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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Ich meine, im Ernst: ›Kommt mit ihren Köpfen zurück oder überhaupt nicht!‹? Wann hat es je Drohungen gebraucht, uns zu motivieren? Wann haben wir das Projekt je im Stich gelassen?«
    »Vivienne jagt mir Angst ein«, murmelte Erik. »Ich mag das bei einer Frau.«
    Natasha warf ihm ihren vernichtendsten Blick zu, aber er kümmerte sich nicht darum. Er dachte schon über Dinge nach, an die sie nicht gerne dachte.
    Vivienne MacAbre war das derzeitige Oberhaupt des Crowley-Projekts. Natürlich war das nicht ihr richtiger Name. In den Kreisen, in denen sich die Agenten des Projekts bewegten, hieß, den wahren Namen von etwas zu kennen, Macht darüber zu besitzen. Vivienne war eine schlanke, große Frau Anfang vierzig, mit olivfarbener Haut, scharfen, düsteren Zügen und einer großartigen Mähne lockigen, dunklen Haars. Es wurde allgemein angenommen, sie sei griechischer Abkunft, aber natürlich wusste niemand etwas Genaueres. Sie war auf die übliche Weise zum Oberhaupt des Projekts geworden, indem sie ihren Vorgänger ermordet hatte. Wenn man sich selbst nicht vor Untergebenen schützen konnte, dann war man nicht als Chef des Projekts geeignet. Und das hatte immer sehr fest an das Überleben der Stärksten geglaubt. Sicher hatte keiner versucht, Vivienne umzubringen, seit sie Oberhaupt geworden war. Obwohl Natasha sich manchmal gestattete, ein wenig zu träumen, von dem, was noch alles in Zukunft geschehen mochte. Aber sie achtete sorgfältig darauf, von so etwas nur in angemessener Entfernung vom Hauptquartier zu träumen, das sich in einem schmucklosen anonymen Hochhauskomplex im Zentrum von London befand.
    Die Leute waren immer sehr vorsichtig mit dem, was sie in der Nähe von Vivienne MacAbre taten und sagten; die, die das nicht taten, zeigten eine verstörende Tendenz, spurlos zu verschwinden. Manchmal direkt vor der Nase anderer.
    Beim Briefing hatten Natasha und Erik steif und aufmerksam in ihren Lehnstühlen gesessen, während Vivienne ihnen die Informationen zu ihrer Mission mit einer wie üblich ruhigen Stimme mitteilte, die einem leichte Schauder über den Rücken jagte. Offenbar fand gerade etwas sehr Wichtiges unten im U-Bahnhof Oxford Circus statt, und das Projekt wollte es haben. Was auch immer es war. Also wurden Natasha und Erik beauftragt, JC und sein Team zu zerstören und alles von Interesse zu erbeuten, was das Carnacki-Team vielleicht entdeckt hatte. Natasha und Erik hatten beide den Eindruck, dass noch mehr hinter der Aufgabe steckte, aber sie wussten, dass sie besser nicht danach fragten. Das Crowley-Projekt operierte auf einer ganz strikten Nur-was-man-wissen-muss-Basis. So meinte Natasha später auch, als sie außerhalb von Vivienne MacAbres Büro in Sicherheit waren, zu Erik, dass, was auch immer am Oxford Circus vor sich ging, wohl kaum sehr wichtig sein konnte, denn dann hätte das Carnacki-Institut sicher eines ihrer besten Teams geschickt. JC und seine Leute waren gut, aber die drei waren doch allenfalls ein B-Klasse-Team.
    Natasha und Erik standen nun am oberen Treppenabsatz und betrachteten die stille Szenerie vor ihnen. Die Intensität der Stille und das Schweigen um sie herum waren verführerisch. Natasha lächelte Erik plötzlich an.
    »Ich zeig dir meins, wenn du mir deins zeigst. Welche tollen neuen Spielzeuge hast du diesmal mitgebracht, du widerlicher kleiner Mann?«
    Erik lächelte listig zurück und wühlte in den ausgebeulten Taschen seines Anzugs herum. Er vermied Natashas Blick. Momente wie diese waren es, die einer echten Beziehung in seinem Leben am nächsten kamen, und sie machten ihn nervös. Er fischte eine 375er-Magnum aus der Tasche, die so groß war, dass sie eigentlich gar nicht in diese Tasche hätte passen dürfen. Er überlegte kurz, ob er den berühmten Monolog aus Dirty Harry aufsagen sollte, aber er wusste, dass seine Stimme nicht geeignet war, die beabsichtigte Wirkung zu erzielen.
    »Wie typisch«, murmelte Natasha süßlich. »Ein kleiner Mann und eine große Knarre. Weißt du, das ist immer ein Kompensations-Ding.«
    »Wie typisch für eine Frau«, gab Erik zurück. »Immer denken sie, es kommt nur auf die Größe an.«
    Er steckte die Magnum weg und zog aus einer anderen Tasche einen vergilbten Knochen hervor, kaum 10 Zentimeter lang. Tief in den Knochen eingegraben waren seltsame, verschlungene Muster, die sich wanden und wirbelten, wenn man sie lange genug ansah.
    »Ein Zeigeknochen der Aborigines«, sagte Erik stolz. »Und kein alltäglicher –

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