte ein klickendes Geräusch. Alle Anwesenden schauten zum Ende des Haupttisches, wo McArdle sich von seinem Platz erhoben hatte. Als schließlich Stille im Saal eingekehrt war, hob er sein Glas. »Ich möchte einen Toast aussprechen – auf Casphairn Manor. Lang möge es blühen und gedeihen. Und auf unsere Herrin des Tales – lang möge sie regieren. Und auf den Gemahl unserer Herrin – Mister Richard Cynster – ein herzliches Willkommen, auch wenn er ein Engländer ist, im Namen des ganzen Tales!«
    McArdles letzte Bemerkung wurde mit lautem Gelächter quittiert; er grinste und wandte sich ab, um Catriona und Richard noch einmal direkt zuzuprosten. »Auf Euch, meine Herrin – und auf den Gemahl, den Die große Herrin Euch gesandt hat.«
    Überall im Saal ertönten nun laute Bravorufe und begeisterter Applaus und hallten von den steinernen Mauern und den hohen, hölzernen Dachbalken wider. Mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen, die Finger leicht um den Stiel seines Weinkelches gelegt, wandte sich Richard Catriona zu und zog eine Braue hoch.
    Seine Frage war klar; Catriona zögerte einen kurzen Augenblick, dann nickte sie – und beobachtete, wie Richard sich mit lässiger Anmut erhob, seinen Kelch hob und schließlich schlicht sagte: »Auf Casphairn Manor!«
    Als er trank, tranken auch alle anderen. Er ließ seinen Blick

Weitere Kostenlose Bücher