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Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Black-Hawk-Down-Nummer?
    Dann fiel sein Blick auf das Telefon. Der Schirm zeigte sieben Anrufe in Abwesenheit und fünf als dringend gekennzeichnete Nachrichten an.
    Er hatte es nicht läuten hören. Der Wind, der Motor … und die verdammte Musik.
    Weinend und sich den Sand vom weißen Hosenanzug bürstend, fuhr Carole ihn an: »Was ist los? Ich will es wissen, auf der Stelle.«
    Und während Eberhart und Lampert sich vom Hubschrauber her näherten, erzählte er ihr die ganze Geschichte.
     
    Kein Wochenendurlaub, verkündete Carole.
    »Du hättest von Anfang an etwas sagen sollen.«
    Sie zeigte zur Abwechslung Rückgrat.
    »Ich wollte dich nicht beunruhigen.«
    »Du meinst, du wolltest nicht, dass ich frage, was du getan hast und wofür sich jetzt jemand rächen will.«
    »Ich...«
    »Bring mich nach Hause. Sofort.«
    Sie kehrten schweigend in einem Mietwagen nach Scottsdale zurück; der Mercedes war von der Polizei abgeschleppt worden. Sie wollten nach Beweisen suchen, dass sich jemand an ihm zu schaffen gemacht hatte, und er musste außerdem in Reparatur. Eine Stunde nachdem sie zur Haustür hineingegangen war, spazierte Carole mit einem Koffer in der Hand wieder hinaus, um vorzeitig zu ihrem Familienurlaub in Los Angeles aufzubrechen.
    York war insgeheim erleichtert, dass sie ging. Er konnte sich nicht gleichzeitig mit Trotter und den Launen seiner Frau herumschlagen. Er kehrte ins Haus zurück, überprüfte die Schlösser an sämtlichen Türen und Fenstern und verbrachte den Abend mit einer Flasche Johnnie Walker und HBO.
     
    Zwei Tage später trainierte York gegen siebzehn Uhr gerade in dem Fitnessstudio, das er sich in einem Schlafzimmer eingerichtet hatte – er mied den Club und seine tödliche Sauna -, als es an der Tür läutete. Er griff nach der Pistole, die er nun immer im Eingangsbereich aufbewahrte, und spähte hinaus. Es war Eberhart. Drei Schlösser und einen Türriegel später winkte er den Sicherheitsberater herein.
    »Es gibt etwas, das Sie wissen sollten. Ich hatte gestern zwei Teams an Trotter dran. Er ist am Mittag zu einer Matinee in ein Multiplexkino gegangen.«
    »Und?«
    »Es gibt eine Regel: Wenn eine Person, die überwacht wird, allein ins Kino geht... das ist verdächtig. Also verglichen die Teams ihre Aufzeichnungen. Fünfzehn Minuten, nachdem Trotter hineingegangen war, kam anscheinend dieser Typ in einem Overall mit ein paar Abfalleimern heraus. Etwas mehr als eine Stunde später dann tauchte ein Lieferant in einer Uniform mit einer großen Kiste am Kino auf. Mein Mann hat aber mit dem Chef des Ladens gesprochen. Normalerweise bringen seine Arbeiter den Müll zum ersten Mal gegen fünf oder sechs raus. Und es gab keine Lieferungen an diesem Tag.«
    York verzog das Gesicht. »Dann ist er Ihnen also für eine Stunde entwischt. In dieser Zeit hätte er alles Mögliche machen können.«
    »Er hat sein Auto nicht benutzt. Wir hatten es bewacht. Und wir haben bei den Taxiunternehmen nachgefragt. Niemand hat für diese Zeit eins in die Gegend bestellt.«
    »Dann ist er also zu Fuß irgendwohin gegangen?«
    »Ja, und wir sind uns ziemlich sicher, wohin. Southern States Chemical liegt zehn Gehminuten von dem Multiplex entfernt. Und wissen Sie, was interessant ist?« Er schaute in seine Notizen. »Sie stellen Akrylonitril, Methyl, Methakrylat und Adiponitril her.«
    »Was ist das denn für Zeug?«
    »Industriechemikalien. Für sich genommen sind sie nichts Besonderes. Worauf es ankommt, ist, dass man Wasserstoffzyanid aus ihnen machen kann.«
    »Großer Gott. Wie das Gift?«
    »Wie das Gift. Und einer meiner Leute hat sich Southern States angesehen. Es gibt keine Sicherheitsmaßnahmen. Dosen von den Chemikalien standen draußen im Freien herum, direkt an der Laderampe. Trotter hätte reinmarschieren und genug für eine Portion Gift nehmen können, mit der man ein Dutzend Leute umbringen kann, und niemand hätte ihn gesehen. Und raten Sie, wer die Außenanlagen der Firma gärtnerisch gestaltet hat?«
    »Trotter.«
    »Er wusste also über die Chemikalien Bescheid und wo sie aufbewahrt werden.«
    »Könnte das jeder machen? Das Zyanid?«
    »Anscheinend ist es nicht so schwer. Und Trotter als Gärtner sollte sich mit Chemikalien und Kunstdünger auskennen. Und vergessen Sie nicht, er war auch in der Armee, im ersten Golfkrieg. Viele von den Jungs dort haben Erfahrungen mit chemischen Waffen gesammelt.«
    Der Geschäftsmann schlug mit der Hand auf die Küchentheke. »Verdammt noch mal. Er hat

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