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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Moment genau bestimmen, in dem Tyson den Entschluss fasste, Jackson loszulassen und Sam zu holen. Sie fühlte das kollektive Keuchen ihrer Schwestern und ihr eigener Körper erstarrte vor Entsetzen. »Nein!«, schrie Libby. »Jackson, lass ihn nicht los.« Sie warf sich der Länge nach auf den Deputy, um ebenfalls Tysons Arm zu packen. Ihre Finger streiften sein Handgelenk, als er losließ und ihr entglitt.
    Jackson fluchte erbittert. Libby brach in Tränen aus und schlug sich die Hände vors Gesicht, konnte es aber trotzdem nicht lassen, das Drama zu beobachten, das sich unter ihr im Wasser abspielte. Sie lugte durch ihre Finger und sah Tyson mit kräftigen Stößen zu seinem Cousin schwimmen. Sie wusste, wie eisig das Wasser war. Sie zitterte jetzt noch vor Kälte, doch Tyson schaffte es an Sams Seite, packte seinen Arm und signalisierte ihm, zum Seil zurückzuschwimmen.
    Sam nickte, und sie kämpften gemeinsam mit bloßer Körperkraft gegen den Sog an. Die Zeit wurde knapp. Die nächste hohe Welle würde sie beide gegen die Felswände schleudern, sie untertauchen und sie aufs Meer hinausziehen.
    Der Strudel in der Höhle zog beide Männer zweimal auf den felsigen Boden hinab, doch sie kämpften sich wieder an die Wasseroberfläche vor und schnappten keuchend nach Luft. Sam schlang eine Hand um das Seil und streckte die andere nach Tyson aus, um ihn zum Seil zu ziehen. Er kletterte schnell
hinauf, und Tyson folgte dicht hinter ihm. Das Gewicht beider zusammen verhinderte, dass sie von der starken Strömung und dem Sog umhergeschleudert wurden.
    Als sie sich dem Loch in der Decke näherten, waren beide vom Kampf mit dem Wasser geschwächt. Jackson packte Sam, zerrte ihn durch die Öffnung und machte dem Mann Platz. Sam war klatschnass und zitterte vor Kälte, und seine Zähne klapperten. Er konnte sich kaum rühren, wälzte sich aber nach rechts, um Platz für Tyson zu machen.
    Tysons Kopf durchbrach die Wasseroberfläche, und er griff nach den Felskanten, um sich selbst hochzuziehen. Sam rollte immer noch weiter, zog sich auf ein Knie, und hielt die Waffe, die Jackson zur Seite gelegt hatte, in der Hand. Der Lauf war auf Libby gerichtet.
    Einen Moment lang rührte sich niemand. Libby sah die Entschlossenheit in Sams Augen, den brutalen Triumph. Hinter ihm versuchte Tyson, seinen eisigen Körper aus dem Wasser zu hieven, doch seine Bewegungen waren unkoordiniert und langsam. Sams Finger krümmte sich um den Abzug.
    Jackson zog eine Ersatzpistole aus seinem Stiefel, warf sich gleichzeitig vor Libby und ließ sich so gegen sie fallen, dass sie zur Seite geschleudert wurde. Beide Schüsse gingen gleichzeitig los und erzeugten in der kleinen Höhle einen ohrenbetäubenden Lärm. Mit einem kleinen Loch genau zwischen den Augen sackte Sam nach hinten und beinah ins Tysons Arme.
    Die zweite Kugel streifte Jacksons Schulter und nahm Stoff und Haut mit, als sie in den Felsen hinter ihm einschlug, abprallte und als Querschläger in den Tunnel schwirrte, wo sie schließlich in der Lehmwand stecken blieb.
    Wasser schoss aus dem Loch im Boden heraus und traf Tyson mit voller Wucht. Jackson packte ihn und zerrte ihn von der Öffnung fort. Tyson blieb auf dem Boden liegen und sah seinem toten Cousin in die offenen Augen.


    20.
    L ibby, warum bist du auf?«, fragte Hannah. »Es ist kurz vor vier.« Libby lief im Wohnzimmer auf und ab. »Möchtest du vielleicht eine Tasse Tee?«
    Libby schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht schlafen, aber du solltest wieder ins Bett gehen.«
    »Du hast geweint.« Hannah wedelte mit einer Hand in Richtung Küche. »Du brauchst etwas Beruhigendes. Hast du überhaupt geschlafen, seit du Tyson das letzte Mal gesehen hast?«
    Libby schüttelte den Kopf. »So gut wie gar nicht. Ich versuche es, aber ich habe immer schreckliche Albträume.«
    Joley streckte den Kopf zur Tür herein. »Führt ihr beide ein privates Gespräch oder dürfen andere auch mitreden?«
    Libby lächelte sie liebevoll an. »Ich würde dich ja fragen, warum du um diese Tageszeit noch auf bist, aber du gehst ja nie vor dem Morgengrauen ins Bett.«
    Joley zuckte die Achseln und machte es sich auf einem breiten Liegesessel bequem. »Ich habe schon immer an leichten Formen von Schlaflosigkeit gelitten. Erinnerst du dich nicht mehr daran, wie schwer es Mom abends hatte, mich ins Bett zu kriegen?«
    »Arme Mom. Aber Kate war auch nicht viel besser. Sie hat immer mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen«, erinnerte sich

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