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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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verpfändet oder sogar verloren haben.«
    Sadie betrachtete den Anhänger und war fasziniert von dessen antiker Schönheit. Die Smaragde, die im Kunstlicht des Restaurants leuchteten, waren in feines Gold gefasst. Sie beobachtete, wie Kent die Kette wieder einwickelte und
mit der Faust umschloss, bevor er sie zurück in die Tasche steckte.
    »Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie die Kette noch hatte, aber sie erzählte mir mal, dass sie sie in ihrem verschlossenen Aktenschrank aufbewahren würde, damit Grant sie nicht fand. Außerdem wusste ich, dass sich im Geräteschuppen ein Ersatzschlüssel befand. Also ging ich ins Haus und holte die Kette.«
    »Sie hätten Trudys Sachen nicht durchsuchen dürfen.«
    »Ich weiß«, gestand er. »Glauben Sie mir, es ist mir nicht leichtgefallen, das Haus zu betreten.« Er schluckte nervös. »Ich wollte wirklich nur Trudys Ruf bewahren. Sie hätte nicht gewollt, dass ihre Familie schlecht von ihr denkt, auch nicht nach ihrem Tod.«
    Sadie runzelte die Stirn. Irgendwie hatte sie Zweifel daran, dass Trudy in ihrem eigenen Haus herumspukte, weil sie sich Sorgen um ihren guten Ruf machte.
    »Was passiert ist, war entsetzlich. Gott, es hat mir das Herz gebrochen, als ich davon erfuhr.« Kent sprach mit bewegter Stimme und schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass Grant zu so etwas fähig ist.«
    Sadie dachte an Trudys Botschaft: Nicht Grant. Vielleicht war es einfach nur die komplette Leugnung der Tatsachen oder gar Wunschdenken. Doch irgendwie konnte Sadie beides nicht so recht glauben. Sie schauderte, trotz der Tasse mit heißem Kaffee in ihren Händen.
    »Das ist also Ihr Fulltime-Job? Den Dreck von Leichen beseitigen?«, sagte er und sah sie dabei eigenartig an.
    »Genau genommen handelt es sich um Tatortreinigung. Meist liegt ein Verbrechen vor oder ein ungeklärter Todesfall.
Scene-2-Clean ist meine eigene Firma. Ich habe sie vor ein paar Jahren gegründet.«
    »Wenn ich mir die Frage erlauben darf, wie in aller Welt kommt eine hübsche Frau wie Sie zu einem solch grässlichen Job?«
    Der warme Ton in seiner Stimme schaffte Vertrauen.
    »Meine Arbeit ist nicht gerade für jedermann geeignet, aber vermutlich hat der Job mich ausgesucht.«
    Er nickte, als ob das für ihn völlig logisch klänge.
    »Und was machen Sie?«, erkundigte sich Sadie höflich.
    »Ich bin Immobilienmakler.«
    Sie unterhielten sich über den boomenden Immobilienmarkt in Seattle, über das bevorstehende Spiel der Seahawks gegen die 49er, und schließlich kamen sie wieder auf Sadies Beruf zu sprechen.
    »Ich schätze, Ihre Arbeit ist nicht direkt von der Jahreszeit abhängig«, bemerkte er.
    »Das ganze Jahr über sterben Leute«, meinte Sadie.
    Sadie mochte Kent Lasko. Ihr gefiel seine ungezwungene Art zu sprechen, das auffallende Blau seiner Augen und sein muskulöser Körper. Je länger sie sich mit ihm unterhielt, desto weniger störte es sie, dass er mit Trudy Toth eine Affäre gehabt hatte. Schließlich ging sie das eigentlich gar nichts an.
    »Ich sollte jetzt besser gehen«, sagte sie und erhob sich.
    Kent stand ebenfalls auf und half ihr mit einer gewissen Vertrautheit, die ihr nicht gerade unangenehm war, in die Jacke. Sadie war enttäuscht, weil sie keinen Grund hatte, ihn nach seiner neuen Telefonnummer zu fragen.
    Kent hatte seinen Wagen ganz in der Nähe von ihrem geparkt.
Als Sadie gerade die Autotür öffnen wollte, rief er: »Würden Sie diese Woche mit mir zu Abend essen?«
    Bevor Sadie ein begeistertes Ja hinüberzwitscherte, überlegte sie kurz, ob sich die Einladung mit ihrer Arbeit im Toth-Haus vereinbaren ließ. Aber da Kent weder ihr Auftraggeber noch der Verstorbene war, dessen Überreste sie aufwischen musste, gab es keinen Grund abzulehnen. Die nagenden Selbstzweifel räumte sie aus, indem sie sich vornahm, sich mit ihm in einem Restaurant zu treffen, in dem sie ganz sicher nicht allein wären.
    »Sehr gern.«
    Sie verabredeten sich für den übernächsten Abend, tauschten ihre Telefonnummern aus, und dann setzte sich Sadie hinters Steuer und fuhr nach Hause. Unterwegs sang sie ein Liebeslied im Radio mit, und nicht einmal der kalte Platzregen konnte ihre gute Laune trüben.
    Wie versprochen stand Sadie früh auf und fuhr zum Toth-Haus, aber Zack war schon vor ihr dort. Offenbar wollte er Arbeit aufholen, wofür Sadie ihm dankbar war.
    »Heute Morgen sind wir der Konkurrenz voraus«, sagte er.
    Sadie sah sich im Schlafzimmer um. Ohne den dicken Schutzanzug

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