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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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Interessanteres haben.«
    Der Wolf sagte nichts, als ich ausstieg und die Tür zuschlug. Er funkelte mich durch das Fenster an, als wäre ich ein Puzzle, das er nicht hinbekam. Vielleicht dachte er, ich bluffte. Vielleicht hatte er geblufft und nicht damit gerechnet, dass ich es darauf ankommen ließ. Jedenfalls winkte er seinem Fahrer loszufahren. Sie wendeten und rollten langsam zurück zum Highway, und ich blieb mit seinen beiden Skinheads zurück.
    Ich sah auf die Uhr. Viertel nach drei.
    Noch siebenundzwanzig Stunden.

SECHSUNDZWANZIG
    Ich sah seinem Suburban nach, wie er über den Feldweg auf und ab holperte und alle paar Meter den Schlamm aufspritzen ließ. Das flache Gelände war voll von Wasserlöchern. Der Wind, der vom Meer hereinwehte, wurde stärker. Aus dem Gras der Marsch kamen Schreie.
    Wegrennen hatte keinen Sinn, das wusste ich.
    Vor einer Schrotflinte kann man nicht wegrennen. Eine dreieinhalbzöllige Neun-Millimeter-Magnumpatrone vom Kaliber 12 verschießt acht bis zwölf Bleikugeln mit ungefähr 900Meilen pro Stunde. Nach wenigen Metern breiten sich diese Kugeln zu einer kleinen, tödlichen Wolke aus. Jede Kugel hat einen Durchmesser von achteinhalb Millimetern und wiegt so viel wie ein Fünf-Cent-Stück. Eine Einzige davon kann einem Mann das Gehirn wegpusten. Weglaufen hilft da gar nichts.
    Und ich konnte mich auch nirgends verstecken. Vielleicht fünf Meilen weit im Westen lag ein Kiefernwald, und im Osten, etwa zehn Meilen weit entfernt, standen zwei riesige Windkrafträder. Das Land dazwischen war flach wie ein Brett. Dazu kam, sie hatten ein Auto. Wenn ich es schaffen sollte, die Reichweite des Schrotgewehrs hinter mir zu lassen, brauchten sie nur den Motor zu starten, mir nachzukommen und mich zu überfahren. In diesem Gelände konnte ich nicht entkommen.
    Ich sah zu, wie der Suburban des Wolfs in der Ferne verschwand. Die Luft schmeckte nach Salzwasser. Ich atmete sie ein und langsam wieder aus.
    Ich hörte, wie die Wagentür sich hinter mir öffnete, und sah den Blonden aussteigen. Blinzelnd stand er da. Sein ausdrucksloses Gesicht ließ ahnen, dass er sich nicht darauf freute, ein anderthalb Meter tiefes Loch im flachen Marschland zuzuschaufeln, wenn er mich umgebracht hätte. Der Rothaarige stieg einen Augenblick später aus dem Wagen, aber er sah anders aus. Seine Augen waren weit offen, und seine Stirn glänzte feucht vom Schweiß. Er hob das Schrotgewehr an die Wange und richtete es auf mich.
    » Tut mir leid«, sagte der Blonde.
    Ich antwortete nicht. Rührte mich nicht.
    Der Blonde ging um den SUV herum und öffnete die Hecktür mit einem Knopfdruck. Er hatte alle möglichen Sachen da hinten drin. Klebstreifen, Draht, Bügelsäge, Messer. Mit einer Schaufel kam er zurück. Es war ein mindestens anderthalb Meter langer Holzstiel mit einem verrosteten Blatt, an dem noch die Erde vom letzten Mal klebte. Der Blonde blieb ein paar Schritte vor mir stehen und warf die Schaufel zwischen uns auf den Boden.
    Ich schaute sie an. » Die hebe ich nicht auf.«
    Ich wollte sie nicht mal anfassen. Eine Schaufel ist keine besonders gute Waffe. Wenn man jemanden damit trifft, ist er erledigt, sicher, aber genau da liegt das Problem. Man trifft niemanden damit. Sie ist zu schwer und unhandlich. Es dauert zu lange, damit auszuholen und zuzuschlagen. Und wenn man dann nicht trifft, muss man den Schlag trotzdem zu Ende führen. Es kostet Zeit und Mühe, den Schwung abzufangen und einen zweiten Versuch zu unternehmen. Jeder sieht das Ding kommen. Vielleicht würden manche Leute erstarren und den Schlag kassieren, aber nicht diese Typen. Der Blonde würde seine Pistole ziehen und mich abknallen, bevor ich wieder ausholen könnte.
    Ich sah sie an.
    » Du hast dich entschieden, Mann«, sagte der Blonde.
    Ich lauschte den Schreien des Windes und warf einen langen Blick zu den Casinotürmen in der Ferne.
    » Sieh es mal so«, sagte der Blonde. » Du gräbst und bleibst noch ein bisschen länger am Leben. Wenn du zwei Stunden brauchst, um dein Grab zu graben, lebst du noch zwei Extrastunden. Ich will dich nicht belügen. Du hast keine Chance zu fliehen. Wenn du gräbst, hast du wenigstens noch ein bisschen Zeit, um über alles nachzudenken. Deinen Frieden mit Gott zu machen, oder was weiß ich.«
    » Wie heißt du?«, fragte ich.
    Der Blonde und der andere wechselten einen Blick. Der Rothaarige umklammerte sein Schrotgewehr fester, als habe er Angst, es könnte ihm aus der Hand rutschen.
    » Wenn ich hier

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