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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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wirklich gehen.
    Als sie aufstand, sagte sie zu Sadie: »Sie haben einen wirklich ausgefallenen Job. Ihre Mutter hat mir erzählt, dass Sie richtig erfolgreich sind. Ich bin sehr neugierig. Putzen Sie auch für bekannte Millionäre in Seattle?«
    »Wir putzen so ziemlich hinter jedem her«, erwiderte Sadie.
    Ihre Mutter begleitete ihre Nachbarin rasch hinaus und warf Sadie hinter Marilyns Rücken einen wütenden Blick zu.
    »Zum Donnerwetter, Sadie, musst du dich unbedingt so benehmen?«, beklagte sich ihre Mutter, nachdem sie sicher war, dass sich Marilyn außer Hörweite befand. »Ich kann den Leuten doch nicht sagen, was du wirklich machst.«
    Sadie lachte. »Wieso nicht, Mom? Meinst du, die sterben nicht auch eines Tages?«
    »Hoffentlich sterben sie dann mit etwas Würde und benötigen deine Dienste nicht«, sagte sie und rümpfte die Nase.
    »Ich geb’s auf.« Sadie seufzte und sah zu ihrer Schwester hinüber. »Dawn hat euch etwas zu sagen. Ich bin nur zur moralischen Unterstützung mitgekommen.«
    Ihre Mutter machte große Augen. »Oh mein Gott, du bist doch nicht etwa krank? Hast du Krebs? Murray, komm her«, rief sie ins Wohnzimmer, »irgendwas stimmt nicht. Ich glaube, Dawn hat Krebs!«

    »Was? Nein! Ich hab keinen Krebs«, entrüstete sich Dawn.
    Sadie kicherte, beugte sich nach vorn und flüsterte ihrer Schwester ins Ohr: »Na los. Wenn du ihnen sagst, dass du schwer krank bist, werden sie es leichter schlucken.«
    Sadies Vater kam in die Küche und sah seine drei Frauen an.
    »Was soll das Geschrei?«
    »Setz dich. Dawn hat uns etwas Wichtiges zu sagen«, erklärte seine Frau und hielt die Hände vor den Mund. »Oh mein Gott, du bist schwanger!«
    »Nein!« Dawn holte tief Luft und platzte heraus: »Noel und ich haben uns getrennt.« Und als Erklärung oder um ihr Gewissen zu erleichtern, setzte sie hinzu: »Ich habe Schluss gemacht.«
    Ihr Vater nickte. »Okay. Solange du glücklich bist.« Er stand auf und wollte gehen, aber seine Frau warf ihm einen dieser vernichtenden Novak-Blicke zu, und er setzte sich wieder hin.
    »Warum hast du Schluss gemacht? Er war doch so ein netter Junge«, jammerte ihre Mutter.
    »Er ist um die dreißig, Mom, und ganz bestimmt kein Junge mehr«, merkte Sadie an.
    »Ich hab einen anderen Mann kennengelernt«, erklärte Dawn eilig. »Er heißt John. Ich hab mich in ihn verliebt.«
    Ihre Mutter machte ein Gesicht, als hätte man ihr eine Ohrfeige verpasst. Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Dann fing sie an zu weinen, und große Krokodilstränen kullerten über ihre Wangen.

    »Es gibt Schlimmeres«, meinte Sadie. »Sie hätte auch Krebs haben können.«
    »Das ist nicht komisch«, knurrte ihre Mutter und begann ernsthaft zu weinen. »Es sollte doch so eine schöne Hochzeit werden!«, jammerte sie.
    Dawn versuchte sie zu trösten, während Sadie und ihr Vater mit betretenen Mienen dasaßen. Schließlich stand Sadie auf und holte für jeden eine Portion Soja-Eiskrem.
    Ihr Vater aß einen Löffel voll und schob dann das Eis beiseite.
    »Das schmeckt wie geschmolzenes Styropor. Mit etwas Schlagsahne und Schokoladensoße ist es vielleicht ganz passabel.«
    Sadie ignorierte ihn. Als es so aussah, als würden die Tränen ihrer Mutter nie versiegen, sagte sie laut: »Hat Dawn schon erwähnt, dass John Arzt ist?«
    Ihre Mutter nahm sich ein Papiertaschentuch und trocknete sich damit die Augen. »Wirklich?«
    Dawn nickte.
    »Wird er sich zur Hälfte an den Kosten für die Hochzeit beteiligen?«, fragte ihr Vater.
    »Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt«, meinte Dawn. »Aber wenn es so weit ist, wird er sicher nichts dagegen haben, die Hälfte zu bezahlen.«
    »Dann ist es gut«, erklärte ihr Vater. Er stand auf, ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich wieder vor den Fernseher.
    Für Sadie und Dawn war es nicht so einfach. Sie mussten ihrer Mutter versprechen, in der darauffolgenden Woche zum Abendessen zu kommen und mit ihr zusammen
shoppen zu gehen, um sich aus ihren Fängen zu befreien.
    Als sie wieder in Dawns Wagen saßen, lehnte sich Sadie auf dem Beifahrersitz zurück und pfiff leise vor sich hin.
    »Alles in allem ist es besser gelaufen, als ich dachte.«
    Dawn stimmte ihr zu, und auf der Rückfahrt hörte sich Sadie an, was ihre Schwester von dem neuen Job erzählte. Sadie löcherte Dawn mit Fragen über diese sogenannte neue Liebe ihres Lebens, aber ihre Schwester gab keine Einzelheiten preis. Bei näherer Betrachtung musste Sadie

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