Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance
dunklen, roten Bluts floss in den Bahnhof, als habe ein Ozean von Blut endlich einen Weg in die alltägliche Welt gefunden. Sein widerwärtiger Gestank erfüllte die Luft. Die Oberfläche stieg beständig und schlug schon an die Kante des Bahnsteigs. Zu dem Zeitpunkt, an dem alle ihre Sinne wieder so weit zusammengerafft hatten, dass sie zurückwichen, stieg das Blut schon so hoch, dass es über die gelbe Sicherheitslinie floss. Und immer noch kam mehr davon herein, von beiden Seiten gleichzeitig. JC wandte sich zum Ausgang, nur um schnell beiseitezuhüpfen, als auch von dort ein großer Schwall des roten Saftes durch den Bogen drängte und sich auf den Bahnsteig ergoss. Jeder wich so schnell er konnte zurück.
Kim schwebte mitten in der Luft und sorgte dafür, dass ihre Füße ein ganzes Stück über der ansteigenden Oberfläche blieben, aber die anderen hatten diese Möglichkeit nicht. Das Blut hatte bereits ihre Knöchel erreicht und stieg schnell weiter. Der Aasgeruch des Zeugs war überwältigend. Melody starrte Happy böse an.
»Ist das real oder eine weitere Illusion?«
»Natürlich ist das real, es ist schon über meine Knöchel gestiegen! Kannst du’s nicht riechen? Das ist extrem echtes Blut, auch wenn ich den Gedanken hasse, wo das herkommen mag.«
»Das ist nicht einfach nur Blut«, sagte Erik. Er tauchte eine Fingerspitze in das höher steigende Blut und lutschte nachdenklich daran. »Das ist menschliches Blut.«
»Wie kannst du da so sicher sein?«, fragte Melody.
»Vertrau mir«, erwiderte Natasha, »das willst du gar nicht wirklich wissen.«
»Ich glaube, ihr könnt vergessen, ein paar dieser armen vermissten Passagiere zu retten«, meinte Erik. »Ich frage mich, was die wohl mit den Knochen gemacht haben.«
»Hört mal, das Blut steigt verdammt schnell«, sagte Happy. »Wenn wir nicht bald einen Weg hier herausfinden, dann werden wir in dem Zeug schwimmen. Bis es die Decke erreicht ...«
JC sah erst ihn, dann Natasha an. »Ihr seid Telepathen. Unser Feind muss dahinterstecken und das Blut kontrollieren. Also, wenn ihr zusammenarbeitet, könntet ihr diese Kontrolle zerstören?«
»Genauso wenig wie es in der Hölle Hoffnung gibt«, grollte Happy. »Wir müssen einen Weg hier rausfinden!«
»Bleib ruhig, Mann!«, sagte JC. »Panik hat noch nie geholfen.«
»Mir schon!«, antwortete Happy.
JC zog seine Affenpfote hervor und aktivierte die Hand des Ruhms. Die anderen starrten das Ding fasziniert an.
»Wo zum Teufel hast du das denn her?«, fragte Melody und war ehrlich geschockt.
»Ja, JC«, mischte sich Natasha ein. »Wo hat ein Gutmensch wie du so ein verbotenes Ding wie das her?«
»Kannst du mir auch so eine besorgen?«, fragte Erik.
»Eine Hand des Ruhms kann versteckte Türen und Ausgänge öffnen«, sagte JC und wedelte mit der Hand herum. »Aber unglücklicherweise scheint hier kein einziger Weg raus zu existieren. Wir haben, was wir sehen und die vorhandenen Ausgänge sind alle voller Blut.«
»Ich brauche ein paar meiner Pillen«, sagte Happy.
»Kann ich auch welche haben?«, fragte Erik.
Melody verlor das Gleichgewicht und fiel, sie rutschte im immer höher steigenden Blut aus. Happy watete zu ihr und schob das Blut mit der Brust vor sich her. Er tauchte mit sicherer Hand unter die Oberfläche, schnappte Melody und riss sie wieder auf die Füße. Sie klammerte sich blutgetränkt an ihn, hustete und keuchte. Happy hielt sie, bis sie sich wieder fing, dann schob sie sich fort von ihm und er ließ sie los.
»Danke«, sagte sie grob.
»Versuch mal, nicht so sentimental zu sein«, meinte Happy. »Oh Gott. Ich werde dieses Blut noch monatelang riechen, das weiß ich genau.«
»Wartet mal«, sagte Natasha plötzlich. »Hört ihr das?«
Alle standen sehr still und lauschten. Doch das Rauschen des hereinströmenden Blutes schien alles zu übertönen.
»Was ist denn?«, fragte JC.
»Da ist irgendetwas hier bei uns«, sagte Natasha und sah sich hastig um. »Kannst du das auch fühlen, Happy?«
»Ja«, sagte er langsam. »Da ist etwas. Im Blut. Es ist hungrig.«
Alle drehten sich hier- und dorthin, aber die dunkelrote Oberfläche war undurchdringlich. JC beugte sich vor, sodass seine Nase beinahe die Oberfläche berührte. Und vielleicht waren es seine neuen Augen, aber er glaubte, dunkle, große Schatten zu sehen, die sich im Blut bewegten ...
»Stellt euch Rücken an Rücken!«, schrie Erik plötzlich auf. »Lasst nicht zu, dass sie sich anschleichen!«
»Was ist denn?«,
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