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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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und seine Familie wurden als Geiseln genommen. Die Terroristen verlangen unter anderem einen interstellar live übertragenen Schauprozess gegen den Gouverneur wegen Hochverrats an Menkars wahren Bürgern. Menkar ist eine von nur drei Welten in Präfektur V mit HPG-Kapazität.
    Jacquie Blitzer, battlecorps.org/blitzer/,
    3. Mai 3134
    Pelago Estates, St. Andre Präfektur V, Republik der Sphäre
    8. Mai 3134
    Es gab nicht viel, was Jacob Bannson Angst machte.
    »Angst ist die Folge von Schwäche«, gehörte zu seinen Lieblingssätzen. »Zeigt man Angst, zeigt man seinen Gegnern, wo sie angreifen müssen.«
    Seit einundzwanzig Jahren hatte Bannson seine Ängste unterdrückt und ein interstellares Geschäftsimperium aufgebaut, das in der Republik der Sphäre wenig ernsthafte Rivalen hatte. Bannson Universal Unlimited war nur deswegen noch kleiner als der riesige GioAvanti-Konzern, weil GioAvantis Lobbyisten den Senat gezwungen hatten, Bannson mit zusätzlichen Auflagen zu knebeln. Und er würde einen Weg finden, sie zu umgehen. Er hatte feindliche Übernahmeversuche abgewehrt, die tastenden Finger des organisierten Verbrechens und einige Male auch die Börsenaufsicht der Republik mit ihren frettchengleichen Schnüfflern. An Feinden fehlte es ihm nicht, doch er hatte keine Angst vor ihnen.
    Warum packte ihn dann die Angst, sobald er das in Pergament gewickelte Päckchen in der Mitte eines Hallentisches nur sah?
    Dagger Di Jones schlängelte sich an einer getäfelten Wand in der Nähe der Tür. So weit wie möglich von dem Päckchen entfernt, bemerkte Bannson. Sie strich sich mit einer Hand das rote Haar nach hinten und wischte sich Schnee und lose Strähnen aus den Augen. Iwan Storitschni, Bannsons persönlicher Adjutant auf St. Andre, stand zwischen seinem Herrn und dem Päckchen. In den Händen hielt er immer noch das Lasergewehr des Konzernchefs und dessen Jagdtasche. Seine eisblauen Augen waren starr auf den Tisch gerichtet. Er hatte nur ein paar Sekunden länger gebraucht, um die Bedeutung - und Gefahr -des Päckchens zu erkennen.
    Pelago Estates war Bannsons Privatrefugium auf St. Andre, gelegen an einem nördlichen Naturschutzgebiet voller Karibus und Elche, schwarzer Bären, fast ausgestorbener Königsfasane, gefiederter Schlangen und sogar mit seinem Lieblingstier, den zähen terranischen Vielfraßen. Offiziell hatte er den Tag auf der Jagd verbracht und zwei Fasane gekonnt mit dem Lasergewehr geköpft. Die jungfräuliche Schneedecke war kaum von einem Blutstropfen befleckt worden. Tatsächlich hatte Bannson auch eine versteckte Gebirgsbasis besucht, in der sich ein paar seiner Räuber einquartiert hatten. Und dort hatte er sich an der Planung einer Operation auf Foot Fall beteiligt. Der Reiz dieses Quartiers war seine Abgeschiedenheit. Es war nur durch die Luft zu erreichen. Das erlaubte es Bannson, seine strengen Sicherheitsmaßnahmen zu lockern und sich trotzdem mit Räubern und Rebellen zu treffen. Normalerweise unterband Jones recht geschickt plötzliche Bewegungen in seiner Umgebung. Und auch Storitschni verfügte über Qualitäten, die nicht auf den ersten Blick offensichtlich waren.
    Und trotzdem war jemand unbemerkt in sein Reich eingedrungen und hatte ein Geschenk hinterlassen, eingehüllt in goldenes Pergament und ein grünes Band. Die Farben verrieten Bannson, wer es gewesen war, und dieses >Wer< gab allen Grund zur Angst.
    Iwan lehnte das Intek-Lasergewehr an den Tisch. Seine großen Hände legten sich um die Schachtel und drehten sie, sodass Bannson die kleine Totenkopfnadel sehen konnte, die in einer Ecke des Bandes steckte.
    »Ein Todeskommando.« Jones schob sich ein paar Zentimeter auf die Tür zu, und ihre braunen Augen zuckten zum anliegenden Zimmer. Sie hatte keine Angst, erkannte Bannson. Sie machte sich zum Angriff bereit.
    Die Todeskommandos waren Daoshen Liaos private Terroreinheit. So gut Jones auch war, Bannson schloss lieber keine Wetten darauf ab, ob sie einen dieser Fanatiker erledigen konnte.
    »Wir sollten das Haus verlassen, Boss.« Iwan gab sich nicht mit Titeln ab. Kein >Sire<, nicht einmal ein >Chef<. Für den Hünen war Jacob Bannson einfach der Boss.
    Bannson zwang sich, einen Schritt vorzutreten. »Das ist nicht nötig. Würde Daoshen meinen Tod wollen, wäre ich schon tot.« Daoshen wollte ihm Angst machen. Diesen Gefallen würde ihm B ann son nicht tun. »Iwan, stell mein Gewehr weg und serviere uns allen unsere Drinks in der Bibliothek.« Er fing Jones' misstrauischen

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