Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)
Fahrzeug hielt hinter dem Wagen der Drakes an und Jackson sprang heraus. »Seid ihr zwei okay?« Sein scharfer Blick glitt über Libby und Tyson und blieb dann auf Elles tränenüberströmtem Gesicht liegen.
Tyson nickte. »Jemand hat sich an meinem Motorrad zu schaffen gemacht, und vorher sind wir in meinem Haus beobachtet worden.« Er wandte sich an Libby. »Du kannst mit deinen Schwestern nach Hause fahren, und ich bleibe mit Jackson hier.«
»Bist du sicher?«, fragte Libby. »Vorher sollte ich mir wenigstens noch deinen Arm ansehen.«
»Das ist nichts weiter als ein Kratzer. Geh ruhig nach Hause, alles Weitere kannst du mir überlassen.«
Jackson riss seinen Blick von Elle los und sah Tyson ins Gesicht. »Geh schon, Libby, ich kann deine Aussage später aufnehmen. «
Tyson gab Libby einen zarten Kuss auf den Mund. Libby folgte ihren Schwestern zu ihrem Wagen.
»Was ist passiert?«, fragte Jackson.
Tyson sah dem Deputy lange und fest in die Augen und gestattete ihm einen Blick auf die angestaute Wut, die er zu gern geäußert hätte. »Ich habe Libby in das Haus mitgenommen, das ich gerade erst kürzlich gekauft habe. Wir sind dort eine Weile geblieben und plötzlich war sie sicher, dass uns jemand durch die verglaste Fassade beobachtet. Das Grundstück ist
eingezäunt und hat ein Tor. Ich dachte, dort seien wir sicher, obwohl noch keine Alarmanlage eingebaut ist. Ich habe Libbys Jacke auf dem Gehweg vor der Tür fallen lassen, und als wir sie für die Rückfahrt holen wollten, lag sie vollständig zerfetzt da. Die Schnitte können nur von einem Messer stammen. Ich kann Ihnen nur raten, Jackson, diesen Schurken zu finden, bevor ich ihn finde.«
Jackson ignorierte die Drohung. »Glauben Sie, diese Anschläge gelten Ihnen? Oder sind sie gegen Libby gerichtet?«
Tyson zuckte die Achseln, sah, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte, und unternahm einen Versuch, sie zu öffnen. »Ich habe keinen Schimmer, wem von uns beiden sie gelten. Ich liebe sie, und vielleicht ist sie dadurch in Gefahr geraten. Ich weiß es beim besten Willen nicht.« Er fuhr sich in seiner Aufregung mit den Händen durch das Haar. »Am früheren Abend waren in meiner Garage zwei Männer, die Libby ins Haus gejagt haben. Sie hatten Zugang zu meinem Motorrad, aber das gilt auch für denjenigen, der heute Nacht auf dem Gelände des neuen Hauses war.«
Jackson nickte und notierte sich sorgsam die Einzelheiten. Er warf einen Blick auf den Wagen der Drakes, als Sarah wendete und neben ihnen anhielt. Sie beugte sich aus dem Fenster.
»Libby ist besorgt um Ty. Sie will, dass er später bei uns vorbeikommt, damit sie seinen Arm desinfizieren kann. Sie sagt, wenn er nicht aufpasst, entzündet sich die Wunde.«
»Auf Kratzer versteht sich Sam, Libby«, entgegnete Ty und blickte Libby an. »Ich will dich jetzt zu Hause und in Sicherheit wissen. Nun fahrt schon.« Er sah sich auf der Schnellstraße in beide Richtungen um, als könnte er eine Bedrohung für sie entdecken.
»Na, toll, du versuchst jetzt schon, mich loszuwerden«, sagte Libby mit einem falschen Lächeln, um sich ihre tiefen Empfindungen nicht ansehen zu lassen. »Bis bald.«
Tyson nickte und trat zurück.
Libby ließ sich mit einem kleinen Stirnrunzeln auf ihrem Sitz zurücksinken. »Mir ist etwas Wichtiges entgangen, etwas, wovon er nicht will, dass ich es erfahre. Ich habe das Gefühl, es hat etwas mit meiner Lederjacke zu tun.«
»Du trägst seine.« Sarah sah Libby an.
Libby nickte. »Meine habe ich vor seinem Haus fallen lassen. Er besitzt ein unglaublich schönes Haus, und bevor wir hineingegangen sind, habe ich meine Jacke auf dem Gehweg fallen lassen. Als wir das Haus verlassen haben, bin ich gerannt und daher habe ich die Jacke erst bemerkt, als er schon losgefahren war. Ich konnte sie nur flüchtig sehen, aber sie schien zerfetzt zu sein.«
»Zerfetzt ?«, wiederholte Elle verblüfft.
»Es könnte sein.«
Sarahs Blick richtete sich sofort auf den Rückspiegel und traf sich dort mit Elles leuchtend grünen Augen. »Mir gefällt das überhaupt nicht, Lib. Wir alle haben gefühlt, dass du in Gefahr schwebst. Diesmal war das Gefühl unglaublich stark.«
»Um es klarer auszudrücken, es war sehr heftig und gehässig. Und zielgerichtet.«
»Gegen mich? Oder gegen Ty?« Libby drehte sich abrupt zu ihrer jüngsten Schwester um.
Elle zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Es kam mir vor, als sei es gegen dich gerichtet, aber ich bin eng mit dir verbunden. Ich
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