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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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tatsächlich von seiner Verlobten, dass sie sich mit keinem anderen Mann mehr einlässt?«
    »Lass den Sarkasmus. Ich glaube nicht, dass ich das kann. Ich brauche John. Wie die Luft zum Atmen.«
    »Hör auf mit diesem theatralischen Getue.« »Ich meine es ernst. Ich hatte dieses Gefühl noch bei keinem Mann. Auch nicht bei Noel.«
    »Bist du sicher, dass du Lust nicht mit Feigheit verwechselst?«
    »Aber was ist, wenn es Liebe ist?« Dawn schüttelte den Kopf. »Wenn es das einzig Wahre ist? Ich werde es nie wissen, wenn ich mir nicht die Zeit nehme, es herauszufinden.«
    »Und du hast erwartet, dass Noel damit einverstanden ist?«
    »Ich wollte nur ein wenig Abstand. Etwas Zeit zum Nachdenken. Aber für Noel hieß es, alles oder nichts, und ich sollte mich gleich entscheiden.« Ihr versagte die Stimme. »Er ist ausgezogen, Sadie. Ich hatte nicht einmal Gelegenheit, ihm zu sagen, wie leid es mir tut. Er wohnt jetzt bei einem Freund, und ich soll ihn nicht anrufen.«
    »Das tut mir leid.«
    »Nein, tut es nicht. Du hast Noel nie gemocht«, erwiderte Dawn unerwartet heftig.
    »Das ist nicht wahr.«
    »Ach, komm. Du hast doch immer das Gesicht verzogen,
wenn du ihn gesehen hast, so als wäre dir seine Gegenwart unangenehm.«
    »Ehrlich gesagt, hatte ich ein Problem damit, dass Noel Brian so ähnlich sieht. Aber mittlerweile bin ich darüber hinweg.«
    Dawn fiel der Unterkiefer herunter. »Warte mal – Noel sieht Brian doch überhaupt nicht ähnlich. Abgesehen von den blonden Haaren. Ach ja, und vielleicht die Nase. Beide haben auch so ziemlich dieselbe Größe... Oh, mein Gott! Du glaubst doch nicht, dass ich mir Noel wegen seiner Ähnlichkeit mit Brian ausgesucht habe?«
    »Ja. Nein. Ach, ich weiß es nicht.« Sadie schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Wie gesagt, das war mein Problem. Ich habe allerdings eingesehen, dass es Unfug ist.«
    »Ich muss es Noel sagen. Er sollte erfahren, dass ich vielleicht die ganze Zeit...«
    »Dass du ihn dir ausgesucht hast, damit er den Platz deines toten Bruders einnimmt? Reizend. Nur weiter so. Vielleicht kannst du ihm auch gleich sagen, dass er im Bett eine Niete war. Trete zu, solange er am Boden liegt.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Hab ich.«
    Dawn kniff die Augen zusammen und sah Sadie ernst an.
    »Du bist dir deiner Sache heute ja wohl sehr sicher. Wie geht es dir eigentlich?« Dawn tippte auf ihre Brust. »Ich meine, hier drin.«
    Sadie war klar, dass Dawn von der Trauer über Brians Selbstmord sprach.
    »Besser.« Sadie atmete so tief aus, als hätte sie fünf Jahre
lang die Luft angehalten. »Zumindest so lange, bis du Mom und Dad erzählt hast, dass ihr eure Verlobung gelöst habt.«
    Dawn zuckte zusammen. »Bitte sag, dass du mitkommst, wenn ich es ihnen erzähle.«
    Sadie wollte sich zuerst drücken, doch dann begleitete sie Dawn, um sich von ihren eigenen Problemen abzulenken. Unterwegs hielten sie vor dem Laden an der Ecke. Sadie kaufte für sich und ihre Schwester ein paar Schokoriegel für die Fahrt und für ihre Eltern fettarme Soja-Eiskrem, um den Schock ein wenig abzumildern.
    »Ich glaube nicht, das wir was zu essen mitbringen müssen«, meinte Dawn.
    »Vertrau mir. Ich kenne mich mit solchen Dingen aus. Süßes hilft immer.«
    Sie hatten vorher bei ihren Eltern angerufen und erfahren, dass ihr Vater zwar heute noch Golf spielen wollte, aber erst in ein paar Stunden Abschlag hatte, und dass ihre Mutter eine Nachbarin zu Besuch hatte, die aber bald wieder gehen würde. Deshalb sagten sie, die Mädchen sollten ruhig vorbeikommen.
    Ihre Mutter begrüßte sie an der Tür, und während sie Sadie umarmte, flüsterte sie ihr hastig ins Ohr: »Meine Nachbarin glaubt, du betreibst ein Reinigungsunternehmen für Seattles High Society. Das ist einfacher zu erklären als dein richtiger Job.«
    Sadie warf ihrer Mutter einen gequälten Blick zu, doch angesichts der Bombe, die Dawn platzen lassen wollte, ließ sie diese Kränkung ohne Kommentar durchgehen. Sadies Mutter ging voraus in die Küche, vorbei an ihrem Mann, der im Wohnzimmer vor dem Fernseher saß. Er winkte seinen Töchtern
kurz zu – oder vielleicht wollte er sie mit dieser Geste auch nur verscheuchen, damit sie nicht vor dem Fernseher stehen blieben und ihm die Sicht versperrten.
    Marilyn von nebenan war begeistert, Sadie und ihre Schwester kennenzulernen, und blieb deshalb länger. Sadie hatte keine Lust auf Small Talk, und schließlich sah Marilyn auf die Uhr und erklärte, sie müsse jetzt

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