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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Jungen lag. Er war etwa fünf Jahre alt und sah sehr blass und schwach aus. Eva Martinelli wirkte ebenso schwach.
    »Das ist Dr. Drake, Eva. Sie ist gekommen, um sich euch beide anzusehen«, sagte Ed mit sanfter Stimme.
    »Bleiben Sie liegen, Mrs Martinelli«, sagte Libby mit einem freundlichen Lächeln, während sie Handschuhe aus der kleinen Tasche zog, die sie mitgebracht hatte. »Ich werde ihn so wenig wie möglich belästigen.«
    Als sie sich dem Bett näherte, fiel ihr der Atem der Frau auf. »Sind Sie schon seit längerer Zeit kurzatmig?« Libby ließ ihre Hand über Evas Nacken gleiten und tastete die Lymphknoten ab. »Vor ein paar Jahren haben Sie eine Reise nach Mexiko unternommen, um Ihren Mann dort zu treffen. Und Sie erinnern sich nicht daran, gestochen worden zu sein? An keine außergewöhnlichen Vorfälle?«
    »Nichts, was mit Insekten zu tun hatte«, sagte Eva.
    Libby ließ ihre Hand weitergleiten und fragte: »Was soll das heißen? Was ist auf dieser Reise passiert?«
    »Ich bin nach Mexiko geflogen, um Ed zu treffen. Ich wollte mit den Delfinen schwimmen. Ich liebe das Wasser, und wir hatten dort einen Lieblingsort.«
    Libby nickte ermutigend, während sie sich dem schlafenden Kind näherte und eine ganz ähnliche Schwellung vorfand, als ihre Hände über den Nacken des Jungen glitten.
    »Eva hat sich an einem Stück Metall, das dicht unter der Wasseroberfläche in die Wand eines Swimmingpools bei Freunden eingelassen war, geschnitten. Die Schnittwunde in ihrem
Bein war sehr tief. Wir haben es nur mit Mühe und Not geschafft, sie rechtzeitig ins Krankenhaus zu bringen.«
    Libby richtete sich auf und sah Eva ins Gesicht. »Sie haben schwere Blutverluste erlitten?«
    Eva nickte. »Aber es war nur eine Schnittwunde. Sie hat sich nicht entzündet.«
    »Aber Sie haben Bluttransfusionen bekommen.«
    »Ich habe kein Aids. Das haben sie bei uns beiden bereits überprüft.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie Aids haben, Mrs Martinelli, aber ich glaube, die Symptome, die Sie aufweisen, schon oft gesehen zu haben. Die Anzeichen weisen ziemlich eindeutig auf die Chagas-Krankheit hin. Diese Krankheit kann man sich auf drei verschiedenen Wegen zuziehen und einer davon ist die Bluttransfusion. Die Symptome treten insbesondere bei Erwachsenen oft erst Jahre später auf. Erwachsene ziehen sich häufig ein chronisches Chagas-Leiden zu, wogegen bei Kindern eher die akute Form der Krankheit ausbricht. Sie werden sich beide sofort einer Reihe von Untersuchungen unterziehen müssen.«
    »Aber ich dachte, das Blut sei auf alles gründlich überprüft worden«, protestierte Ed.
    »Ich könnte mich natürlich irren«, sagte Libby, obwohl sie ganz sicher war, dass sie richtig lag. Die Lymphknotenschwellung im Zusammenhang mit den anderen Symptomen war symptomatisch für die Chagas-Krankheit. »Gerade bei dieser Krankheit ist eine Fehldiagnose sehr gut möglich. Haben Sie den Ärzten von der Bluttransfusion in Mexiko erzählt?«
    Eva und ihr Mann sahen einander sehr lange an. »Wir haben ein bisschen über Südamerika geredet, aber nicht über Mexiko. Das Thema kam nie zur Sprache«, überlegte Mrs Martinelli laut.
    »Ich denke, Sie sollten daraufhin untersucht werden und Robbie auch. Offenbar ist es zu der Bluttransfusion schon vor
der Zeugung gekommen. Falls ich richtig liege, dann ist der Zeitfaktor ausschlaggebend, Mr Martinelli. Sie müssen beide schleunigst behandelt werden, vor allem Robbie. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gern Ihren Arzt anrufen und die Dinge augenblicklich in die Wege leiten.«
    »Ich möchte den beiden zahllose weitere Untersuchungen ersparen. Denn die Ärzte werden anschließend doch nur wieder sagen, dass sie keine Ahnung haben.«
    »Die Chagas-Krankheit kursiert gegenwärtig in achtzehn Ländern auf dem amerikanischen Kontinent. In den frühen achtziger Jahren haben sich mehr als siebzehn Millionen Menschen damit infiziert. Selbst heute noch, nachdem so viel Arbeit hineingesteckt worden ist, das Problem aus der Welt zu schaffen, bekommen wir jährlich siebenhundert – bis achthunderttausend neue Fälle pro Jahr zu sehen. Ich habe diese Symptome schon zahllose Male gesehen. Bringen Sie die beiden ins Krankenhaus, damit sofort mit der Behandlung begonnen werden kann. Wenn Sie mir gestatten würden, Ihr Telefon zu benutzen, spreche ich mit Ihrem Hausarzt, und wir veranlassen sofort die nächsten Schritte.«


    17.
    I ch muss schon sagen, meine Liebe«, sagte Tyson, als er die Tür in der

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