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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie versuchte sich auszumalen, was Joley oder Elle in dieser Situation täten. Sie trat ihm gegen das Schienbein und stieß einen weiteren kleinen Schrei aus.
    Die Tür hinter Sam wurde aufgerissen, traf Sam in den Rücken und warf ihn gegen Libby. Sie wankte unter seinem Gewicht rückwärts und prallte hart auf den gekachelten Küchenboden. Dort saß sie und blickte schockiert und überrascht zugleich zu Tyson auf. Er wirkte wie ein Racheengel. Falls er mit dem Gedanken nach oben gekommen war, Frieden mit seinem Cousin zu schließen, war diese Idee innerhalb eines Herzschlags verflogen.
    Er brüllte. Er brüllte tatsächlich. Libby hörte es mit ihren eigenen Ohren. Dunkle, dämonische Schatten verfinsterten sein Gesicht, und Funken sprühten aus den Tiefen seiner Augen. Er riss Sam zu sich herum, und Libby hörte das scharfe Knacken einer Faust, die Knochen zerbricht, während Sams Kopf ruckartig nach hinten geschleudert wurde. Sam ächzte. Tyson schlug ein zweites Mal zu und trieb ihn rückwärts vor sich her, so dass Sam über Libby stolperte, fest auf ihren Oberschenkel trat, sich wieder fing und zwei Schritte nach links auswich.
    Tyson riss sie auf die Füße und stieß sie hinter sich. »Verschwinde, Libby.« Seine Stimme war gesenkt und von eisiger Kälte.
    »Hört auf. Alle beide«, forderte Libby voller Entsetzen. »Das ist Irrsinn. Sams Nase ist gebrochen. Ich sehe sie mir an, und ihr beide beruhigt euch.«
    Waren das die Dinge, die Joley zustießen? Allein die Vorstellung
machte Libby krank. Sie hatte nie einen Faustkampf miterlebt, noch nicht einmal in der Schule. Es war noch primitiver und roher, als sie es sich jemals vorgestellt hätte.
    »Das war keine Bitte, Libby, sondern eine klare Aufforderung. Verschwinde auf der Stelle, bevor dir noch mehr zustößt. Du hast überall blaue Flecken. Niemand, ob verwandt oder nicht, rührt dich an.«
    Während er mit ihr sprach, ließ Tyson seinen Cousin nicht aus den Augen. Die Spannung stieg, bis Libby am liebsten laut geschrien hätte. Sie hatte geglaubt, Tyson zu kennen, aber jetzt wurde ihr klar, dass der Mann, der immer so sanft mit ihr umging, durchaus zu extremer Gewalttätigkeit in der Lage war.
    Sam presste seinen Rücken an die Anrichte und schüttelte den Kopf. Eine Hand lag auf seiner Nase, die andere hatte er erhoben, um seine Kapitulation anzuzeigen. »Ich schlage mich nicht mit dir, Ty. Ich habe mich schon lächerlich genug gemacht. Ich weiß nicht, was zum Teufel in mich gefahren ist.« Er schüttelte wieder den Kopf, ging zum Spülbecken und feuchtete ein Papiertuch an. »Ich muss mich angehört haben wie ein Irrer. Ich brauche keine Hilfe, es ist nicht das erste Mal, dass meine Nase gebrochen ist.«
    Tyson sah seinen Cousin finster an. »Du hast ihr wehgetan, Sam.«
    »Stimmt das, Libby?« Sam presste zwei Finger auf seine Nase und versuchte, die Blutung zu stoppen. »Es tut mir Leid, ich bin ausgerastet. Ich kann mich eben nicht so leicht ändern. Das ist keine Entschuldigung, aber ich habe mich so viele Jahre um Tyson gekümmert und vergesse deshalb zwischendurch, dass er ein erwachsener Mann ist. Meine Mutter hat früher immer zu mir gesagt, er sei anders und es sei meine Sache, auf ihn aufzupassen. Vermutlich habe ich sie etwas zu ernst genommen. «
    »Anders bedeutet nicht schwer von Begriff, Sam«, hob Tyson hervor.

    Libby unternahm keine Anstalten, Sam zu helfen. Sie hätte nicht genau sagen können, warum, aber sie blieb hinter Ty stehen und beobachtete das Gesicht seines Cousins. Die Wut war verraucht und von einem unbeschwertem Charme abgelöst worden, doch sie konnte seine Hände noch auf ihren Schultern spüren.
    »Wenn dir nichts fehlt, Sam, dann gehe ich jetzt. Ich habe Irene versprochen, heute nach Drew zu sehen.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, da sie es eilig hatte, von Sam fortzukommen. Vielleicht würde sie seinen Standpunkt eines Tages verstehen, aber sie würde sich nie mit Sam Chapman anfreunden können, Tysons einzigem Verwandtem und dem einzigen Menschen auf Erden, an dem ihm wirklich viel lag. Das war ein unglaublicher Jammer.
    »Ich komme mit«, sagte Tyson. »Ich wollte schon immer mal deinen Wagen fahren.«
    »Was bringt dich auf den Gedanken, ich ließe dich fahren?«
    Er streckte die Hand nach den Schlüsseln aus. »Dieser Wagen hat es verdient, endlich mal von jemandem gefahren zu werden, der mehr als dreißig Meilen in der Stunde aus ihm herausholt.« Er schnippte mit den Fingern.
    Libby ließ die

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