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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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Treffen. Er ist genauso misstrauisch wie Sie.«
    » Hat dieser Kontakt einen Namen?«
    » Nein.«
    » Nicht mal einen Decknamen?«
    » Das klingt, als wären Sie überrascht. Die Hälfte der Leute, mit denen ich zusammenarbeite, benutzt ihren richtigen Namen nicht – Sie eingeschlossen. Dieser hier benutzt nur keinen falschen. Er benutzt überhaupt keinen. So, wie er arbeitet, braucht er keinen Decknamen. Es geht zu schnell und zu glatt für all das.«
    » Woher wissen Sie dann, dass er Polizist ist? Woher wissen Sie, dass er wirklich Zugang zu dem Material hat?«
    » Weil er schon öfter geliefert hat. Sie müssen ihm vertrauen.«
    » Vertrauen war nie meine Sache. Wie wird er bezahlt?«
    » Ich habe das Geld für ihn vor einer halben Stunde in einem toten Briefkasten deponiert. Er holt es dort ab.«
    Ich sah auf die Uhr. Offenbar hatte ich länger gefrühstückt, als ich gedacht hatte, denn es war schon kurz vor sieben. Auf jeden Fall spät genug, um einen Cop bei der Tagschicht anzurufen. » Und wie soll die Sache laufen?«
    » Sie werden eine Nummer anrufen. Er wird Sie auf die Voicemail leiten. Sobald er Sie überprüft hat, schickt er Ihnen eine SMS . Darin wird eine neue Nummer stehen, die Sie anrufen und die Sie per Internet-Telefon mit ihm verbindet. Das ist sehr schwer zu verfolgen. Er wird Ihnen sofort geben, was Sie haben wollen. Sie werden nur mit ihm telefonieren. Fragen Sie nicht, ob er sich mit Ihnen trifft. Für diesen Betrag gibt er Ihnen ungefähr fünf Minuten Zeit. Nach fünf Minuten legt er auf, ob Sie fertig sind oder nicht.«
    » Er ist vorsichtig.«
    » Er ist käuflich. Und er weiß genau, wie man ihm auf die Schliche kommen könnte.«
    Lakes gab mir die Nummer. Ich prägte sie mir ein und wiederholte sie für ihn, während ich einen Zwanziger aus meiner Brieftasche zog und auf den Tisch legte. » Ist der Mann sofort verfügbar? Wenn er schläft, kann ich ihn nicht gebrauchen.«
    » Er ist wach. Er ist immer wach. Dieser Mann ist der fleißigste schmutzige Cop, den ich je gesehen habe.«
    » Hoffen wir, dass er nicht plötzlich sauber wird.«
    » Ich habe Ihnen einen Honda Accord besorgt.«
    » Welche Farbe?«
    » Rot.«
    » Rot ist kaum unauffällig.«
    » Verglichen mit der mitternachtschwarzen Sonderlackierung und den Extras an dem Hunderttausend-Dollar-Sportcoupé, mit dem Sie momentan herumgondeln, ist es eine verdammte Tarnkappe.«
    » Wann haben Sie aufgehört, mich ›Sir‹ zu nennen?«
    » Ungefähr in dem Augenblick, als Sie mir meinen Wagen gestohlen haben.«
    Ich ging zu dem Bentley zurück und holte ein zweites Handy, ohne die Verbindung zu Lakes zu trennen. Ich wählte die Nummer, die Lakes mir gegeben hatte. Es klingelte. Die Ansage der Voicemail war nicht individualisiert, sondern eine generische Computerstimme, die mich aufforderte, nach dem Signalton eine Nachricht zu hinterlassen. Ich trennte die Verbindung, bevor die Aufnahme begann, hielt das andere Telefon ans Ohr und sagte zu Lakes: » Ich habe Ihren Mann angerufen. Wie lange muss ich auf seine SMS warten?«
    » Es dürfte nicht lange dauern. Er muss an einen Computer kommen.«
    » Okay.«
    » Kommen Sie zu dem Imbiss. Wir tauschen dort die Autos.«
    » Ich brauche vielleicht noch eine Weile«, sagte ich. » Ich muss mir ein Apartment ansehen. In einem nicht so guten Viertel der Stadt.«
    » Passen Sie auf, dass dort niemand meinen Wagen klaut.«
    Ich legte auf.
    Zwei Sekunden später piepte das zweite Telefon, und ich klappte es auf. Die Absendernummer war unterdrückt, und die Nachricht bestand aus acht Großbuchstaben mit zwei Bindestrichen dazwischen. Ich drückte auf die Zifferntasten, die auf dem T9-Tastenfeld den Buchstaben entsprachen, und ersetzte die Bindestriche durch Nullen. Es klingelte zweimal, bevor sich jemand meldete.
    » Hallo?« Die Stimme klang tief, schwer, dröhnend, roboterhaft. Er benutzte ein Gerät mit einer stimmenverzerrenden Software.
    » Ich höre, Sie haben Zugang zu bestimmten Informationen«, sagte ich.
    » Das ist korrekt.«
    » Ich interessiere mich für den Diebstahl eines Mazda MX -5 in Atlantic City. Fall ungeklärt, Fahrzeug irgendwann in den letzten zwei Wochen als vermisst gemeldet.«
    Eine Zeitlang war es still, als wäre die Verbindung getrennt worden, aber das war sie nicht. Ich nahm an, es lag an dem Stimmenverzerrer. Ein solches Gerät verschiebt das Spektrum menschlicher Stimmlaute um mehrere Oktaven nach unten. Billige verstärken außerdem die Hintergrundgeräusche und

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