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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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Unerschütterlich setzte Ella ihre Tirade fort: „Vermutlich fett, verblödet und von Inzest gezeichnet. Vielleicht sogar von Syphilis befallen.“
    „Ella, geht es dir wirklich gut?“ Sofie sah beunruhigt aus.
    Ella zwang sich zur Ruhe, obwohl ihr in Marcus’ Nähe die Sicherungen durchzubrennen drohten. „Ja, ja, weißt du, ich lese gerade ein Buch über Adlige und da kommen sie wirklich nicht gut weg.“
    „Na ja, also unser Lord Wyndham wurde zwar nur kurz, aber positiv erwähnt.“ Sofie blickte nachdenklich an die Decke.
    „Hört Ihr? Ich war ein ganz passabler Bursche.“ Er verschränkte die Arme selbstzufrieden vor der Brust und lehnte sich zurück.
    Ella ignorierte sein überhebliches Grinsen und erst recht seine blasierte Bemerkung.
    „Wenn ich mich recht entsinne, las ich etwas in der Art, furchtlos und von Frauen umschwärmt.“
    „Ha! Ich wusste es doch, einer von der Sorte!“
    „Welcher Sorte?“, erkundigte sich Marcus in charmantem Plauderton.
    „Ein Schürzenjäger, Lebemann, kurzum ein adliger Taugenichts, wie er im Buche steht“, rief Ella.
    Marcus gab sich beleidigt. „Wo habt Ihr von solchen Männern gelesen?“ Ella vergaß Sofies Anwesenheit und wandte sich Marcus zu.
    „In historischen Liebesromanen. Solche wie Sie haben nichts anderes im Sinn als unschuldige Frauen in Verwirrung und Nöte zu stürzen.“
    „Madam, ich bezweifle, dass derartige Literatur für zartbesaitete Frauen geeignet ist.“
    „Diese Romane werden von Frauen geschrieben“, schrie sie aufgebracht.
    „Und diese Amazonen der Schreibfeder kennen Männer wie mich?“
    „Männer wie Sie sind bereits ausgestorben!“
    Er drückte seine Hand auf die Brust. „Autsch, das traf. Ich bin tot, wie Ihr bemerkt haben dürftet.“
    Sofie erhob sich und schickte sich an, auf dem Stuhl neben Ella Platz zu nehmen. Marcus vermied eine Kollision, indem er mit einer knappen Verneigung verschwand.
    „Was ist denn heute los mit dir, Ella?“ Sofie nahm Ellas Hände in ihre und schien aufrichtig besorgt.
    Ella brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Ich habe einfach schlecht geschlafen.“ Sie drückte Sofies Hände. „Ich muss nur früh zu Bett und wieder einmal ausschlafen, dann ist alles wieder im Lot.“ Sofie wirkte skeptisch. „Du bist hier ganz allein. Für jemanden aus der Großstadt kann das beängstigend sein. Diese ganze Idylle, keine Aufregung, kein Lärm.“
    Ella tätschelte Sofie. „Aber nein.“ Sie lachte und der Laut kam ungewohnt und rau über die Lippen. Wenn Sofie nur wüsste. „Ich kam doch her, um Ruhe und Frieden zu haben.“ Und genau das war scheinbar das Einzige, das sie in Maidenly Green nicht bekam.
    Aber dass ihre neue Freundin nun glaubte, sie hätte ein Problem, das war ganz allein die Schuld dieses Snobs.
    Wenn ihr dieser eingebildete Fatzke von Hausgeist noch einmal über den Weg lief, würde sie einen Exorzismus im Haus durchführen lassen.
    Ella gab sich alle Mühe, Sofies Bedenken zu zerstreuen, sodass sich diese später sichtlich beruhigt auf den Rückweg ins Pub machte.
    Ella öffnete vorsichtig die Badezimmertür und spähte auf den Flur hinaus.
    Sie eilte zum Schlafzimmer und öffnete auch diese Tür behutsam. Als sie sah, dass der Raum leer war, schlüpfte sie hinein. Sie lehnte sich gegen die Tür und holte Luft. Sie war verrückt. Eindeutig. Es gab keine Gespenster und schon gar keine, die aussahen wie einem erotischen Liebesroman entsprungen.
    Ella kaute auf ihrer Unterlippe herum. Aber sie hatte ihn gesehen, mit ihm gesprochen und sogar Kaffee und Essen angeboten. Sie hatte seine Tasse hinterher abgespült. Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie musste sich das einbilden. Immerhin hatte sie ihn jetzt seit zwei Tagen nicht mehr gesehen.
    Im Haus schlich sie herum, als lauerte in jeder Ecke ein Unheil auf sie. Sie klopfte sogar an, ehe sie ihr eigenes Badezimmer betrat.
    Ab sofort war Schluss damit.
    Sie schlüpfte aus dem Bademantel und zog ein Spitzenhöschen an. Ihr Herz klopfte bis hinauf zum Kehlkopf. Sie streifte den passenden BH über und fühlte, wie der Pulsschlag in ihren Wangenknochen vibrierte.
    Was ihr attraktiver Hausgeist wohl denken würde, wenn er sie so sah? Er hatte sie ja schon in ihrem albernen Bärchen-Schlafshirt mit Blicken verschlungen.
    Unwillkürlich fühlte Ella, wie ihre Brustwarzen steif wurden und sich gegen den Stoff ihres BHs drückten. Sie stöhnte frustriert. Natürlich reagierte ihr Körper auf die Erinnerung an Marcus Wyndham, oder war

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