Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
noch nichts von der Sache gesagt habe.
    »Ihre Frau weiß nichts?«
    »Nein. Sie würde es wahrscheinlich nicht allzu gut auffassen. Sie wissen ja, wie Frauen sind.«
    Eberhart schien nicht so genau zu wissen, was sein Boss meinte, sagte jedoch: »Wir werden tun, was wir können, Sir.«
    York führte den Sicherheitsberater zur Tür und dankte ihm. Der Mann wies auf das erste Team, das in einem braunen Ford zwei Türen weiter parkte. York hatte sie nicht einmal bemerkt, als er vorhin aufmachte. Was hieß, sie verstanden ihr Handwerk.
    Als Eberhart weggefahren war, ging Yorks Blick wieder zum Garten mit dem Wüstenhorizont. Er dachte daran, dass er zuvor über die Idee von Scharfschützen gelacht hatte.
    Jetzt fand er es nicht mehr lustig. Er ging zurück ins Haus und schloss die Vorhänge aller Fenster, die auf den wunderbaren Wüstenblick hinausgingen.
     
    Die Tage vergingen, und da es zu keinen weiteren Zwischenfällen kam, begann sich York zu entspannen. Die Wachmannschaften, die ihn und Carole beobachteten, blieben größtenteils unsichtbar, und Carole hatte keine Ahnung, dass sie beschützt wurde auf ihren wichtigen täglichen Gängen – zur Maniküre, zum Friseur, in den Club, ins Einkaufszentrum.
    Das Überwachungsteam behielt Trotter unauffällig im Auge, der nichts von der Beschattung zu merken schien. Er ging seinen täglichen Geschäften nach. Ein paar Mal verschwand er vom Radar der Überwacher, aber immer nur kurz, und es hatte nicht den Anschein, als habe er sie absichtlich abgehängt. Wenn er verschwand, erhöhten die Teams für York und Carole ihre Wachsamkeit, und es kam zu keinen Zwischenfällen.
    Inzwischen überprüften Lampert und Alvarado weiter die Leute auf Yorks Liste, die etwas gegen ihn haben könnten. Bei manchen wirkte es wahrscheinlich, bei anderen weniger, aber in keinem Fall führte die Spur zu einem Ergebnis.
    York entschloss sich, für ein langes Wochenende nach Santa Fe zum Golfen und Shoppen zu fahren. Die Leibwachen sollten zurückbleiben, da es zu schwierig gewesen wäre, sie vor Carole zu verstecken. Eberhart war einverstanden; sie würden Trotter genau im Auge behalten, und falls er Scottsdale verließ, würde ein Team sofort nach Santa Fe fliegen, um York zu beschützen.
    Das Paar brach früh auf. Der Sicherheitsberater wies York an, auf einer komplizierten Route aus der Stadt zu fahren und dann an einem bestimmten Aussichtspunkt im Osten von Scottsdale zu halten, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand folgte. York hielt sich strikt an die Anweisungen. Niemand folgte ihnen.
    Sobald sie die Stadt hinter sich gelassen hatten, richtete York den Wagen in die Morgensonne aus und lümmelte sich in den Ledersitz des Mercedes Cabrio, während der Fahrtwind ihnen das Haar zerzauste.
    »Leg Musik auf, Baby«, rief er.
    »Okay. Was?«
    »Etwas Lautes.«
    Einen Moment später dröhnten Led Zeppelin aus den Lautsprechern. York schaltete den Tempomaten aus und trat aufs Gaspedal.
     
    In seinem weißen Überwachungs-Van nahe Ray Trotters rosafarbenem Lehmziegelhaus hörte Stan Eberhart sein Handy zirpen. »Ja?«
    Julio, einer der Sicherheitsleute, war am Apparat. »Stan, wir haben ein Problem.«
    »Schieß los.«
    »Ist er schon weggefahren?«
    »York? Ja, vor einer Stunde.«
    »Hm.«
    »Was ist los?«
    »Ich bin gerade bei einem Autozubehörhändler nicht weit von Trotters Gärtnerei.«
    Eberhart hatte Leute zu Läden in Trotters Umgebung geschickt. Mit Bildern bewaffnet, befragten sie das Personal nach Einkäufen, die der Mann in letzter Zeit eventuell gemacht hatte. Eberharts Leute waren natürlich nicht mehr bei der Polizei, aber ihr Boss hatte gelernt, dass Zwanzigdollarscheine ebenso viele Türen öffneten, wie es Dienstmarken taten. Wahrscheinlich mehr.
    »Und?«
    »Vor zwei Tagen hat ein Mann, der wie Trotter aussah, ein technisches Handbuch für Mercedes Sportwagen bestellt. Es kam gestern, und er hat es abgeholt. Gleichzeitig kaufte er einen Satz Schraubenschlüssel und Batteriesäure. Stan, das war ein Handbuch über Bremsen. Und es war etwa um die Zeit, als wir Trotter für ein paar Stunden verloren hatten.«
    »Du meinst, er könnte sich an Yorks Mercedes zu schaffen gemacht haben?«
    »Nicht wahrscheinlich, aber möglich. Ich denke, wir müssen davon ausgehen, dass er es getan hat.«
    »Ich melde mich wieder.« Eberhart legte auf und rief umgehend York an.
    »Hallo«, meldete sich eine zerstreute Stimme.
    »Mr. York, es...«
    »Ich bin im Augenblick nicht erreichbar.

Weitere Kostenlose Bücher