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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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war wundervoll. Ella trat an das Fenster und sah hinunter.
    Marcus bemerkte sie nicht und Ella beobachtete ihn mit kummervollem Herzen.
    Es konnte keine Zukunft für sie beide geben. Sie befeuchtete ihre Lippen.
    Sie war nie eine romantische Person gewesen. Natürlich vermisste sie es manchmal, dass da kein Mann war, der abends auf sie wartete. Niemand, der sie tröstete, wenn sie vor der Tastatur saß und sich fühlte wie die dümmste Analphabetin auf weiter Flur, weil die Worte nicht fließen wollten.
    Aber sie hatte immer an die Liebe geglaubt. Daran, dass es irgendwo einen Mann gäbe, der ihr ganzes Denken vereinnahmte, der sie ansah und sie in seinen Augen die Sterne und die Sonne sah.
    Sie starrte auf Marcus hinunter.
    Dort stand er, der Eine. Der, in dessen Armen sie das Paradies gefunden hatte. Und vermutlich der einzige Mann auf Erden, den sie garantiert in absehbarer Zeit verlieren würde. Ihre Träume hatten ihr Marcus vorhergesagt. Es war alles genau so, wie sie es erträumt hatte. Der atemberaubende Sex, das Gefühl, dass alles richtig war und die totale körperliche und seelische Befriedigung.
    Sie sah auf ihr Notebook, auf den Block daneben und fasste einen Entschluss. Sie würde Marcus nichts davon erzählen. Und sie würde auch nie wieder Nachforschungen anstellen. Sie waren füreinander bestimmt, denn sonst wäre alles nicht so gekommen. Und seine Erinnerungen waren trotzdem verloren. Vielleicht hatte das einen tieferen Sinn? Unter Umständen war das der Grund für sein Verweilen? Das Paradies konnte ihn nicht einlassen, wenn er sich und seine Geschichte nicht kannte.
    Ella steckte den Fliederzweig beinahe zärtlich in die Vase neben ihrem Bett. Sie stellte all die einzelnen Blumen, die sie an verschiedenen Stellen des Hauses fand, dort hinein.
    Diese kleinen Gaben waren eine so bezaubernde Geste von Marcus, dass sie sich kaum überwinden konnte, verwelkte Blumen und Zweige fortzuwerfen.
    Sie zwang ihre Aufmerksamkeit fort von den Blumen und stopfte den Block unter ihre Dessous, während das Notebook in der Sockenschublade landete.
    Ella warf noch einmal einen kurzen Blick durch das Fenster auf Marcus und ging dann hinunter.
    Als sie das Ende der Treppe erreichte, hörte sie einen Wagen die Einfahrt hereinfahren.
    Neugierig linste sie durch das kleine Fensterchen neben der Haustür und verzog das Gesicht.
    Steven Stapleton geruhte, ihr seine Aufwartung zu machen. Und seltsamerweise hatte er Sofie im Schlepptau.

Kapitel 7
    „Seien wir vorsichtig, dass keiner unser Geheimnis entdeckt.“ Sanddorn
    „Mr. Stapleton.“ Ella nickte dem Mann zu und umarmte Sofie zur Begrüßung. „Was für eine Überraschung.“
    „Ich war auf Wyndham Manor und habe meine Bilder geschossen. Mr. Stapleton war so freundlich und hat mich hergebracht, als ich ihm erzählte, dass ich anschließend einen Abstecher zu dir machen wolle.“
    Ella warf dem Viscount einen Blick zu. Sie suchte nach Ähnlichkeiten mit Marcus, doch bis auf dieselbe Haarfarbe und das gleiche Kinn war da nichts, das auf eine Verwandtschaft mit Marcus hindeutete.
    Vielleicht war Steven auch gar nicht in direkter Linie mit Marcus verwandt, sondern mit seinem Bruder oder einem Cousin.
    „Ich habe ein Automobil gehört, Ella.“ Marcus kam aus der Küche und erstarrte. Er beäugte die beiden Neuankömmlinge und vor allem Steven misstrauisch.
    „Wer ist dieser Mann, Ella?“
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu.
    „Steven Stapleton, Sie sind doch nicht ohne Grund hier?“
    „Das ist einer meiner Nachfahren?“ Marcus trat näher und umrundete Steven ungeniert.
    „Ja“, entgegnete Ella.
    Steven zog die Augenbraue hoch. „Immer so misstrauisch, meine liebe Miss Francke.“
    Ella verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Er hat Ähnlichkeit mit meinem Bruder“, meinte Marcus langsam. „Bis auf die Augen und die Haare. Mein Bruder war rot wie ein – wie sagt man heutzutage? Rot wie ein Veilchen?“
    Ella verkniff sich ein Lächeln, das Steven fehldeutete.
    „Ich wollte Ihnen nie zu nahe treten“, meinte er versöhnlich. „Sehen Sie, Sie leben in Deutschland, haben dort ihre Arbeit. Was wollen Sie mit einem alten, zugigen Cottage?
    Ich dagegen lebe hier, mein Besitz grenzt direkt an das Anwesen und überdies kehrt mein Cousin zurück, der in diesem Haus aufwuchs.“
    „Glaub ihm nicht, er führt etwas im Schilde. Siehst du, wie er mit dem Fuß scharrt? Diesselbe Geste machte mein Bruder jedes Mal, wenn er etwas ausgefressen hatte.“
    Ella sah

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