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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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abgelenkt zu werden und an etwas anderes als den Spuk denken zu können.
    „Keineswegs. Komm einfach vorbei.“
    „Klasse, tschüss.“ Damit legte Sofie auf.
    Einen Moment lang hielt Ella inne. Dann lachte sie. Sofie gefiel ihr. Sie wirkte wie ein Faultier auf Speed und würde sie ein wenig ablenken.
    Ella sortierte gerade die Bücher ihrer Tante, als es klingelte.
    Sie linste hinaus und erkannte eine Frau, etwa zehn Jahre älter als sie, mit schulterlangem Haar und einem schmalen Gesicht, das durch zu viel Sonne oder Solarium braun und gegerbt aussah. Die Augen der Frau blitzten fröhlich und sie kramte in ihrem Rucksack, als Ella öffnete.
    „Hallo Ella.“ Die Frau zog eine Bäckertüte hervor.
    „Sofie?“
    „Höchstselbst!“ Die Frau hob Ella die Tüte entgegen. „Bestechung“, sagte sie lachend. „Ich dachte, vielleicht habe ich Glück und du lädst mich und die Muffins auf einen Kaffee und eine erste Hausbesichtigung ein.“ Ella ließ Sofie ein. „Sehr gerne, kommt rein.“
    Die Frau war ihr auf den ersten Blick sympathisch. Und dass auf ihrem T-Shirt die Aufschrift ‚Sexgöttin on Tour‘ prangte, ließ vermuten, dass die Frau Humor besaß oder ein Übermaß an Selbstbewusstsein.
    „Auf was haben die Muffins und du als Erstes Lust? Kaffee oder Hausbesichtigung?“
    „Hausbesichtigung“, kam es prompt.
    Das Gebäck wurde auf dem Küchentisch zurückgelassen und Ella führte Sofie ins obere Stockwerk.
    Im Schlafzimmer sah sich Sofie genau um. „Wie schön. Siehst du? Die Balken dort sind noch Original. Der Boden auch.“ Sie bückte sich und berührte eine tiefe Schramme. „Was hat der Raum wohl alles gesehen?
    Wenn Räume reden könnten.“ Sie erhob sich wieder.
    „Stell dir nur den Lärm vor“, entgegnete Ella trocken und Sophie lachte.
    Die Frau ließ sich weiterführen.
    Sofie zeigte sich begeistert vom Haus, vor allem die alten Räume und deren ursprüngliches Aussehen, das die Vorbesitzer sorgfältig erhalten hatten, gefielen ihr.
    „Hast du dich schon einmal über die Geschichte deines Hauses schlaugemacht?“, fragte Sofie, als sie am Küchentisch saßen.
    Ella umklammerte ihre Kaffeetasse und schaute sie fragend an.
    „Nein, aber du?“
    Sofie lächelte. „In alten Chroniken wird das ungeklärte Verschwinden eines ortsansässigen, britischen Adligen erwähnt, dem der Witwensitz gehörte.“
    Ella beugte sich interessiert vor. „Das hört sich gut an. Erzähl!“ Sie riss ein Stück von ihrem Muffin ab und steckte es sich in den Mund. Ob das der Geist war, der durch ihr Haus spukte? Sie rief sich zur Ordnung. Hatte sie nicht beschlossen, die Erscheinungen als Ergebnis ihrer überreizten Sinne abzutun? Wahrnehmungen, die verschwinden würden, wenn sie diese nur entschieden genug ignorierte? Außerdem trug ihr Geist eine Offiziersuniform.
    „Die Schriften erwähnen nicht viel. Eigentlich nur, dass ein Wyndham im siebzehnten Jahrhundert aus dem Siebenjährigen Krieg nicht mehr zurückkehrte.“
    „Oh.“ Ella lehnte sich zurück. „Welch Rätsel.“ Sie zog die Nase kraus.
    „Sterben in Kriegen nicht auch Adlige gelegentlich mal?“ Aufregung ließ ihren Magen rumoren. Hörte sich beinahe nach ihrem Hausgeist an.
    „Sarkasmus, das gefällt mir.“ Sofie zwinkerte ihr zu. „Der gute alte Wyndham ist aber in England angekommen. Freunde haben das bezeugt.
    Und dass er direkt nach Wyndham Manor wollte. Da ist er aber nie angekommen.“
    „Und?“
    Sofie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht hat ihn irgendjemand umgebracht und im Wald verscharrt. Oder er ist desertiert.
    Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen, denn wenn er ein Offizier war, dann gehörte er dem Adel an und die konnten schon damals nicht einfach so verschwinden.“
    „Na ja, also, Passkontrollen an Poststationen und Häfen gab es damals ja wohl kaum.“
    „Stimmt, aber ich weigere mich, an Desertieren zu denken“, erklärte Sofie.
    Ihre Augen begannen zu leuchten. „Es ist ein Rätsel und ich liebe Rätsel.“
    „Dann bist du im falschen Genre. Krimis und Thriller wären dein Metier.“ Sofie lachte.
    „Apropos, wie hieß der adlige Offizier denn?“
    Sofie zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung, das wäre natürlich ein Anfang. Du hast nicht zufällig alte Dokumente, Tagebücher oder so etwas gefunden?“
    „Weißt du, im Keller habe ich einen riesigen Koffer aus dem siebzehnten Jahrhundert gefunden. Voll mit alten Papieren“, scherzte Ella.
    Sofie drohte augenzwinkernd mit dem

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