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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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mindestens hundert Riesen im Wert gestiegen. Es kann nicht schaden, es noch ein Weile zu behalten.«
    »Sicher, aber wir wissen beide, dass das nicht der Grund ist, weshalb du das Haus behalten willst«, bemerkte Dawn trocken. »Wir vermieten Brians Haus jetzt schon seit fünf Jahren. Ich habe mit Mom und Dad gesprochen, und sie sind mit einem Verkauf einverstanden. Aber wenn du noch nicht dazu bereit bist, dann sag es.«
    »Ich bin nicht bereit«, erwiderte Sadie in scharfem Ton.
    »Gut«, lautete Dawns knapper Kommentar.
    »Weißt du noch, wie stolz Brian auf dieses Haus war?«, sagte Sadie. »In meinen Augen war es ein Dreckloch, aber er war der Ansicht, es habe Stil.«
    »Ja, aber seine Vorstellung von Stil bedeutete, dass wir beide an den Wochenenden renovieren mussten.«
    »Aber er hatte recht. Es sah am Ende fantastisch aus.«
    »Ja.«
    Nach einer Weile brach Dawn das Schweigen.
    »Übrigens gibt Chloe für uns am 1. März eine Verlobungsparty. Sie sagte, du hättest noch nicht auf ihre Nachricht geantwortet, ob dir das Datum passt.«
    »Du bist doch erst seit ein paar Tagen verlobt. Ich verstehe nicht, warum du unbedingt noch eine Party feiern musst.«
    »Weil es Spaß macht.«

    »Nun, einige von uns müssen arbeiten und haben keine Zeit zum Feiern. Außerdem hatte ich gehofft...« Dass du zur Besinnung kommst und deine Verlobung löst. Dann gäbe es keine Party. »Ach, vergiss es.«
    »Was hattest du gehofft?«
    »Dass du die Dinge langsamer angehst.«
    Es entstand eine Pause, und Sadie dachte, Dawn würde tatsächlich über ihre Worte nachdenken, doch dann bemerkte sie, dass das Gespräch unterbrochen war. Als Dawn zurückrief, kochte sie vor Wut.
    »Noel und ich werden heiraten. Du musst ja nicht vor Freude an die Decke springen, aber es wäre schon nett, wenn du dich damit abfinden und wenigstens so tun könntest, als würdest du dich für mich freuen.«
    »Ich möchte das nicht am Telefon besprechen«, sagte Sadie. »Lass uns ein andermal darüber reden.«
    Dawn willigte nur ungern ein, und Sadie entschuldigte sich rasch und beendete das Gespräch.
    Zu Hause war Sadie rastlos. Sie duschte, zog sich um und ging hinaus in den Regen. Sie musste weg von hier. Diesmal nahm sie ihren eigenen Wagen – niemand sah gern den Lieferwagen von Scene-2-Clean in der Einfahrt eines Nachbarn stehen.
    Sadie parkte vor dem Haus in der Hawkins Avenue, öffnete die Tür mit ihrem Ersatzschlüssel und trat ein. Das Haus hatte etwas Gemütliches. Ihre Schritte hallten in den leeren Räumen wider, und sie machte nur ein paar Lampen an. Als Miteigentümerin des Hauses konnte sie ruhig einen Rundgang machen, solange es leer stand.
    Nur weil Maureen sich um das Haus kümmert, dachte Sadie,
sollte man trotzdem seiner Verpflichtung nachkommen und es von Zeit zu Zeit inspizieren.
    Brians altes Haus hatte diesmal fast einen Monat leer gestanden, und Maureen hatte die Wände für die neuen Mieter frisch streichen lassen. Als Sadie die Augen schloss und den Farbgeruch einatmete, erinnerte sie sich daran, wie sie Brian beim Renovieren geholfen hatte. Bei ihrem Rundgang bemerkte sie, dass auch die Teppiche frisch gereinigt waren. Das Haus sah gut aus, aber die Raffgardinen in der Küche und die hellen, neutralen Jalousien hätte Brian gehasst, denn er hatte kräftige, satte, dunkle Farbtöne geliebt.
    Sadie warf einen Blick in den Garten und lächelte bei dem Gedanken, dass Brian neben dem Zaun eine Kletterwand hatte errichten wollen.
    Sie lief den Flur entlang, ging durchs Schlafzimmer und betrat nach kurzem Zögern das kleine Badezimmer. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie den Raum so vor sich, wie sie ihn an dem Morgen vor fünf Jahren vorgefunden hatte: ein Gewehr auf dem Boden und Brians lebloser, stark verwester Körper in der Badewanne sowie Spritzer von Blut und Gehirnmasse als makabres Todesszenario an den Wänden.
    Sadie stieg in die Wanne, in der Brian gelegen hatte. Die schmerzliche Erinnerung versetzte ihr einen Stich ins Herz. Wie so viele Selbstmörder hatte er wahrscheinlich gedacht, es gäbe keine große Schweinerei, wenn er es in der Badewanne tat. Die meisten hatten keine Ahnung, was für ein Blutbad angerichtet wurde, wenn eine Kugel den Kopf eines Menschen zerfetzte.
    Sadie zog die Beine dicht an die Brust und wartete. Im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass Brians Geist nicht erscheinen
würde. Er war ihr noch nie erschienen, aber dennoch wünschte sie es sich sehnlichst.
    Nach ein paar Minuten ließ sie den

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