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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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derjenige, der die Sträuße gebunden hatte, auch wusste, was die einzelnen Blumen bedeuteten.
    Lächelnd wandte sie sich den Wänden zu. Gänge und Türen unterbrachen die Mauern, dennoch gab es immer wieder größere Flächen, an denen goldverzierte Rokoko-Spiegel und alte Gemälde hingen, kontinuierlich unterbrochen von Wandleuchtern.
    „Wenn Sie mir folgen würden, Madam?“ Der Butler deutete in einen der dunkleren Gänge. Ella fühlte ein nervöses Grummeln im Magen.
    Cremefarbene, mit moosgrünem Floralmuster verzierte Tapeten klebten an den Wänden und die Wandleuchter spendeten spärliches Licht.
    Der Butler ging sicheren Schrittes bis ans Flurende und klopfte an eine Tür, ehe er sie öffnete und Ella eintreten ließ.
    Sie stand in einem kleinen Raum mit Steinboden, auf dem jedoch ein dicker Veloursteppich ausgebreitet lag. An der Wand hing ein mannsgroßes Gemälde, das eine mittelalterliche Folterszene darstellte. An der gegenüberliegenden Seite befand sich eine stattliche Auswahl an Peitschen und Gerten.
    Ella schluckte und verspürte den Drang davonzulaufen.
    Steven stand in der Zimmerecke neben dem Fenster. Er musterte sie mit einem dünnen Lächeln. „Keine Sorge“, begann er. „Mir steht nicht der Sinn danach, Ihnen in irgendeiner Art und Weise nahezutreten. Ich hielt den Raum nur dahin gehend angemessen, um Ihnen zu zeigen, dass ich kein Mann bin, mit dem Sie ungestraft spielen können.“ Ohne es verhindern zu können, trugen sie ihre Beine einen Schritt nach hinten. Fort von Steven.
    Er lächelte unvermindert weiter, lehnte sich aber entspannt an den Fenstersims und musterte sie schweigend.
    „Ich habe darüber nachgedacht, vielleicht doch zu verkaufen“, plapperte Ella drauflos und zwang sich, nicht auf die Peitschensammlung zu starren und sich nicht zu fragen, ob die Teile nur Showzwecken dienten oder ob Steven tatsächlich Gebrauch davon machte.
    „So“, sagte er gedehnt und starrte sie mit seinem Schlangenblick an. „Wie sicher ist denn dieses ‚Vielleicht‘? Ein ‚Auf jeden Fall‘?“ Ella kreuzte die Hände auf dem Rücken und wischte sich die feuchten Handflächen an ihrem Rock ab. „Nun ja, ich kann noch nichts versprechen, aber da Sie ein finanzkräftiger Kaufinteressent zu sein scheinen, dachte ich, ich wende mich zuerst an Sie.“
    „Dachten Sie.“ Er wollte mit ihr spielen, das merkte Ella sofort. Und wäre die Umgebung nicht so Furcht einflößend gewesen, hätte sie sich darauf eingelassen.
    Sie bekämpfte ihren Wunsch, sofort wieder zu gehen und lächelte Steven an.
    „Ja“, entgegnete sie freundlich. „Aber natürlich ist es kein Problem, wenn Sie lieber auf ein Geschäft mit mir verzichten. Immerhin war unsere Bekanntschaft nicht von Jovialität und Freundlichkeit bestimmt.“ Steven kratzte sich am Kinn. „Und Sie wollen ernsthaft verkaufen?“
    „Ich denke darüber nach“, korrigierte sie ihn. Das letzte, das sie wollte, war, dass er schon morgen mit Notar vor ihrer Tür stand.
    Ihr schoss die Frage durch den Kopf, ob er etwas von Marcus und der Heiratsurkunde wissen konnte. Offenbar war sein Wunsch, Rose Cottage zurückzuerwerben vor dem Tod ihrer Tante nicht vorhanden gewesen.
    Nicht zu vergessen die Rowdys, die sich neuerdings auf ihrem Anwesen austobten. Zu schade, dass sie Steven die Anstiftung zur Sachbeschädigung nicht nachweisen konnte. Sie ballte die Hände zu Fäusten.
    „Weshalb wollen Sie Rose Cottage zurückkaufen?“, fragte sie.
    Steven erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde.
    „Das habe ich Ihnen doch bereits erläutert“, entgegnete er ungeduldig.
    „Wirklich?“ Ella setzte eine überraschte Miene auf. „Ich kann mich nicht erinnern.“ Sie hob entschuldigend ihre Hände. „Ich hatte die letzten Monate sehr viel Stress. Ich finde erst jetzt langsam wieder zu mir.“ Der Viscount stieß sich vom Sims ab und kam einen Schritt in ihre Richtung.
    „Mein Cousin kehrt nach England zurück. Er hat seine Kindheit in Rose Cottage verbracht und ich hielt es für eine nette Idee, ihn wieder dort unterzubringen.“ Er verschränkte seine Arme vor der Brust.
    „Verstehe.“ Ella nickte. Das Letzte, das sie Steven zutraute, war eine großzügige Geste wie diese. Dafür hatte sie einmal zu oft das berechnende Funkeln in seinen Augen gesehen.
    „Nicht erschrecken“, erklang Marcus’ Stimme hinter ihrem Rücken. „Ich habe die Urkunde, lass uns gehen.“
    Stoisch hielt Ella ihren Blick auf Steven gerichtet. „Eine wirklich großzügige

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