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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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Kopf auf ihre Knie sinken und stöhnte leise. Es war eine grausame Ironie des Schicksals, dass sie nicht mit Selbstmördern reden konnte, als ob Gott sie aus Spaß mit ihrer Begabung gestraft hätte. Sie schluchzte vor Kummer und zitterte am ganzen Körper. Nach einer Weile hatte sich ihre ganze Energie mit einem Atemzug in Luft aufgelöst, und nur noch der Schmerz blieb übrig.
     
    Als das Telefon klingelte, dachte Sadie für einen Moment, sie läge noch immer in Brians Badewanne und nicht zu Hause in ihrem Bett. Sie brauchte ein paar Sekunden, um sich zu orientieren und nach dem Telefon auf dem Nachttisch zu tasten.
    »Hallo?«
    »Wer war der Witzbold, der mit Blut etwas an die Wand geschrieben hat?«, erkundigte sich Zack. Er klang verärgert. Es war nicht gerade toll, auf diese Weise geweckt zu werden.
    »Du bist wieder da? Und schon bei der Arbeit?«, fragte Sadie, schwang die Beine aus dem Bett und warf einen kurzen Blick auf die Uhr. »Oh mein Gott, es ist ja fast Mittag!«
    Sie sprang auf und zog, während sie telefonierte, ihren Schlafanzug aus.
    »Ja, ich bin heute Morgen zurückgekommen und habe beschlossen, gleich hierherzufahren. Ich dachte, du hättest zwischenzeitlich vielleicht noch einen weiteren Auftrag bekommen.«
    »Nein, ich habe verschlafen.« Sie hatte noch nie verschlafen.
Verdammt, sie schlief kaum einmal eine Nacht durch. »Wie geht es deiner Mutter?«
    »Gut. Es war ein unkomplizierter Bruch. In ein paar Wochen ist sie wieder auf den Beinen.«
    »Großartig.« Sadie nahm das schnurlose Telefon mit ins Badezimmer und drehte die Dusche auf. »Ich bin in einer halben Stunde da.«
    »Sollte mich diese Mitteilung an der Wand in irgendeiner Form interessieren?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
     
    Mit noch feuchten Haaren zog Sadie den Schutzanzug über ihre Kleidung und machte im Gehen den Reißverschluss zu. Zack hatte die Hintertür nicht abgeschlossen, und darüber ärgerte sie sich höllisch.
    »Hier könnte jeder reinspazieren«, zischte sie und dachte dabei an Kent Lasko.
    »Entschuldigung, ich dachte, ich hätte abgeschlossen«, sagte Zack, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. Er war gerade dabei, mit einem Messer den blutbefleckten Stoff systematisch vom Sofa zu entfernen.
    »Du solltest vorsichtiger sein.«
    Zack gab keine Antwort, sondern schnitt unwirsch in den Stoff. Er war offensichtlich sauer auf sie.
    »Ich werde dann mal oben weitermachen.« Sadie hielt kurz inne. »Ich bin froh, dass es deiner Mom gut geht. Schön, dass du wieder da bist.«
    Zack warf einen Blick auf die Wand, auf die Trudy ihre Botschaft gekritzelt hatte, und Sadie beantwortete die Frage, die sie an seinem Gesicht ablesen konnte.

    »Das war Trudy.«
    Er richtete sich in der Hocke auf und verschränkte die Arme über der Brust. »Du hast vorher noch nie eine schriftliche Botschaft erhalten, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Mir ist es viel lieber, wenn sie mit dir reden«, murmelte er. »Wenn nur du hören kannst, was sie sagen. Dann fällt es mir leichter, so zu tun, als wärst du verrückt.«
    Sein Blick verriet, dass er es ernst meinte.
    »Sei mal ehrlich – wenn ich normal wäre, würdest du dich doch bloß langweilen.«
    Er brummte so etwas wie, Langeweile sei nicht immer etwas Schlechtes.
    Als Sadie kurze Zeit später das Schlafzimmer betrat, schien Trudy bereits auf sie zu warten. Trudy begrüßte sie mit dieser seltsamen Daumen-nach-oben-Geste, und Sadie erwiderte den Gruß mit dem Victory-Zeichen.
    »Wissen Sie, Sie müssen einfach nur loslassen«, sagte Sadie freundlich. »Sie gehören nicht mehr hierher.«
    Als einzige Reaktion ging Trudy zu der Ecke des Zimmers, wo der Teppich blutverkrustet war, und rieb ihren Finger an dem geronnenen Blut. Sadie spürte Wut in sich aufsteigen.
    »Nein!«, rief sie und wollte Trudy daran hindern, wieder etwas an die Wand zu schreiben. Doch so weit kam es gar nicht. Frustriert trommelte Trudy mit den Fäusten auf den Boden, ohne dass ein Laut zu hören war, und dann war sie plötzlich wieder verschwunden.
    Sadie war froh darüber. Es war einfacher, hier sauber zu machen, wenn kein verrückter Geist in der Nähe war, und je
eher sie mit der Arbeit fertig wurde, desto besser. Dieses Haus ging ihr allmählich auf die Nerven.
    Rasch arbeitete sie sich durch das Schlafzimmer, Trudy belästigte sie dabei nicht mehr. Als sie die mit Teppichresten gefüllten Abfallbehälter nach unten trug, bemerkte sie, dass Zack sämtliche Spuren von Trudys Botschaft bereits entfernt

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