Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger
abgestellt, oder er war zu Fuß unterwegs. Davor hat er mich mal in einem grünen Toyota verfolgt.«
»Petrovich hat so was erwähnt. Unsere Jungs halten nach ihm Ausschau, egal ob er zu Fuß oder in einem grünen Toyota unterwegs ist. Wir finden ihn ganz bestimmt.«
Sadie seufzte, hielt die Tränen zurück und starrte wieder auf die Wohnzimmerwand.
»Grün wäre nicht schlecht, aber nicht zu dunkel. Vielleicht ein zartes Meergrün.«
»Wie bitte?«
»Die Farbe.«
»Alles in Ordnung, Ma’am? Brauchen Sie einen Arzt?«
»Vielleicht brauche ich Urlaub. Ich glaube, ich kann mit der Massage nicht bis nächste Woche warten.«
»Wissen Sie, mein Bruder bildet Rettungshunde aus. Sie könnten sich einen als Wachhund anschaffen.«
»Ich hab ein Kaninchen. Hairy und ich sind uns einig, dass ein Hund keine gute Idee wäre.«
»Sogar ein gut erzogener Hund würde bei dem Geruch eines Kaninchens in Versuchung kommen«, gab er zu. »Aber Sie könnten Ihr Kaninchen in einen Käfig oder in ein anderes Zimmer sperren.«
Sadie beobachtete, wie Hairy zu seinem Körbchen hoppelte und sich zu Klein-Hairy kuschelte.
»Ich glaube, Hairy einzusperren täte uns beiden nicht gut.«
Der Beamte gab Sadie die Visitenkarte seines Bruders.
Sadie betrachtete die Karte und lächelte. »Kalvin Newton. Aha. Ich bin mit einem Kalvin Newton zur Schule gegangen, aber der schrieb sich mit C.« Sie schaute auf. »Danke für die Adresse. Ich verspreche, ich werde ernsthaft darüber nachdenken.«
Als Petrovich eintraf, sprach er zuerst mit den Beamten, die die Umgebung absuchten, und danach mit Sadie. Aber er war keine große Hilfe. Die Polizei hatte Kent Lasko bis jetzt noch nicht gefunden, und inzwischen konnte er sonst wo sein. Kents Bruder Christian war allein zu Hause gewesen
und hatte behauptet, Kent schon seit Tagen nicht mehr gesehen zu haben. Offenbar war er regelrecht geschockt, als er erfuhr, dass sein Bruder nicht beim Skilaufen in Tahoe war.
Nachdem Petrovich und die anderen Beamten fort waren, überprüfte Sadie noch mal sämtliche Fenster und Türen und schaltete die Alarmanlage ein, wie Petrovich ihr geraten hatte. Anschließend diskutierte sie lange mit Zack am Telefon und versprach, das Haus nicht zu verlassen. In dieser Hinsicht bestand keine Gefahr. Sadie war völlig erschöpft. Obwohl es erst Nachmittag war, legte sie sich ins Bett, zog die Decke bis unters Kinn und las einen Liebesroman, der schon seit Monaten auf ihrem Nachttisch lag.
Nach einer Weile nickte sie ein und träumte von einem blonden Mann mit Waschbrettbauch und einer Vorliebe für Schlagsahne. Doch leider wurde ihr erotischer Traum durch das Klingeln des Telefons unterbrochen. Sadie steckte den Kopf unter ihr Kissen und versuchte, wieder einzuschlafen, aber durch den Lautsprecher des Anrufbeantworters hallte eine Frauenstimme durchs Haus.
»Sadie, hier ist Maeva. Gehen Sie ans Telefon. Ich weiß, dass Sie da sind.« Es folgte eine kurze Pause. »Wenn Sie nicht rangehen, rufe ich alle fünf Minuten an, bis Sie sich melden.«
Mit einem ärgerlichen Seufzer warf Sadie das Kissen von sich und griff nach dem Hörer.
»Warum belästigen Sie nicht jemand anders mit Ihrer übersinnlichen Wahrnehmung?«, fragte Sadie.
»Das war keine übersinnliche Wahrnehmung. Ich bin vor einer Stunde an Ihrem Haus vorbeigefahren und hab die vielen Polizisten gesehen. Was ist los?«
»Jemand hat versucht, bei mir einzubrechen. Und jetzt geh ich wieder ins Bett.«
»Wie können Sie schlafen gehen, nachdem bei Ihnen eingebrochen wurde?«
»Er war nicht im Haus. Es war Kent Lasko. Er ist hinter dem Haus herumgeschlichen und wollte mit mir reden.«
»Ein Glück, dass Sie die Polizei gerufen haben. Haben Sie herausgefunden, warum er Trudy und Grant getötet hat?«
»Nein«, sagte Sadie gelassen. »Da er mich wahrscheinlich umgebracht hätte, hab ich ihn nicht auf einen Tee hereingebeten.«
»Seien Sie nicht so griesgrämig.« »Ich hatte einen harten Tag. Ich gehe jetzt wieder schlafen, und ich hoffe, dass mir im Traum ein muskulöser Callboy begegnet, der mir zu Diensten steht.«
»Schön, aber ich möchte, dass Sie mir helfen, noch mal mit Grant in Kontakt zu treten. Er stört weiterhin meine Séancen. Seine Botschaften sind allerdings so wirr, dass sie keinen Sinn ergeben. Werden Sie mir helfen?«
»Ich bin grade nicht in der Stimmung, anderen zu helfen.«
»Aber Sie könnten dabei auf Dinge stoßen, die Kents Schuld beweisen und ihn hinter Gitter bringen.«
Sadie
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