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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihnen hätte reden können, aber das hat es noch schlimmer gemacht. Sie haben mich für hochnäsig und arrogant gehalten. Ich wusste noch nicht mal, was arrogant ist, als ich das erste Mal gehört habe, dass sie mir das nachsagen.« Sie goss eine dunkle Flüssigkeit in eine Schale. »Das wird wehtun, Schätzchen, hol vorher noch einmal tief Luft. Aber wir wollen die Wunde gründlich säubern.«
    Im ersten Moment schossen Tränen in Libbys Augen, als das Desinfektionsmittel über ihr Bein floss, doch sie hielt die Luft an, um keinen Ton von sich zu geben, und rieb voller Mitgefühl Hannahs Schulter. »Die Schulzeit war hart für dich, Hannah. Mich hat nicht besonders interessiert, was andere Leute über mich dachten. Ich hatte euch alle und war glücklich und zufrieden.«
    »Das liegt daran, dass alle dich geliebt haben, Libby«, sagte Joley. »Und die wenigen, die es nicht getan haben, hatten Angst, ich würde sie verhauen. Und das hätte ich auch getan. Wenn Jackson nicht dahinterkommt, wer dich bedroht, werde ich die Ermittlung selbst in die Hand nehmen müssen.« Sie reichte Hannah die Tube mit der Salbe.

    »Da werden Jonas und Jackson sich aber freuen«, sagte Sarah.
    Elle schnitt eine Grimasse. »Jackson der Furchtbare. Vermutlich sollten wir uns alle im Wandschrank verstecken, damit wir ihm nicht in die Quere kommen.«
    »Was hast du eigentlich gegen Jackson?«, fragte Hannah.
    Elle zuckte die Achseln und wandte ihr Gesicht von ihren Schwestern ab. »Er bringt mich um den Verstand.«
    »Er sagt doch nie etwas«, hob Sarah hervor. »Wie um Himmels willen kann dich jemand um den Verstand bringen, wenn er kein Wort mit dir redet?«
    »Mit dir redet er nicht, Sarah. Das heißt noch lange nicht, dass er nicht mit mir redet.«
    Die Schwestern sahen einander verwundert an. »Wann?«
    »Ständig.«
    Hannah stand auf, ging zu ihrer jüngsten Schwester und schlang einen Arm um sie. »Was sagt er zu dir, Elle?«
    Elle stieß langsam ihren angehaltenen Atem aus und wandte sich ihren Schwestern wieder zu. »Er akzeptiert mich nicht.«
    »O Mann, bin ich schockiert«, sagte Joley und setzte sich im Schneidersitz hin. »Jonas akzeptiert keine von uns und am allerwenigsten Hannah und mich akzeptiert sowieso niemand. Elle, Schätzchen, sag dem Kerl, er soll sich zum Teufel scheren.«
    Elle lächelte gepresst. »Glaub mir, das sage ich ihm immer wieder.«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Wenn sie sagt, er spricht mit ihr, meint sie nicht, dass er den Mund aufmacht und Worte bildet, stimmt’s, Elle? Er macht das telepathisch, nicht wahr?«
    Elle wich vor ihrer Schwester zurück und wurde blass. »Woher weißt du das?«
    Hannah ging nicht auf diese Frage ein. »Kannst du dich gegen ihn abschirmen?«
    Elle schüttelte langsam den Kopf. »Ich habe es versucht. Er ist zu stark.«

    »Was will er?«, fragte Sarah. »Das hättest du uns schon viel eher sagen sollen, Elle. Jonas hätte etwas dagegen unternommen. «
    »Nein, sagt bloß nichts zu Jonas«, sagte Elle. »Er wird es nicht bleiben lassen, auch wenn Jonas versuchen würde einzuschreiten. Es würde nur die Freundschaft zwischen den beiden zerstören.«
    »Hast du ihm gesagt, er soll es bleiben lassen?«, fragte Sarah.
    Libby sah tiefe Erschöpfung und Verzweiflung auf Elles Gesicht, und ihre Augen waren so dunkel und trüb, dass es Libby im Herzen wehtat. »Wir können dir helfen, Elle. Lass dir von uns helfen, nur für ein Weilchen. Du wirst schon noch eine Lösung finden. Niemand hat das Recht, dich zu bedrängen oder dir etwas aufzuzwingen.« Sie kniete sich vor ihre jüngste Schwester. »Abbey soll die Hochzeit haben, die sie sich wünscht, und nicht das, was sich alle Welt für sie wünscht. Und du hast das Recht, deine eigenen Entscheidungen zu treffen.«
    »Habe ich das? Hat eine von uns tatsächlich dieses Recht? Haben wir wirklich die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, oder nimmt uns das Schicksal jede Entscheidung ab?«, flüsterte Elle mit erstickter Stimme. »Wir haben nämlich nur eine einzige Wahl – ob wir unser Vermächtnis weiterreichen oder ihm ein Ende bereiten. Das ist eine verdammt schwierige Entscheidung.«
    »Jede siebente Tochter vor dir musste diese Entscheidung treffen«, sagte Libby mit sanfter Stimme, »und die Wahl liegt bei dir, Elle. Dieses Recht steht dir zu. Druck von außen kannst du in dieser schwierigen Lage nicht gebrauchen, von niemandem. Aber dennoch können wir dir helfen.« Sie nahm Elles Hand und hielt Sarah ihre andere Hand

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