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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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sterbe, sollte ich doch wenigstens wissen, wie ihr heißt.«
    Der Blonde zögerte kurz und sagte dann: » Ich heiße Aleksei.«
    » Martin«, sagte der andere.
    » Aleksei. Martin. Ich habe Geld.«
    » Glaubst du wirklich, du kannst dich hier rauskaufen?«
    » Zumindest aus der Buddelei.«
    Ich schob die Hand in die Hosentasche. Aber bevor ich das Geld berührte, hatte Aleksei die Hand auf dem Gürtel, an dem er seine kleine Pistole hatte. Es war eine Ruger LCP Compact aus dem Leichtmetall, das man im Flugzeugbau verwendet. Sie war so klein, dass sie in die Hemdtasche gepasst hätte.
    » Langsam«, sagte er.
    Ich holte zwei Riesen in frischen Scheinen in ihren senfgelben Papierbanderolen heraus und hielt sie mit ausgestrecktem Arm vor mich, damit sie sie sehen konnten. Dann ließ ich das Bündel zwischen uns auf den Boden fallen.
    » Lasst mich laufen«, sagte ich, » und ich gebe euch noch zehnmal so viel. Ich habe es in einer Tasche in meinem Wagen. Und einen Haufen Handys noch dazu. Die kriegt ihr auch.«
    » Du kannst uns nicht kaufen«, sagte Aleksei.
    Ich streckte die linke Hand aus. » Sieh dir meine Uhr an.«
    Aleksei und Martin kamen beide einen Schritt näher. Ich hob die Hände.
    Aleksei streckte die flache Hand aus, als sollte ich die Uhr abnehmen und ihm geben. Dann kam er noch einen Schritt näher, als halte er mich für widerspenstig.
    Das war sein großer Fehler. Jetzt waren wir weniger als einen Meter weit auseinander.
    Und zwischen uns lag die Schaufel.
    Ich trat auf das Schaufelblatt, so fest ich konnte, und der Stiel schnellte herauf wie ein Hebel. Ich packte ihn und schwang ihn wie einen Vorschlaghammer. Das Schaufelblatt traf Aleksei unter dem Kinn, sodass der Kiefer zuklappte und ein Stück seiner Zunge davonflog. Ich ließ die Schaufel los, machte einen Schritt auf ihn zu und packte seinen rechten Arm. Ich verdrehte das Handgelenk, bis die Nerven des Arms darin eingeklemmt waren. Er quiekte vor Schmerzen. In derselben Bewegung zog ich meinen Revolver aus der Tasche, schlang ihm den Arm um den Hals und drückte ihm die Mündung an die Schläfe. Das alles ging ganz einfach. Als ich fertig war, hatte ich einen menschlichen Schild.
    Ich sah Martin an und sagte: » Fallen lassen.«
    Er glotzte mich einen Moment lang an, als habe er nicht genau gesehen, was da gerade passiert war, und rückte sein Schrotgewehr zurecht. Ein paar Sekunden vergingen. Aleksei zappelte in meinem Griff. Blut lief ihm aus dem Mund und übers Kinn. Ich trat einen Schritt nach links, und der Lauf der Schrotflinte schwenkte mit.
    » Selber fallen lassen«, sagte Martin.
    » Da kannst du lange warten.«
    Martin sah mich an, dann meinen Revolver, dann seinen Freund.
    » Ich bin sehr gut in so was«, sagte ich. » Wenn du die Flinte nicht bald fallen lässt, puste ich Aleksei die Birne weg. Auf diese Distanz ist er tot, und dann erschieße ich dich, bevor du die freie Schussbahn findest, auf die du wartest. Mehr machst du doch nicht, oder? Du wartest auf freie Schussbahn.«
    Martins kleines Neonazi-Gehirn machte inzwischen schon Überstunden. Das konnte ich ihm ansehen. Seine dicken kleinen Wurstfinger streckten und krümmten sich am gummibezogenen Griff der Schrotflinte. Offenbar waren seine Handflächen so feucht wie die Marsch. Schweiß glänzte auf den Vierzehn Wörtern quer über seinem Handrücken.
    Aleksei fing an zu gurgeln. Das Blut lief ihm jetzt in die Kehle.
    Wieder wehte uns eine Windbö an.
    » Entladen«, sagte ich. » Sofort.«
    Er schwenkte die Waffe weg und pumpte einmal. Der Verschluss öffnete sich, und eine rote Patrone flog heraus. Er repetierte wieder, und die nächste Patrone wurde ausgeworfen. So pumpte er weiter, bis alle sechs Patronen auf dem Boden lagen. Dann klappte er das Gewehr auf, damit ich sehen konnte, dass kein Schuss in der Kammer war, und warf es an den Wegrand. Mit hängenden Armen sah er mich an. Ich hörte ihn atmen.
    » Gut«, sagte ich, richtete meinen Revolver auf seinen Kopf und blies ihm das Gehirn weg.
    Die Kugel drang in Martins linke Wange ein, dicht unter dem Auge. Sie durchschlug den Gaumen und trat am Kleinhirn wieder aus, wo alle Nerven zusammenkommen. Blut und Hirnmasse und Knochensplitter bemalten den Sand hinter ihm. Sein Körper klappte zusammen, als sei er aus Blei.
    Ich ließ Aleksei los. Der stolperte vorwärts und versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden. Aber bevor er zwei Schritte machen konnte, schmetterte ich ihm den Revolverkolben an den Hinterkopf, und er

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