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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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beschützte ihn.
    Er ging direkt an ihnen vorbei, unmittelbar unter ihrer Nase entlang, und sie konnten ihn nicht sehen.
    Aber als er erst unten in den Tunneln war und hastig im Zickzack durch das grelle Licht huschte, von Schatten zu Schatten und Versteck zu Versteck, passierten Dinge, die das kleine bisschen Selbstbewusstsein zerstörten, das er hatte. Schlimme Dinge. Billy sah schlimme Dinge. Er sah Geister und Monster und schreckliche, unmögliche Wesen, Albträume, die Gestalt angenommen hatten und frei in der Welt herumliefen, und er rannte und rannte, bis er endlich das Schlimmste von allen sah. Der Geist der wunderschönen jungen Frau, die er am Tag zuvor getötet hatte. Sie sah immer noch so schön aus, trug Weiß wie ein Engel. Ihr Haar hatte beinahe die gleiche Farbe wie das Blut, das ihr den Rücken hinabgeflossen war, als er das Messer herausgezogen hatte. Er verkroch sich in dem tiefsten und dunkelsten Schatten, den er finden konnte und betrachtete sie mit großen, verwirrten Augen. Er war fast wahnsinnig vor Angst. Er fühlte sich nicht schuldig und er bereute seine Tat auch nicht, er wusste jetzt, dass er es im Namen seines Beschützers getan hatte. Aber er hatte Angst, dass diese wichtigen und bedeutenden Leute mit ihren wichtigen und bedeutenden Stimmen den Behörden sagen könnten, was er getan hatte und dann würde es jeder wissen. Er würde gefangen genommen und bestraft und eingesperrt werden, für immer und ewig. Billy hatte einen Großteil seines Lebens die Furcht gespürt, bestraft zu werden.
    Zuerst spionierte er JC und sein Team aus, dann Natasha und Erik. Er versuchte herauszufinden, wer sie alle waren und was sie hier taten. Er versuchte auch herauszufinden, was er selbst tun sollte. Er sah, dass sie erstaunliche und schreckliche Dinge taten, dann sah er, wie sie sich bekämpften und er sah, wie sie zusammenarbeiteten. Nichts davon ergab einen Sinn für Billy. Er lief sofort weg, rannte und rannte und sah sich nicht um. Und als er endlich anhielt, um sich furchtsam umzusehen, befand er sich auf einem Bahnsteig, den er nicht erkannte.
    Er ging langsam, schüchtern den Bahnsteig hinab. Es war wichtig, dass er hier war. Er konnte es fühlen. Sein unsichtbarer Beschützer hatte ihn hierher gebracht, aus einem wichtigen Grund. Ein Zug kam jetzt hereingefahren, er fuhr glatt und still – ein Zug wie in einem Traum, der nur für ihn gekommen war. Billy machte »Ohhh« und »Ahhh«, denn die Bahn war von einem Ende bis zum anderen in bunten Farben bemalt mit den frischen und lebendigen Tönen, die er aus der Kindheit kannte. Ein langer, großartiger Spielzeugzug, nur für ihn. Hell und fröhlich und kein bisschen bedrohlich. (Aber warum hatte er dann eine Gänsehaut und die Nackenhaare standen ihm zu Berge?) Sein Beschützer hatte diesen Zug geschickt, der Beschützer, der ihn vor den Behörden bewahrt hatte, der ihn liebte, sich um ihn sorgte und sich um ihn kümmerte. Der Billy jetzt in der süßesten aller Stimmen rief, ihn, Billy ... Er sollte kommen und seinen Beschützer treffen, von Angesicht zu Angesicht und seine Belohnung dafür erhalten, dass er die schöne Frau ermordet hatte.
    (Aber ... Billy hatte sie doch gar nicht verletzen wollen. Nicht wirklich. Er hatte nie jemanden verletzen wollen. Im letzten Moment hatte er gezögert. Und eine andere Kraft hatte seine Hand geführt. War es nicht so gewesen?)
    Billy starrte fasziniert auf die bonbonbunte Bahn und war sicher, dass sie ihn an einen wundervollen Ort bringen würde, an dem er Antworten auf alle Fragen erhalten würde, die ihn je bedrückt hatten. Und dass er an diesem Ort sicher und glücklich sein und Freuden kennenlernen würde, von denen er bisher immer nur geträumt hatte. Der kleine Billy Hartman zitterte vor Aufregung, als er vertrauensvoll vortrat und sich die leuchtend bunten Zugtüren für ihn öffneten. Er trat ein und setzte sich, die Türen
    schlossen sich still und die Bahn nahm ihn mit sich fort.
***
    Er fuhr durch eine Station nach der anderen, und viele fremde und wundersame Anblicke eröffneten sich für ihn durch die Wagenfenster. Bahnsteige, die man aus ineinander verflochtenen Knochen angefertigt hatte, ein Bahnhof, dessen Dach aussah, als wäre es aus den Rippen eines riesenhaften Brustkorbs errichtet worden, gewaltige Wasserfälle aus glitzerndem Kristall, unruhige Gärten voller großer Blumen mit dicken, rundlichen Blütenblättern und weit geöffneten pinkfarbenen Mäulern, die mit hohen, quietschigen

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