Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
Vom Netzwerk:
beleidigt sein.“ Ella musste sich ein Lachen verkneifen.
    „Hast du mit uns geredet, Ella?“, wollte Cybill wissen.
    Sie zuckte zusammen. „Nein, ich habe diese dumme Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen“, log Ella.
    Marcus hatte sich erhoben und starrte die anderen Frauen interessiert an.
    Besonders Cybills blutrote, lange Fingernägel schienen ihn zu faszinieren.
    „Die hier sieht wie ein Raubvogel aus. Weshalb färbt sie ihre Fingernägel und Lippen blutrot? Sie sieht aus wie ein leichtes Mädchen.“ Ella starrte Marcus entrüstet an, doch er beachtete sie nicht und betrachtete Anne. Natürlich, blond und vollbusig, so etwas gefiel Männern.
    Erbost griff Ella nach einer Zeitschrift und schlug die Seite mit den Kreuzworträtseln auf.
    „Diese da erinnert mich an Sir Reginald“, erklärte er andächtig.
    „Wer ist Sir Reginald?“, stieß sie verblüfft hervor.
    „Der Lieblings-Mops meiner Mutter“, gab Marcus bereitwillig Auskunft.
    „Meine Mutter besaß einige dieser degenerierten Wasserspeier auf vier Pfoten.“ Ella verwandelte ein Lachen in gequältes Husten und presste die Lippen zusammen.
    „Sir Reginald?“, fragte Margret und beugte sich vor.
    Ella wandte sich Margret zu. „Im … das Kreuzworträtsel hier.“
    „Zeigen Sie mal her.“
    Ella reagierte blitzschnell. Da die Zeitschrift garantiert nicht mit einem Sir Reginald aufwarten konnte, ließ sie das Heft in die Fußwanne fallen.
    „Oh nein, wie ungeschickt“, rief sie aus und beugte sich vor. Sie fischte die Seiten mit spitzen Fingern heraus. Das Papier hatte sich vollgesogen und ein kleines Rinnsal plätscherte in die Fußwanne. Nach kurzem Überlegen warf sie die Zeitschrift auf ihr Handtuch, das eigentlich für ihre nassen Füße gedacht gewesen war.
    In Marcus’ Augen stand Bewunderung über ihr schnelles Handeln.
    „Du bist eine Landplage“, murmelte sie und warf einen zornigen Blick in Marcus’ Richtung. „Vielleicht könntest du dich verabschieden?“ Marcus musterte seine Nägel mit großem Interesse, während Ella ihre Füße abtrocknete.
    „Was meinten Sie?“, wollte Margret wissen.
    „Ich sollte mich langsam verabschieden“, improvisierte Ella. „Ich bin es nicht gewohnt, so lange untätig herumzusitzen und zu Hause wartet noch einiges an Arbeit auf mich.“
    Anne und Cybill warfen einen Blick auf die Uhr, die über der Tür hing und nickten. „Mir ging es bei den ersten Malen genauso“, erklärte Anne.
    „Wenn man es nicht gewohnt ist, kommt einem eine Stunde Nichtstun wie eine herrliche Ewigkeit vor.“ Sie zwinkerte Ella vergnügt zu.

Kapitel 6
    „Sei mein!“ vierblättriger Klee
    Marcus erwartete Ella vor der Haustür. Sie blickte ihn kopfschüttelnd an.
    „Vergibst du mir?“, fragte er zerknirscht.
    Ella hakte sich ein. „Könnte ich dir ernsthaft böse sein?“
    „Ich weiß nicht“, entgegnete er mit der Vorsicht eines Mannes, der nicht wusste, welche Richtung die Gedankengänge seiner Frau einschlagen würden.
    Sie seufzte. „Ehrlich gesagt war ich ganz froh, dass du mich dazu gebracht hast, aufzubrechen.“ Sie blies eine Locke aus ihrer Stirn. „Ich saß wie auf glühenden Kohlen …“
    „Du hast dir den Unaussprechlichen verbrannt?“ Marcus machte sich los und tätschelte über Ellas Kehrseite. „Fühlt sich gut an“, erklärte er.
    Irgendwie wurde ihm plötzlich sein Hemdkragen zu eng und er zog mit der anderen Hand daran.
    Ella griff nach seiner Hand und hielt sie fest. Sie versuchte das leichte Zittern ihrer Finger zu überspielen und Marcus dachte, dass er es vielleicht doch schaffen konnte, sie zu verführen.
    „Ich hatte keine Lust mehr auf das Treffen und wusste nicht, wie ich mich aus dem Staub machen konnte“, führte sie aus und kniff die Augen zusammen, als sie Marcus schelmisches Grinsen bemerkte. „Du ziehst mich schon wieder auf.“
    Er tätschelte ihre Hand. „Ich bewundere deine Geistesgegenwart, mit der du meine Anwesenheit überspielt hast.“
    „Was nicht nötig gewesen wäre, hättest du dein Versprechen eingehalten.“
    „Aber dann hätte ich dich nicht von den Damen befreit.“
    „Treffer, versenkt“, sagte Ella trocken.
    Die beiden liefen einträchtig schweigend bis zu Ellas Haus. Vor der Haustür angekommen, hielt Marcus sie zurück.
    Er strich mit den Fingerknöcheln über ihre Wange und flüsterte: „Viel besser!“ Dann senkte er seine Lippen auf die ihren. Seine Zunge glitt in ihren Mund und liebkoste sie mit köstlich langsamem Streicheln.

Weitere Kostenlose Bücher