Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
Vom Netzwerk:
auch gleich bezahlt.“
    Sofie lachte. „Ach herrje, deswegen gibt es in England so viele schlecht gelaunte Barkeeper. Die halten mich für einen ungebildeten Kretin.“ Ella grinste. „Nein, für eine Kraut.“ Sie stand auf und kam kurz darauf mit einem Lagerbier für sie beide zurück.
    „Bier? Hey, ich stamme aus Bayern. Eine echte Bayerin trinkt kein ausländisches Bier“, flachste Sofie.
    „Probier es. Du wirst überrascht sein, sogar Ausländer sind in der Lage, Bier zu brauen“, ging Ella auf den lockeren Umgangston ein.
    Sie prosteten sich zu.
    „Darf ich den Damen einen Absacker spendieren?“ Unvermutet tauchte Steven Stapleton neben ihrem Tisch auf. In seinen Händen hielt er zwei Cocktailschalen.
    „Immer doch“, entgegnet Sofie und nahm ihm beide ab. Eine reichte sie Ella, die andere stürzte Sofie hinunter.
    „Wir sind uns bisher noch nicht begegnet, oder?“ Steven verneinte lächelnd. „Zu meinem Bedauern leider nicht. Ich bin Steven Andrew Stapleton III, Viscount Wyndham. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „Sofie Arendt, die Erste.“ Sofie unterdrückte einen Schluckauf. „Ihnen gehört dann das Herrenhaus am anderen Ende des Dorfes?“ Er neigte den Kopf, offenbar ganz auf Sofie konzentriert, doch Ella entging nicht, dass sein Blick immer wieder prüfend zu ihr wechselte.
    „Ich bin Fotografin und sammle Bilder, Eindrücke und so weiter für einen Bildband über südenglische Herrensitze. Dürfte ich Sie zu diesem Zweck einmal besuchen?“
    Steven überlegte einen Moment. Dann zog er aus seiner Brusttasche eine Visitenkarte. „Rufen Sie mich an, wir werden einen Termin vereinbaren.“ Sofie strahlte über das ganze Gesicht, wobei Ella argwöhnte, dass die Hälfte des Strahlens auf das Konto von Onkel Promille ging.
    „Sehr gerne.“
    Steven nickte erst Sofie, dann Ella zu und verschwand in der Menge der Pub-Gäste.
    „Schmieriger Typ“, beschied Sofie.
    Ella sah mit einer Mischung aus Missbilligung und Humor zu Sofie.
    „Ehrlich, das ist ein Blender. So was erkenne ich auf den ersten Blick.“
    „Mag sein.“
    Sofie blinzelte. „Moment mal. Stapleton? Ist das nicht der Typ, der dein Cottage kaufen will?“
    Ella nickte und Sofie zog die Schultern hoch. „Dem würde ich nicht mal ’nen Lutscher verkaufen.“ Sie gähnte verstohlen und sah auf die Uhr. „Du, ich wollte morgen ein paar Fotos schießen und muss früh raus. Bist du böse, wenn ich mich verziehe?“
    Ella wedelte mit der Hand. „Um Himmels willen, geh ruhig. Ich trinke mein Bier und verschwinde ebenfalls.“
    Sofie erhob sich. „Also, es ist wirklich in Ordnung?“ Ella nickte. „Geh. Ich finde allein zu meinem Auto.“ Sie sah Sofie nach, die mit leichtem Seegang aus dem Gastraum wankte.
    Nachdem sie ihr Glas geleert hatte, erhob sie sich und stieß beinahe mit Beth und Will zusammen.
    „Ella, wie geht es Ihnen, meine Liebe?“ Beth berührte ihren Arm vertraulich.
    „Danke, gut und Ihnen?“
    „Sind Sie allein hier?“, wollte Will wissen und runzelte besorgt seine Stirn, während er sich gleichzeitig suchend umblickte.
    „Ich habe mich mit einer Freundin aus Deutschland hier getroffen.“
    „Oh, wie nett“, zwitscherte Beth und sah sich nun auch um. „Ist sie noch da?“
    „Sie ist gerade weg, sie muss morgen früh raus“, erwiderte Ella.
    Beth nickte verständnisvoll.
    „Ein wirklich glücklicher Zufall, dass wir uns hier treffen“, wechselte sie das Thema. „Meine Freundinnen und ich treffen uns einmal in der Woche zu einem Wellness-Tag. Hätten Sie nicht Lust, auch zu kommen?“ Ella zögerte.
    „Ganz zwanglos“, beruhigte Beth sie.
    „Ja, warum nicht? Das macht bestimmt Spaß.“
    „Schön.“
    Nach kurzem Small Talk konnte Ella sich losreißen und den Pub verlassen.
    Ella lag in ihrem Bett.
    Der Abend war schön gewesen. Bis auf die Minuten, die Steven Stapleton sich zu ihr und Sofie gesellt hatte. Der Mann hatte etwas an sich, das ihr Schauder über den Rücken jagte.
    Sie drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht allein zu sein. Und an der Art, wie ihr Hitzewellen über die Haut glitten, argwöhnte sie, dass der Gast einen Meter achtzig groß, breitschultrig, gut aussehend und ein bisschen tot war.
    Sie knirschte mit den Zähnen. „Marcus? Das seid Ihr, oder? Zeigen Sie … zeigt Euch!“
    Doch es blieb still. Kein Lüftchen regte sich, kein Duft stieg Ella in die Nase und dennoch war sie sicher, dass Marcus sie

Weitere Kostenlose Bücher