Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger
oder dass er nur seine Nummer geändert hatte, ansonsten aber immer noch an der alten Adresse wohnte. Sadie notierte sich die Straße und gab dem Barkeeper das Telefonbuch zurück.
Die Neugier plagte sie so sehr, dass sie beschloss hinzufahren. Natürlich war es gut möglich, dass Kent inzwischen fortgezogen war. Doch als sie vor dem Haus hielt und drinnen Licht sah, war sie ganz aufgeregt. Sie würde nicht eher schlafen können, bis sie wusste, ob er noch in dem Haus wohnte oder ob der neue Besitzer Kent Laskos gegenwärtige Adresse kannte.
Es regnete jetzt in Strömen, und als sie auf die Haustür zusteuerte, kam es ihr so vor, als liefe sie durch einen Wasserfall hindurch. Als sie gerade klopfen wollte, hörte sie hinter sich Schritte und drehte sich um. Ein Mann mit Schlüsseln in der Hand trat auf sie zu.
Sadie machte ein langes Gesicht. Dieser Typ war nicht Kent Lasko. Er war zwar blond, aber schmaler und größer und ein paar Jahre jünger als der Mann, dem sie im Haus der Toths begegnet war. Er trug einen Designer-Jogginganzug und kam offenbar gerade vom Joggen.
»Ich bin auf der Suche nach Kent Lasko. Er hat früher einmal hier gewohnt.«
»Er wohnt immer noch hier«, erwiderte der junge Mann. Er ging an ihr vorbei und öffnete die Tür.
»He, Kent, da will dich eine Dame sprechen«, rief er. Dann wandte er sich an Sadie. »Kommen Sie rein.«
»Ist schon gut«, sagte Sadie, die es vorzog, vor der Tür im Regen stehen zu bleiben.
»Wie Sie wollen.«
Der junge Mann ging ins Haus, bückte sich, band die Schnürsenkel seiner teuren Joggingschuhe auf und zog die tropfnasse Kapuzenjacke über den Kopf.
Kent Lasko kam im Flur um die Ecke. Bei Sadies Anblick klappte ihm vor Erstaunen kurz der Unterkiefer herunter, aber im nächsten Moment setzte er ein cooles, routiniertes Lächeln auf, und Sadie bekam eine Gänsehaut.
~ 5 ~
H allo, ich bin Kent, aber das wissen Sie vermutlich schon, da Sie mich ja offensichtlich aufgespürt haben.« Mit einem charmanten Lächeln reichte er ihr die Hand.
»Sie arbeiten in Trudys Haus, nicht wahr?«, fragte er. »Ich habe Sie fast nicht erkannt ohne Ihren blauen Astronautenanzug.«
Sadie nickte. »Ich bin Sadie Novak.« Zum Schutz vor dem Regen hielt sie die Hand über die Augen. »Ich habe versucht Sie anzurufen, aber Sie waren unter der angegebenen Rufnummer nicht zu erreichen.«
»Wir haben kürzlich unsere Nummer ändern lassen. Oh, und dieser Typ, der so gern im Regen joggt, ist mein Bruder Christian.« Kent nickte seinem Bruder zu. »Christian, Sadie hier reinigt gerade Grants Haus.«
Im ersten Moment machte Christian ein entsetztes Gesicht, fing sich aber wieder, sagte hallo und reichte ihr die Hand. Als Sadie sie schüttelte, bemerkte sie, dass er einen kurzen Blick auf ihr feuchtes T-Shirt warf.
»Schön, Sie kennenzulernen«, sagte er. »Die Toths waren reizende Leute. Es ist eine Schande, was passiert ist.«
»Ja, das ist es«, stimmte Sadie zu.
»Ich will mich rasch umziehen«, sagte er, entschuldigte sich und verschwand im Haus.
Für einen Moment herrschte peinliche Stille. Sadie war klar, dass sie Kent Lasko erzählen sollte, warum sie ihn ausfindig gemacht hatte, aber eigentlich hatte sie gar nicht damit gerechnet, ihn tatsächlich anzutreffen, deshalb war sie ein wenig hilflos.
»Es regnet ja in Strömen. Kommen Sie doch rein.« Kent machte eine einladende Geste und trat beiseite, um sie ins Haus zu lassen. »Mein Bruder liebt den Regen, aber ich persönlich finde, dass dieses Wetter nur etwas für verrückte Jogger und Enten ist.«
»Ist schon okay, wirklich«, erwiderte Sadie. Weil du entweder ein Plünderer oder ein Freak bist und keine der beiden Möglichkeiten mir gefällt, auch wenn du die blauesten Augen hast, die ich je gesehen habe.
»Wie kann ich Ihnen dann helfen, Miss Novak?«
»Sie können mir sagen, was Sie im Haus der Toths gemacht haben.«
»Ich hätte es Ihnen schon damals erklären sollen, aber ehrlich gesagt, hatte ich den Eindruck, dass Sie kein großes Interesse daran hatten. Vielleicht waren Sie ja zu sehr mit Ihrer Arbeit beschäftigt?«
»Ja.« Genau das, und weil ich dachte, du wärst ein Geist.
»Es ist kein Geheimnis, dass ich mit Trudy und Grant befreundet war. Wohl mehr mit Trudy, und ich war dort, um...«
»Aber Sie waren doch Grants Trauzeuge. Warum waren Sie dann enger mit Trudy befreundet?«
»Wow, Sie haben sich wirklich eingehend über mich erkundigt.« Amüsiert zog er die Augenbrauen hoch.
Sadies
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