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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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schrecklichen Dinge zu sehen, die sie dem zerbrechlichen Körper angetan hatte. Der Mann war das Spukobjekt, nichts sonst.
    Und dann war er wieder da, unverletzt, und stand wieder an der Bahnsteigkante, um auf seinen Zug zu warten. Die letzten Momente seines Lebens wiederholten sich, für immer und ewig. Er war in der Hölle gefangen, die er sich selbst geschaffen hatte. Natasha und Erik sahen ein paar Mal zu, wie der Geist sich selbst tötete, bis es sie langweilte.
    »Könnte eine Steinaufnahme sein«, sagte Erik kritisch. »Nichts als eine Aufzeichnung. Willst du, dass meine kleine Katzentrickkiste das mal untersucht?«
    »Nicht nötig«, gab Natasha zurück. Sie lächelte und es war kein freundliches Lächeln. »Das war ein Selbstmord, also blieb ein kleiner Teil von ihm hier im Moment gefangen. Ein Teil seines Bewusstseins oder seiner Seele – was auch immer dir besser gefällt – ist für immer hier; ewiges Leiden. Und das will ich haben.«
    Sie schlenderte vor und konnte dabei ihren Eifer kaum kontrollieren. Sie stellte sich direkt neben den Geist und konzentrierte ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn. Und als sie sich für ihn so real gemacht hatte wie der herannahende Zug, tippte sie ihm leicht auf die Schulter, gerade, als er springen wollte. Er wirbelte verwirrt herum und sah sie direkt an. Er sah ihr in die Augen, und schrie, als er erkannte, was darin stand. Natasha umarmte ihn und drückte ihre hungrigen Lippen auf seinen kreischenden Mund und dämpfte so das Geräusch.
    Im Gegensatz zu dem Obdachlosen zuvor wehrte sich der Geist des Selbstmörders wie ein Wilder gegen sie. Er hatte die Art und den Zeitpunkt seines Todes selbst gewählt, und er wollte verdammt sein, wenn man ihm das stahl. Er wand sich in ihren Armen und widerstand ihr mit aller Willenskraft, aber das hielt Natasha nicht auf, es bremste sie nicht einmal. Weil sie ein Telepath der Klasse zehn war, eine erfahrene Seelenfresserin und er nichts weiter als ein trauriges, kleines Gespenst. Sie verschlang ihn ganz, auch das kleinste Stück von ihm, bis da nichts mehr in ihren Armen war. Langsam richtete sie sich wieder auf und wischte sich den Mund mit ihrem Handrücken ab.
    »Du kleiner Schlingel«, sagte sie atemlos. »Ich liebe ein wenig Vorspiel ...!«
    Erik applaudierte ausgiebig. Man konnte in Natashas Nähe nicht ständig schockiert sein, es wurde zu anstrengend. »Es ist einfach wunderbar, einen Profi bei dem zuzusehen, was sie am besten kann. Wenn wir schon davon reden: Vielleicht können wir jetzt mit dem weitermachen, wozu wir überhaupt hier unten sind.«
    »Nein«, sagte Natasha. »Ich bin noch nicht fertig. Er war als Vorspeise gerade gut genug, aber ich habe immer noch Hunger.« Sie wandte sich plötzlich um und warf Happy einen bösen Blick zu. »Du! Hör auf, dich gegen mich zu wehren! Oder ich werde Erik noch ein bisschen mit dem Wissenschaftsmädchen spielen lassen. Und jetzt hilf mir. Finde mir etwas Besseres, Befriedigenderes. Du selbst siehst langsam nämlich richtig appetitlich aus, kleiner Mann ...«
    Dann unterbrach sie sich und wandte sich wieder um. Etwas hatte sich auf dem Bahnsteig geändert, sie konnte es fühlen. Selbst Eriks Kopf war herumgefahren und hielt nach etwas Ausschau, das er spüren, wenn auch nicht benennen konnte. Natasha sah sich langsam um und hielt dann inne, als sie bemerkte, dass sich auf dem Poster neben ihr etwas geändert hatte. Es sah nicht mehr wie ein Poster aus. Die grellen Farben auf der gemalten Werbung waren lebendig geworden und hatten an Tiefe gewonnen. Sie wirkten deutlicher und wirklicher, wie ein Fenster in eine andere Welt.
    Natasha ging langsam wieder dahin zurück, wo Erik stand und brachte damit den Katzencomputer zwischen sich und das seltsam veränderte Poster.
    Eine großartige Landschaft schien sich unter einem herrlichen Sommerhimmel in endlose Weiten zu erstrecken. Eine friedvolle Szenerie, mit weiten grünen Wiesen ohne ein Anzeichen von Zivilisation. Ein langer, grüner Traum von England. Außer für den jungen Mann, der groß und schlank und beinahe unerträglich hübsch und müßig unter den ausladenden Ästen einer alten Eiche stand. Er barst beinahe vor Glanz und Maskulinität; schön wie der Teufel und mindestens doppelt so glatt ließ er seinen Blick über die Landschaft schweifen, als gehöre sie ihm. Natasha war sicher, dass das Poster ursprünglich eine etwas übertriebene Werbung für ein Deo gewesen war, aber jetzt war es lebendig und der junge Mann auch. Er

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