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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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sicher nicht die Einzige, die die beiden Frauen anstarrte. Während die Pantherin eine fast schwarze Hautfarbe hatte, war die der Leopardin ein helleres Braun. Die schwarzen gekräuselten Haare waren dagegen fast identisch, wenn auch bei der Pantherin deutlich länger. Am auffälligsten aber war der schlechte körperliche Zustand der beiden. Besonders die dunklere Frau war stark abgemagert, frische und ältere Wunden überzogen ihren Körper.
    „Ich bin Kainda, meine Schwester Jamila.“ Die Leopardin schien auch in Menschenform den Ton anzugeben. Langsam stand sie auf und blickte Coyle ruhig an, obwohl sie wissen musste, dass sie von unzähligen Augen angestarrt wurde. Ihre raue Stimme hatte einen seltsamen Akzent, sie klang nicht so, als wäre sie in den USA zu Hause.
    Coyle nickte Kainda zu. „Mein Name ist Coyle. Wisst ihr etwas über unseren entführten Jugendlichen?“ Wenn er von dem Aussehen der Wandlerinnen bestürzt sein sollte, war es ihm nicht anzumerken.
    Kaindas grüne Augen wanderten kurz zu Marisa. „Wir wissen nicht, wo er jetzt ist. Gowan, der Anführer der Jäger, stand in Kontakt mit dem Entführer, der das Mitglied eurer Familie nach Mariposa gebracht hat. Der Junge wurde dort abgeholt, bevor wir …“ Sie brach ab, ein Schauder rann durch ihren Körper, während ihre Miene völlig ausdruckslos blieb.
    „Wer ist dieser Gowan, und womit hat er euch in der Gewalt?“ Coyles Stimme klang kalt. „Oder tötet ihr freiwillig Menschen und Wandler?“
    „Gowan ist der Jäger, der uns in Afrika gefangen hat. Er ist ein Mörder.“ Diesmal veränderte sich ihr Gesicht, unendlicher Schmerz gewann für einen winzigen Augenblick die Oberhand, bevor sie sich wieder im Griff hatte. „Wenn wir nicht tun, was er sagt, wird er dafür sorgen, dass jeder erfährt, was wir sind. Irgendwo hat er Beweise versteckt, aber wir wissen nicht, wo.“
    Marisa warf Coyle einen Seitenblick zu, dann wandte sie sich an die Leopardin. „War Gowan derjenige, der die Aktion hier angeführt hat?“
    Kainda nickte. „Ja.“
    „Das dürfte kein Problem mehr sein.“ Der Zwischenruf kam aus der Menge. Coyle brachte den Rufer mit einem Blick zum Schweigen.
    Die Leopardenfrauen sahen sich an. „Was meint er damit? Gowan ist gefährlich und vor allem gewissenlos. Wenn er uns findet, wird er uns vermutlich töten, selbst wenn wir ihm dann nicht mehr von Nutzen sind.“
    Coyle strich über seine Haare. „Gowan ist tot.“
    Ungläubig sah Kainda ihn an. „Wie kann das sein? Er ist immer bewaffnet und den Umgang mit gefährlichen Tieren gewöhnt.“
    „Er wollte Marisa töten.“ Mehr sagte er nicht dazu, aber das brauchte er auch nicht.
    Die hellgrünen Augen ruhten jetzt auf Marisa, deshalb nickte sie zustimmend. „Er ist tot, ich habe es gesehen. Ihr braucht keine Angst mehr vor ihm zu haben.“
    Während Jamila erleichtert wirkte, wechselten sich auf Kaindas Gesicht verschiedene Emotionen ab. Zorn, Erleichterung, etwas wie Hoffnungslosigkeit. Schließlich straffte sie die Schultern und richtete sich gerade auf. „Gut. Auch wenn er euch sicher mehr über den Aufenthaltsort eures Jugendlichen hätte sagen können.“
    „Habt ihr irgendetwas mitbekommen, das uns helfen könnte?“
    Zum ersten Mal meldete Jamila sich zu Wort. „Er hat mehrmals mit einem Wissenschaftler telefoniert, er nannte ihn Henry oder Doc.“ Ihre Stimme klang wesentlich sanfter als die ihrer Schwester.
    „Hast du auch einen Nachnamen gehört?“
    Bedauernd schüttelte Jamila den Kopf. „Er hat ihn nicht genannt. Gowan hat mit diesem Henry die Lieferung des Jungen abgemacht, aber keine Details genannt, wohin genau er gebracht werden sollte. Ein Transporter hat ihn mitgenommen.“ Ihre Arme schlangen sich um ihren Oberkörper, als wäre ihr kalt. „Es schien, als würde er den Wissenschaftler verachten und nur mit ihm zusammenarbeiten, weil er von jemand anderem dafür Geld bekam.“ Sie atmete schwer, als wären bereits diese paar Worte zu anstrengend für sie.
    Coyles Blick wurde schärfer. „Weißt du, wer der Geldgeber ist?“
    „Nein, leider nicht.“
    Enttäuscht atmete Marisa aus. Wieder eine Sackgasse. Es gab sicher unzählige Wissenschaftler mit dem Vornamen Henry, sie konnten unmöglich alle überprüfen. Und da Gowan nun tot war, verschwand damit die einzige Verbindung zu dem Geldgeber und zu Bowen.
    „Verdammt.“ Coyle stieß den Fluch leise hervor.
    „Vielleicht solltet ihr denjenigen fragen, der euch verraten hat. Er weiß

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