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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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mit den kalten Augen gegenüberstehen musste, dessen Gesicht vor Wut verzerrt war. Zumindest sah es im Dunkeln so aus. Irgendwie teuflisch, mit tiefen Schatten und harten Kanten.
    „Gut, dann kommen wir zum Geschäftlichen. Ich will die Berglöwen und du willst vermutlich weiterleben. Also schlage ich einen Handel vor: Du hilfst mir, sie in eine Falle zu locken, und ich töte dich nicht.“
    Marisa begann zu zittern, es dauerte eine Weile, bis sie ihre Stimme wieder kontrollieren konnte „Warum denken Sie, dass ich das könnte?“
    Er sah sie verächtlich an. „Glaubst du, ich hätte nicht gesehen, wie sich der Berglöwe im Käfig an dich gedrückt hat? Ganz davon abgesehen, dass er zurückgekommen ist, um dich vor mir zu schützen. Ich würde sagen, meine Chancen stehen ganz gut, dass er das wieder tut, wenn ich mit dir zusammenarbeite.“
    Das Schlimme war, dass er vermutlich recht hatte. Auch wenn die anderen Wandler sie nicht mochten, würde Coyle alles tun, was in seiner Macht stand, um sie zu retten. Er würde sogar sehenden Auges in die Falle laufen. Marisa richtete sich langsam auf. Sie holte tief Luft und sah dem Anführer direkt in die Augen. „Nein.“
    „Nein?“ Er hob die Pistole und richtete sie direkt auf ihre Brust. „Bist du sicher, dass du dir das nicht noch mal überlegen willst?“
    „Nein. Was auch immer Sie mit den Berglöwen vorhaben, ich werde nicht dabei helfen.“ Marisas Herz hämmerte in ihrer Brust, jeden Moment erwartete sie, eine Kugel in ihr Fleisch dringen zu spüren, die sie töten würde. Bitte, Coyle, komm schnell! Sie wollte nicht sterben, schon gar nicht hier und jetzt, aber sie konnte die Wandler auch nicht verraten.
    „Wie du willst. Dann schieße ich dir eben ein paar Kugeln in den Körper, eine nach der anderen, in die Beine zuerst. Deine Schmerzensschreie werden sie anlocken. Es kommt also auf das gleiche Ergebnis heraus, egal, ob du mir hilfst oder nicht.“ Seine Mundwinkel hoben sich zu einem höhnischen Grinsen, und seine Augen glitzerten. Vielleicht ist er tatsächlich nicht mehr bei Sinnen, überlegte Marisa. Schließlich würde er kaum allein mit allen Berglöwen fertig werden, wenn sie tatsächlich kamen, auch nicht, wenn er noch ein Gewehr dabeihatte.
    „Dumm gelaufen.“ Mit dem Daumen löste er die Sicherung der Pistole, das Geräusch hallte unendlich laut durch die Stille.
    Er würde doch nicht wirklich …? Marisa sah aus den Augenwinkeln, wie Angus hochschnellte und den Mann angriff, während gleichzeitig ein Knall ertönte. Angus’ Körper zuckte und fiel zu Boden. Emotionslos stieg der Anführer über ihn und kam näher. Die Waffe dicht vor ihrer Brust blieb er stehen.
    „Noch einer, der sich aus Loyalität opfert. Das hättest du verhindern können, aber du spielst ja lieber die Heldin, anstatt zu erkennen, dass die Berglöwen sowieso keine Chance mehr haben. Glaubst du, ich bin der Einzige, der weiß, wo sie zu finden sind? Wenn ich sie nicht einfange, wird es jemand anderes tun.“
    Marisa zitterte vor Wut und Furcht, nur mit Mühe gelang es ihr, ein Wort herauszubringen. „Sie … Sie sind ein gewöhnlicher Verbrecher! Warum glauben Sie, dass Sie ein Recht darauf haben zu bestimmen, was mit den Berglöwen geschieht?“
    Das Grinsen wurde noch hässlicher. „Geld regiert die Welt, Schätzchen. Wenn ich dafür bezahlt werde, dann mache ich es. Und es ist ja nicht so, als würde es irgendjemandem auffallen, wenn sie nicht mehr da sind. Sie haben sich so bemüht, nicht entdeckt zu werden, dass sie jetzt spurlos verschwinden können, ohne dass es jemand bemerkt.“ Er lachte hart auf. „Jedenfalls niemand, der noch davon berichten könnte.“
    „Sie werden damit nicht durchkommen, das muss Ihnen doch klar sein. Ihre Kumpane sind fort, und die Berglöwen werden sich nicht noch einmal von Ihnen fangen lassen.“
    „Lassen wir es darauf ankommen.“ Seine Hand mit der Pistole hob sich wieder.
    Marisa schloss die Augen und versuchte, an Coyle zu denken, um nicht in ihren letzten Momenten ihren Mörder zu sehen. Rasch riss sie sie wieder auf. Nein, sie würde nicht ohne Kampf sterben. Sie wollte lieber dabei getötet werden, wenn sie ihn angriff, als ein leichtes Ziel zu bieten. Bevor sie den Gedanken beendet hatte, duckte sie sich und warf sich vorwärts. Fast zeitgleich ertönte ein Knall, und noch während sie hart gegen die Beine des Anführers prallte und ihn zu Fall brachte, erkannte sie erleichtert, dass sie nicht getroffen war. Oder

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